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mäßige Sitzungen im Freundeskreis«» während der leUten Jahre bis zu einer
außerordentlichen Slärke entwickelt.
Die seltsamen Phänomene dieser Frau um lassen so ziemlich das ganze
Gebiet des physikalischen Mediumismus und äußerten sich teils im wachen
Zustande, teils im Trance (spukartige Vorgänge wie Steine«erfen u. dpi.),
durch Verschwinden und Wiedererscheinen von Gegenständen aller Irl, durch
Apporle. Levilation, durch Fernbewegung von Objekten, durch Leuchhorgänge
und Materialisation sowie durch taktile, akustische, olfaktorische und thermische
Eindrücke.
INarh den übereinstimmenden Bekundungen von 5o Zeugen, unter denen
sich Gelehrte und Aerzte befanden sowie nach Maßgabe des Charakters der
Phänomene, handelte es sich um echte Erscheinungen. Auch die physiologischen
Begleitvorgänge (Tremor der Körpermuskeln. Schweißausbruck, Pulsfrequenz,
gesteigert Respiration. Paraesthcsien) ähnelten denen einer gebärenden Frau
und stimmen mit den Beobachtungen an anderen Medien überein. .Nach den
Sitzungen starke Erschöpfungen. F^au Yollhardt zeigt auch die (ür Medien
Upiscke Persönliehkeibspaltung. Die Konformität des medialen Geschehens bei
den verschiedensten, gänzlich \oneinander unabhängigen Versuchspersonen läßt
sich mit irgendeiner Schwindeltechnik nicht gut erklären. Schwab berichtet
über eine Le\ilalion der 80 kg schweren, 1,60111 gioßen Frau 3o cm über dem
Tischboden. Er selbst und andere Teilnehmer fuhren mit den Händen unk r
ihren Füßen durch. Auch teleplastische Gebilde \on faseriger Struktur, die
sicli zun« Teil in Form \oluminöser Massen und bandartiger Streifen bis zu
einer Länge \on eiu bi«* zwei Meter aus dem Munde entwickeln, traten über-
^ raschenderweise auf und wurden mehrlach photographiert (vgl. \bb. :>\—27 .
Teilweise bemerkte man in denselben fluidale Transparenz bei \erhältmsmäßu
großem Tielendurehmesser. sowie eine merkwürdige Knotenbildung an <in/eLien
Stiängen. außerdem parallel zueinander stehende pfeilartige Bildungen \on
grauweißer Farbe und abstehende Fel/en. \uf Blitzlicht spurloses Verschwinden
derselben Ebenso werden teleplashVhe Pseudopodien und gliedartige Gebilde
konstatiert, welche die zu bewegenden Objekte berührton Die Phänomenologie
der Medien Eva G. und Stanislawa P. wie sie in meinem Werke ,.Materiali»a-
lionsphänomeue" geschildert sind, findet ihre Betätigung durch die Schwabsche
Forschung.
GeleeenlkVh wurden Stigmatisationss\mptome festgestellt, und zwar mitunter
in Form von Verletzungen wie durch Krallen oder einen Vogelschnabel.
Tu einer auf einem Teller ausgebreiteten Masse erhielt man den Eindruck einer
hühnerkrallenartigen Form: ferner konnte man in gedämpftem Lichte ein
Gebilde wahrnehmen, das einer sehr dünnen, aber sehr langen Hand mit drei
Fingern glich. Gelegentlich bluteten die Eindruckstellen. Die autosuggestive
Erklärungsweise schien nicht zu genügen. Einmal gelang e*. den Prozeß in
statu nascendi zu photographieren. Man sieht auf dem Rücken der von einem
Nachbar gehaltenen Hand eine \rt Follerinstrumenl aus telepl astischer Ma&se
liegen, das aus dem Vermel zu kommen scheint und mit mehreren fußarligen
Spitzen in die Haut des Ifandrückein eingepreßt ist. Die Verletzungen scheinen
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