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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0209
18u Zeitschrift für Parapsychologie. 4. Heft. (April 1932.)

ist geradezu entmutigend, Zeuge sein zu müssen, wie — nach dem Gesetz der1
Serie - eine Entlarvung der anderen knapp auf dem Fuße folgt, und wie in
dem allgemeinen Ringen der Wellanschauungen der Materialismus immer
mächtigere Staudämme gegen den okkulten Wiogendrang aufrichtet. Es ist
vielleicht mehr als Vermutung, daß diese Aktivität im gegnerischen Lager «in
Werk jenes Materialismus ist, den man als gegenwärtige „Seelenlosigkeits-
propaganda4 bezeichnen kann. Nebenbei bemerkl, gehl diese Todfeindschaft
auf eine ganz irrtümliche Auffassung vom Wesen des Okkultismus zurück,
die die jämmerlichen Berater der Drahtzieher verschuldet haben, denn der
Okkultismus ist seinem Wesen nach so neutral wie etwa das Dynamit, das sich
in gleicher Weise zu guten und bösen Zwecken verwenden läßt. Der Okkultismus
ließe sich nach beiden Seiten hin verwerten; es liegt uns aber fern,
etwa dem Materialismus die gewaltigen Yervvcrtungsmöglichkeiten des Okkultismus
als Waffe im \\ eltanschauungskampf zu zeigen.

Hierzu gesollt sich aber noch eine Minierarbeit ganz besonderer \rt innerhalb
des Forschungsgebietes selbst.

Es ist der weiteren Oeffentlichkeit zumeist \erborgen geblieoen, daß sich
in der Erforschung des Okkultismus Dinge vorbereiten, die alle bisher so schwer
erkämpften Errungenschaften bedrohen und unsere Forschung unter Umständen
um Jahrzehnt«1, ja sogar vielleicht an den Ausgangspunkt zurückwerfen Könnten.
Es ist in den eigenen Reihen der Okkultisten zur Abspaltung einer Gruppe;
gekommen die leider über Macht und Einfluß verfügt, und die sich ganz
dem Geist des Negativismus verschrieben hat. Dieser Negativismus bezweifelt
nicht nur alli physikalischen Erscheinungen des Mediumismus, sondern scheint
geneigt /u sein, auch die zweite Hälfte, die psychischen Erscheinungen, aufzuopfern
. Er ist ein verkappter Anti-Okkultismus mit dunklen Endzielen feiert
seine Triumphe in der Verdächtigung von Medien und der Herabsetzung von
Mit forschem und hat e« auf diese Weise schon glücklich dahin gebracht, verbitternde
Gegensätzlichkeiten und allseitigen Zwist zu stiften.

Zur Klarstellung der Begriffe Negativismus

P o s i t i v i s m u s.

Von vornherein muß dem so verfänglichen und verheerend sich auswirkenden
Mißverständnis entgegengetreten werden, als ob Negativismus gleichbedeutend
sei mit einem Kritizismus schärfster Vusprägung, und als ob er
allein ein^ strenge Medienkontrelle \erbürge.

Der Negativismus tritt nur scheinbar voraussetzungslos an die
Erforschung des Tatsachengebietes heran, in Wahrheit ist er mit dem Vorurteil
behaftet, daß es so etwas nicht gut geben könne, und er findet seine Befriedigung
daiin. dies immer und immer wieder erweisen zu können.

Der Positiv ismus hingegen ist eine Geisteshaltung, die die »nediumistischen
Erscheinungen nicht nur für cl-'nkmöglich, sondern - mit philosophischer
Wahrscheinlichkeit - für glaubhaft hält.

Zu dieser Grundeinstellung kann man auf drei Wegen gelangt sein:

i. Durch die lebendige und gesicherte Erfahrung,


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