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Hänig: Zur Frage nach dem Austritt des menschlichen Ichs.
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2. Die Positiv isten bilden nicht eine Vereinigung, sondern stellen lediglich
eine Ideengemeinschafl dar, die die Okkultisten der verschiedensten Richtungen
zur Absonderung von den offenen und versteckten Negativisten bestimmt.
3. Möglichste Bedachtnahme auf die Ehre der Mitforscher und bewußte
Pflege gesinnungsfreundlicher Beziehungen.
\. Planmäßige Ausgestaltung der internationalen Zusammenarbeit, womöglich
auch durch Schaffung einer internationalen Amtei mit all ihren Nebenzweigen
.
Kritik und Methodik.
Zur Frage nach dem Austritt des menschlichen Ichs.
Von II a n s II ä n i g.
Die Frage nach dem Austritt des menschlichen Ichs scheint mir gerade im
gegenwärtigen Augenblick für die parapsychische Forschung von größler
Wichligkeil zu sein, da es auf Grund rein spiritistischer Argumente, wie gerade
die letzten Verhandlungen auf diesem Gebiete zeigen, doch nicht möglich sein
dürfte, einen einwandfreien Beweis für das Fortleben nach dem Tode zu
bringen. Dei Spiritismus scheint mir in dieser Hinsicht eher dazu berufen, die
Frage, wenn sie einmal bis zu einem gewissen Grade gelöst ist, zu \erliefen,
indem er darauf hinveisl, daß tatsächlich viele ernslzunehmende Tranceberichte
mit diesem Ergebnisse übereinstimmen.
Die Fälle von Mattiesen in dessen großer Arbeil leiden noch an der einen
Einschränkung, daß in manchen Fällen die Abgrenzung gegen subjektive Halluzination
usw. nichl genügend durchgeführt ist; es muß daher, wie Kasnacich
richtig betont, noch der Nachweis damit \erbunden sein, daß von dem bei reffenden
Fluidal talsächlich Veränderungen in der Materie bewirkt worden sind.
Natürlich ist auch die Sichtbarkeit des Austrittes, wie sie K. fordert, dabei
von der größten Wichtigkeil, ebenso wie die Kontinuität des Bewußtseins, wenn
der Betreffende imstande ist, bei völligem Bewußtsein diesen Austritt zu vollziehen
. Zum mindesten muß seine Erinnerung von dem Moment des Auslrilts
bis zum Wiedereintritt in den Körper gesichert sein, da, wie auch aus den
Anweisungen zu diesem Experiment hervorgehl, das „Einlauehen in den
Trichter'*, d. h. die vorübergehende Ablösung vom sinnlichen Körper wohl
nicht ganz mit vollem Bewußtsein auszuführen ist (Brandler-Pracht: Lehrbuch
zur Entwicklung der okkulten Kräfte des Mensehenj. Auch hier ergibt «ich die
Wichtigkeit der iVusbildung der eigenen seelischen Kräfte an Stelle rein spiritistischer
Forschung, worauf schon Dr. Schwab vor etwa zehn Jahren hingewiesen
hat; hätten wir in dieser Hinsicht eine Generalion von Forschern, die
sich dieser Aufgabe gewidmet hätte, so wären wir der Erforschung dieses
Zentralproblems in der Parapsychologie schon nähergekommen.
Auffallend ist der Standpunkt Schrenck-Notzings in dieser Frage, den er
mir kurz vor seinem Ableben brieflich darlegte; er erklärte, daß er nichts von
diesen Dingen halle, da Gh. Bichel in Paris ihn von der Haltlosigkeit dieser
Forschungen überzeugt habe. Dabei handelt es sich wohl um II. Durville, der
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