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Kleine Mitteilungen
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er gegenwärtig mit einem Schreibmedium, wie seine Aufsät/e darüber in der
„Zeitschrift für Seelenleben" zeigen.) Bei Schrenck-Notzing war er an Sitzungsabenden
ein häufiger Gast und auch sonst verband ihn eine langjährige Freundschaft
— ungeachtet einiger Anschauungsverschiedenheiten in der Deutung eines
Teiles der Phänomene — mit dem verstorbenen Forscher, der seine Verdienste
wohl zu würdigen wußte. (Vgl. Z. f. P., Januarheft 1932, S.38.).
In der heutigen Zeit, in der so viele der Besten aus den Reihen der Okkultisten
und der Parapsychologen uns durch den Tod entrissen wurden, während
andere unter dem Druck der wirtschaftlichen Not erlahmten, so daß sie für
unsere Forschungen keine Kraft und Mittel mehr übrig haben, wollen wir dem
Schicksal dankbar sein, wenn es uns einen so langjährigen, altbewährten Vorkämpfer
und Forscher wie General Peter noch recht lange behalten läßt — auch
wenn ihm selbst vielleicht jene Sphären, über die ihm manchmal berichtet wird,
fast verlockender erscheinen mögen als das trübe Grau, das gegenwärtig vor
allem in Deutschland auf unserer Erde lastet.
Ein Experiment über Durchdringung der Materie.
Von C. B I a c h e r. Vorläufige Mitteilung.
Im Verfolg meiner Versuche mit den Medien BX. und EX. (siehe meine Mitteilung
in diesem Heft), die hauptsächlich das Studium der Apportphänomene
be/wecken, gelang mir gestern, den 12. 2. 1932, der Nachweis des Durchgehens
eines festen Gegenstandes, der in meinen früheren Veröffentlichungen erwähnten
kleinen Glocke durch die Wand eines aus leichtem Stoft gen diten Sackes. Ich
behalte mir die nähere Darstellung des Phänomens selbst und der hierzu erforderlichen
psychischen Vorbereitung für eine spätere Veiöftentlichung \or. Hier
teile ich nur mit, was sich ereignet hat.
Das Medium BX. hatte sich im Trance im Dunkeln den Oberkörper entblößt
. Auf die Anne des Mediums wurde bis zur Schulter ein Sack aus leichtem
Stoff gezogen, der zwei Armoftnungea hatte. Die Rander der Armottnungen
wurden auf Wunsch des Mediums von den links und rechts sitzenden Kontrollpersonen
mit beiden Händen fest an die Arme des Mediums gedrückt. Die vorher
durch Einritzen bezeichnete Glocke wurde auf die Innenflache der im Sack
befindlichen Hand, also von außen auf den Sack daraufgelegt. Das Medium legte
sdch /urück, stöhnte, ächzte und sagte, man soll nachgehen, wo die Glocke *ei.
Die Glocke erwies sich im SacK. Dann wurde der Sack von mir persönlich mit
der größten Aufmerksamkeit abgestreift. Die im Sack befindliche Glocke erwies
sich im Hellen als die bezeichnete. Die Kontrolle ergab, daß im Sack außer den
Armöffnungen keine anderen Oeffnungen vorhanden waren. Diese Kontrolle
wurde nach der Sitzung mit demselben Resultate wiederholt. Darauf ließ das
Medium nach Dunkelmachen sich 3en Sack wieder über die Arme ziehen. Ich
kontrollierte Hände und Arme: sie enthielten nichts. Darauf berührte das Medium
mit der im Sack befindlichen Hand die Knie mehrerer Anwesenden; man hörte
Papier rascheln. Ich fühlte sofort nach: in Sack waren Pappblättchen. Darauf
nahm ich mit der größten Vorsicht den Sack herunter und holte im Hellen die
apportierten Blättchen heraus, die mit heiligen Bildern bedruckt waren. Ich begnüge
mich vorläufig mit dieser Mitteilung, da das Medium danach sagte, daß
die Phänomene sich bei hellerem Licht wiederholen werden.
Riga-Waldpark, den 13. 2. 1932. C. Blacher.
Dr. Gustav Zeller gestorben.
Am 19. Februar verstarb unser langjähriger, allen Lesern wohlbekannter
Mitarbeiter, Dr. ZeJler, an einem schweren, inneren Leiden. Schon aus Harburg,
der Stätte seiner früheren Tätigkeit als Lehrer, wirkte er fleißig an den damaligen
,,Psychischen Studien" mit, und nach seiner Uebersiedlung nach Dettenhausen
bei Tübingen war er so oft mit größeren oder kürzeren Beiträgen für
unsere Zeitschrift tätig, daß eine Aufzählung unmöglich ist. Er vertrat einen
vorsichtigen, kritischen Standpunkt allen Problemen gegenüber, doch machte er
aus seiner spiritistischen Ueberzeugung kein Hehl. Große Belesenheit und historische
Studien hatten ihm diesen Standpunkt bestens fundiert. Zahlreiche Zu-
3) „Aus meinem Leben", Zeitschrift für Seelenleben (Verlag Mutze), 34. Jahrgang
, Nr. 8, 15. April 1930.
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