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in seinem Buche: „Der Fluidalkörper des Menschen" dieser Frage weiter
nachgegangen ist, aber dabei die Theosophie übermäßig heranzieht, auch die
mangelhafte Uebersetzung des Buches ins Deutsche und seine z. T. fratzenhaften
Abbildungen mögen dazu beigetragen haben, diese Frage bei ernsten
deutschen Gelehrten in Mißkredit zu bringen. Das ändert aber nichts an der
Tatsache, daß hier Probleme \orliegen, die von der größten Wichtigkeit sind.
Uebrigens hat der Vorläufer Durvilles, De Rochas, den auch Schrenck-Notzing
in seinem geschichtlichen Ueberblick über dieses Gebiet erwähnt, durch die mit
aller wünschenswerten Genauigkeit ausgeführten Experimente von Tischner
(Fernfühlen und Mesmerismus) eine glänzende Bestätigung gefunden. Die
physikalischen Grundlagen dieses Austrittes des menschlichen Ichs sind also
danach gesichert; wird es gelingen, diese Exteriorisation unter den früher
erwähnten Bedingungen eintreten zu lassen, so ist tatsächlich der Beweis
geliefert, daß der Mensch schon bei Lebzeiten, wenn auch durch das fluidale
Band mit ihm verbunden, den Körper auf gewisse Zeit verlassen kann, was
als Voraussetzung für das Nachleben nach dem Tode anzusehen ist.
Eine genaue Darlegung dieser Phänomene mit dem Versuch, diese auch
gegen den Einwand der sogenannten objektiven Halluzination abzugrenzen,
habe ich in meiner bei Baum erschienenen Studie: Vusscheidung der Empfindung
und Astralleib" gegeben, auf die interessierte Leser verwiesen seien.
Einen interessanten Fall aus dem Weltkrieg fand ich in dieser Hinsicht
neulich in der Schrift \on Surya: ,,Das Okkulte und der Weltkrieg", der noch
mitgeteilt sei:
Ein deutscher Soldat, der die Gabe hatte, seinen Fluidal bewußt austreten
zu lassen, begab sich auf diese Weise in das nächste französische Divisionskommando
und hörte dort, daß der Beschluß gefaßt werde, seinen Graben-
abschnitt am anderen Tage, nachts n Uhr, zu überfallen. Da der Offizier,
dem er das mitteilte, das nicht glaubte, schickte er ihn auf die gleiche Weise
in das eigene Divisionskommando, wo er einen zugeteilten österreichischen
Generalstabsoffizier an einem Tische sitzen und einen ganz bestimmten Befehl
niederschreiben sah. Eine «elephonische Nachfrage ergab die Richtigkeit des
Geschauten. Obgleich nun der Offizier dem Divisionskommando daraufhin
Mitteilung \on dem geplanten Ueberfall auf den Grabenabschnitt machte, wie
ihii der Hellseher geschaut hatte, bekam er aus irgendeinem Grunde doch keine
Verstärkungen, was zur Folge hatte, daß dieser Ybschnitt in der nächsten Nacht
von den Franzosen genommen wurde.
Interessant ist auch folgender Fall, den Prof. Schäfer in der früheren
Zeilschrift des Revalobundes, 2. Jahrgang, Nr. 2, beschreibt:
Es handelt sich um einen sensitiven Fliegerhauptmann (]., der bereits,
als er noch in Hamburg war, wiederholt > ersucht hatte, sich durch das Medium
Frl. G. zu manifestieren. Nachdem er nach Schlesien übergesiedelt war (die
Sitzungstagc in Hamburg kannte er), hörten die Sitzungsteilnehmer plötzlich
den starken Klang einer Kristailschale, der alle zusammenfahren ließ; eine
hellsichtige Dame rief aus, daß sie den Astral des Hauptmanns sähe, und kurze Zeit
darauf sprang das Medium, das bisher regungslos im Lehnstuhl saß, auf, schlug
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