Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0256
Driessen: Parapsychisches und Paraphysisches im Leben G. Cardanos. 223

So müssen ferner nach seiner Behauptung die Forscher Messer, Alrutz,
Driesch, Dingwall eine okkultistische Einstellung gehabt haben, die sie urteilsunfähig
machen soll, obwohl in Wirklichkeit das gerade Gegenteil richtig ist
und obwohl gerade der Taschenspieler Dingwall mit seinen Gesamtauffassnngen
denjenigen der Herren Moll und Dessoir sehr nahe kommt.

Ebenso unbegründet ist das von Hellwig erfundene Märchen von der Leichtgläubigkeit
der Berichterstatter, von der mangelnden Zuverlässigkeit der Kontrollmaßregeln
, von der den Sinnestäuschungen zugeschriebenen Rolle usw.
Die weiteren Einwände, welche Hellwig in seinem Werk von neuem vorbringt,
sind vom Verfasser längst widerlegt in seinem Artikel „Der Okkultismus im
Lichte gegnerischer Kritik" (Psychische Studien 1926, S. 3o3 ff.).

Schon in dieser Besprechung wird ihm eine für einen Juristen auffallende
Einseitigkeil vorgehalten sowie die keineswegs objektive Abwägung positiver
und negativer Momente gegeneinander. Allerdings zeigt sein Werk „Okkultismus
und Wissenschaft" eingehendes Studium sowie eine größere Zunickhaltung
in dem (allerdings immer noch wesentlich negativen) Urteil sowie strengere
Sachlichkeit. Die große Zahl der von Hellwig geäußerten Bedenken und Zweifel
lassen sich literarisch kaum erledigen, sondern nur durch die eigene Erfahrung
, durch das wiederholte, unmittelbare Wirklichkeitserlebnis.

(Fortsetzung folgt.)

Parapsychisches und Paraphysisches im Leben des

Girolamo Cardano.

Von Clemens H. F. Driessen, Amtsgerichtsrat i. R., Geheimer Justizrat in

Witzenhausen.

Wie sehr die Beurteilung okkulter Dinge und ihrer Träger von der Person
der Urteiler abhängt, das sieht man besonders deutlich an dem schwankenden,
Charakterbilde, welches neuere Schriftsteller von Ruf und Bedeutung über
Cardano entwerfen, — den seinerzeit weithin berühmten Mailänder Arzt und
vielseitigen genialen Gelehrten.

Hören wir sogleich einige der Stimmen.

Dr. Siegfried Belm: Die Wahrheit im Wandel der Weltanschauung (192/1).
Untertitel: Eine kritische Geschichte der metaphysischen Philosophie.

Seite 170 — unter der UeberschriCt: „Der Aberglauben der Renaissance"
und nach Ausblicken auf ».hilfreiche Dämonen des Fieino", Magie nebst Zahlen-
Symbolik, Nostrarlamus und Paracelsus: ;

„Was — auch so große Mathematiker und Aerzte wie Cardano vertrauensselig
als okkulte Offenbarung gelten lassen, ist selbst für einen Menschen der
Gegenwart, deren Aberglaube wahrlich blüht, denn doch erstaunlich."

Und Seite 176: ,,Eine der sonderbarsten Uebergangsgestalten ist der erfolgreiche
Diagnostiker und Suggestor, der intrigante und verfolgungswähniga Cardano
, der einerseits eine berühmte Formel findet zur Lösung von Gleichungen
dritten Grades, anderseits sich in seiner denkwürdigen Selbstbiographie des
vertrauten Umganges mit Dämonen rühmt."


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0256