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v. Schrenck-Notzing f: Die Entwicklung des Okkultismus zur Parapsychologie. 265

eine Art Spinnweb, das um sie geflochten wurde. Sie hatte also die Fäden nicht
gesehen, sondern gefühlt.

Wenn man den Hellsehenden nicht aufs Wort glauben will, so traue man
in dieser Sache den Versuchsleitern und der photographischen Platte. So ein
fluidischer Faden „verschwindet" plötzlich, wie man gelesen hat, dies wird aber
nicht gleichbedeutend sein mit: Nicht-mehr-bestehen. Alles was in dieser stofflichen
Welt erscheint, muß doch wohl potenziell erst in einer anderen zugegen
sein. Die schönen Versuche Drieschs zeigen doch darauf hin, daß ein regulierender
, schöpferischer Gedanke hinter dem Materiellen steckt. Wird dieser Gedanke
nicht auf irgendeine Weise, wie ich schon anderswo ausgjeführt habe
(„Contakt met de Onzichtbare Wereld"), in der immateriellen Welt zugegen
und wahrnehmbar sein? Das grobstoffliche Erscheinen hier ist nichts anderes
als eine Materialisation des Gegenstandes aus der unsichtbaren Welt. Wenn ein
materialisierter Geist „verschwindet", bleibt das, was der anderen Welt gehört,
unverrückbar bestehen. Wie ein materialisiertes Wesen einen ihm zugrunde
liegenden Geist beweist, so zeigt ein materialisierter Faden das Bestehen eines
älheiischen Fadens an. Der Stoff zur Materialisation mag zwar dem Medium
entnommen sein, allein nicht sein eigentliches Wesen, das Doppelbild aus der
anderen Welt.

Wenn das menschliche FJuidum, wirklich, wie ich hoffe dargetan zu haben,
Elektrizität ist, und diese mittelst Fäden übermittelt werden kann, läßt sich
Vieles, bis jetzt Unerklärliches einwandfreier erklären: das Schweben der Heiligen
und Medien, die sogenannte Telekinese in Sitzungen, das „Magnetisieren"
und andere Fernwirkungen wie Telepathie. Ich will mich aber jetzt nicht weiter
hierüber verbreiten. — Ich hoffe zur Lösung dieses viel umstrittenen Problems
etwas beigetragen zu haben.

Ich möchte als Schluß nur noch den Satz wiederholen: Die fluidischen
Fäden sind nicht nur als Zier in der anderen Welt da.

Weltanschauliches und Theoretisches.

Die Entwicklung des Okkultismus zur Parapsychologie in

Deutschland.

Von Dr A. Frhr, v. Schrenck-Notzing f, München.

Fortsetzung.

Mit dem 1923 in einer Monographie „Teleplasma und Telekinese" (Berlin,
Pyramidenverlag, C Textzeichnungen, '48 Abbildungen auf Kunstdruckpapier)
veröffentlichten zweijährigen Untersuchungen des Arztes Dr. med. F. Schwab
tritt eine Berliner Dame der gebildeten Gesellschaftsklasse, Frau Maria Vollhardt
, in den Kreis der jetzt lebenden großen Medien ein.

Ihre von Jugend auf bestehenden okkultistischen Fähigkeiten traten erst
nach dem 5o. Leben jähr gelegentlich spiritistischer Veranstaltungen, und zwar
nach der Meno-Pause, 1916 deutlicher in Erscheinung und wurden durch regel-


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