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Zeitschrift für Parapsychologie. 5. Heft. (Mai 1932.)
Die Phänomene wurden von dem Mädchen und seinen Verwandten als
Wirkungen der ohen genannten Verstorbenen aufgefaßt.
Wir versicherten Cleio, daß sie selbst die unbewußte Ursache der Phänomene
sei, außerdem klärten wir sie über die wissenschaftliche Bedeutung derselben
auf und baten um möglichst experimentelle Wiederholung zwecks Studiums
der Natur und der Eigenschaften der Emanation.
Unsere Absicht war, irgendwelche Bewegungen eines Objekts durch sie hervorrufen
zu lassen, um auf diese Weise experimentelle Telekinese
zu erreichen. Cleio willigte gern ein und nahm sich vor, privatim Versuche mit
dem Kompaß vorzunehmen.
Nach einer Woche teilte sie uns mit, daß es ihr gelungen sei, die Nadel des
Kompasses zu bewegen. Wir stellten nun einen Kompaß hin, untersuchten
gründlich das Mädchen und ließen es beginnen.
Tatsächlich: nach einer kurzen Zeit
konnte man sehen, wie die Nadel anfing
sich nach links und nach rechts
zu bewegen bis zu 180 Grad, sogar
manchmal ganze Kreise beschreiben.
Frl. Cleio — wach und bei
vollem Licht, ohne Dunkelkabinett"
oder „Paravent" — hielt während
des Versuches ihre beiden Hände in
einer'Entfernung von 2 — 15 Zentimeter
über dem Kompaß und bewegte sie
einmal nach links und einmal nach
rechts.
Die Bewegung der Nadel tritt
nicht gleich ein. sondern erst nach
einiger Zeit, nachdem Cleio wie Rudi
Schneider ihre Armmuskeln in starke
Anspannung bringt.
Prof. Winther (Kopenhagen) konnte
im Jahre I930 durch Frau Rasmussen
Bewegungen von kleinen Pendeln er-
Nr
r
Frl. Cleio
zielen, hatte aber keine Gelegenheit, die Natur der dabei wirkenden
Kraft zu erforschen. Dr. Eugen Osty und sein Sohn Ingenieur Marcel
Osty in Paris konnten kürzlich feststellen, daß die von Rudi Schneider ausgestrahlte
Energie bis 75 Prozent der projizierten infraroten Strahlen absorbieren
kann, daß sie weiter mit 3o Prozent Absorbierung so einen Kurzschluß
bilden und dazu eine kleine elektrische Glocke in Funktion bringen kann.
Da bei unserem Medium die Nadelbewegungen zu jeder Zeit und bei
\ollem Lichte auszulösen waren, trachteten wir, möglichst genau
die Natur dieser Energieform zu studieren.
Zwecke genauer physikalischer Untersuchung wurden Experimente im Kieise
von Physikern angestellt (die Herren Uni\ ersitäts-Profes^oren der Physik Atha-
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