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v. Schrenck-Notzing f: Die Entwicklung des Okkultismus zur Parapsychologie. 269

sehen Forschung mit in den Kreis der Betrachtung und ist derjenigen Eduard
von Hartmanns und Schopenhauers \ erwandt. Die warme, klare und streng
wissenschaftliche Sprache Geleys erleichtert auch dem Laien das Verständnis der
erörterten schwierigen Probleme.

Die Unzulänglichkeit der parapsychologischen Dokumentation, welche dem
ersten Werk Geleys zum Vorwurf gemacht wurde, vermeidet das zweite, ebenfalls
in vortreffliches Deutsch von Lambert übersetzte Buch „Teleplastik und
Hellsehen" (Stuttgart, Union, 1926) durch die Fülle des hauptsächlich auf
eigene Beobachtungen sich stützenden Tatsachenmaterials. So ergänzen sich
die beiden Schriften auf das beste.

Bei der Erörterung des allgemeinen Charakters parapsychologischer Versuche
sieht Geley in denselben den Typus „kollektiver Experimente" verwirklicht
, d. h. die Phänomene sind das Ergebnis eines unterbewußten psychophysiologischen
Zusammenwirkens des Mediums und der Experimentatoren. Besonders
lesenswert sind die vom Autor aufgestellten Grundsätze für gute Leistungen der
Versuchspersonen, über das Verhalten der Experimentatoren, die Beleuchtung
in den Sitzungen, die notwendigen Kontrollmaßnahmen sowie über Betrügereien
. Dieser Einführung in das praktische Studium des Mediumismus folgt
eine eingehende Darstellung der bekannten Leistungen des polnischen Hellsehers
Ossowiecki, einer Frau B., sowie eine umfassende Statistik über bemerkenswerte
Fälle von räumlichem und zeitlichem Hellsehen.

Die paraphysischen Untersuchungen mit den Medien Eva C., Franek Kluski
und Guzik, denen analoge Berichte über ähnliche Vorgänge bei anderen Sensitiven
hinzugefügt sind, nehmen fast den ganzen zweiten Teil des \oi Seiten
starken Bandes in Anspruch. Ein lesenswertes Kapitel über Pseudomaterialisa-
tionen und Pseudomedien bildet den Schluß.

Abgesehen von der Wucht und Zahl der gebotenen Tatsachen finden sich in
diesem Werke Geleys auch zahlreiche, für das Experimentalstudium wichtige
Hinweise und Bemerkungen.

Unter den deutschen Hochschullehrern, die zu den Fragen des Okkultismus
praktisch und theoretisch Stellung genommen haben, ist neben Driesch und
Oesterreich Dr. med. Karl Gruber, a. o. Professor für Biologie und
Zoologie am Polytechnikum in München zu nennen.

Grubers biologischer Entwicklungsgang, seine materielle Unabhängigkeit,
sein unbestechlicher Wahrheitstrieb und die Klarheit seines Denkens befähigten
ihn in hervorragender Weise zur experimentellen parapsychologisehen Forschung
und zur literarischen Verwertung der einmal erworbenen Erkenntnisse.

Angeregt durch die Bücher von Flammarion, Maxwell und besonders durch
die 191/1 erschienenen ,,Materialisationsphänomene'* des Verfassers, beteiligte
er sich 1921 an den Hellsehversuchen des Dr. Tischner und experimentierte
in den folgenden Jahren mehrfach mit neu entdeckten Versuchspersonen. Seine
letzte Veröffentlichung über diesen Gegenstand erschien 1926 in der „Zeitschrift
für Parapsychologie" und betrifft „Kryptästhetisehc Experimente mit
dem Architekten Strohmever". Bemerkenswert sind auch zwei weitere wissen-
schaftliche Beiträge von ihm in der Zeitschrift ,Erde*\ Der erste (1920) bef-


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