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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0241
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Zeitschrift für Parapsychologie. 5. Heft. (Mai 1932.)

Medium zu wirken vermögen, oder um die, wenn auch unbewußt h©rr
vorgerufene Fernwirkung Lebender, also um ein© noch ungeklärte Auswirkung
des Unterbewußtseins. Nach der Mode unserer Zeit glaubt man mit
letzterem Wort so manches, was man nicht genau definieren kann, zu erklären
und greift zu diesem Hilfsmittel, ohne sich leider eingestehen zu wollen, daß
man auch damit keine Rätsel lösen und völlig Ungeklärtes nicht im mindesten
klären kann. Wir haben gesehen, daß wir für beide Theorien in unseren oben
beigebrachten Fällen entsprechendes Material anführen können. Unter dem Eindruck
dieses und namentlich auch unter dem Eindruck des von mir beigebrachten
, im Oktober 1929 ausführlich wiedergegebenen und selbst beobachteten
Charlottenburger Spukfalles, erkennen wir abermals, was schon früher
aus zahlreichen Fällen erwiesen ist, daß der Spuk anscheinend zu seiner Betätigung
häufig der Vermittlung eines Mediums überhaupt nicht bedarf
. Warum er ein solches nicht braucht, und warum er unter denselben
Erscheinungen in dem einen Falle ohne, im anderen mit Medium
zur Auswirkung kommt, wissen wir noch nicht. Die vorstehenden Ausführungen
sollten vor allen Dingen weiteres einschlägiges Material zur Frage
des Spuks beibringen. Die wissenschaftliche Auswirkung wird berufenen Forschern
und Theoretikern dieses Spezialgebietes überlassen bleiben. Bereits M a t -
tiesen hat in seiner gründlichen Studie: „Ueber die psychologische Seite des
Spuks" (Oktober- und Novemberheft 1980 dieser Zeitschrift) sowie weiterhin in
seiner größeren Arbeit: „Der Austritt des Ich als spiritistisches Argument" (Oktober
- und Novemberheft 1981) in bekannt meisterhafter Weise die Durchleuchtung
dieses in unserer Zeit erneut aufgegriffenen und der Wissenschaft
erschlossenen Wissensgebietes begonnen. Wir begrüßen es daher besonders, daß
ein so erfahrener Kenner des umfassenden in- und ausländischen parapsycholo-
gischen Quellengebiel es der Frage des Spuks sein besonderes Interesse zuwendet.

Ich möchte meinerseits hier mit einem Satz 111 i g s schließen, den ich
seinem Aufsatz „Kundgebungen Verstorbener" im Märzhaft 1926 der Z. f. P.
entnehme:

,,Ich gebe die Fortdauer der Seele nach dem Tode des Leibes zu und habe
mich in meinem Buch („Ewiges Schweigen?") sogar bemüht, den Beweis dafür
zu^erbringen. Ja noch mehr, ich gebe selbst die Möglichkeit zu, daß sich durch
ein Medium auch einmal wirklich ein Verstorbener kundgibt. Aber gerade bei
meinem Bemühen, in das Geheimnis des Todes und einer möglichen Fortdauer
nach dem Tode einzudringen und einen zureichenden Beweis für diese Fortdauer
zu erbringen, wurde ich in eine Weite und Tiefe geführt, in der ich erkannte,
daß mediale Mitteilungen, welcher Art sie auch immer sein mögen, zu einer
solchen Beweisführung niemals ausreichen, weil bei ihnen ein etwa vorhandenes
objektives Moment oder, deutlicher gesagt, eine von einem Verstorbenen kommende
Daseinsäußerung, nicht von der hinzutretenden schöpferischen Vorstel-
lungs- und Phantasietätigkeit des Mediums selbst, die nach Art unserer nächtlichen
Träume verlläuft, unterschieden werden kann, wodurch die Schwierigkeiten
der Deutung vollkommen unüberwindbar werden, trotz der raffiniertesten
Identitätsbeweise, die schon ersonnen wurden. Mediumistische Kundgebungen


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