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Zeitschrift für Parapsychologie. 6. Heft. (Juni 1932.)

3. 1919, 4- und 5. 1920, Stuttgart, Encke, 3Ö2 Seiten). Mit vollem Recht wendet
sich Dessoir aus wissenschaftlichem Reinlichkeitssinn gegen den Dunstkreis der
Gaukler und Fälscher, der Offenbarungsspiritisten und Theosophen und gegen
das Heer der Quacksalber und Wahrsager, gegen den mystischen Unfug und
gegen metaphysische Schwärmereien jeder Art sowie besonders gegen jedwede
dilettantische Spielerei mit den okkulten Problemen.

Die Hauptkapitel seines Werkes sind: Einleitende Ausführungen über die
Erscheinungswelt der Magie sowie der Grundprobleme, dann folgt der Hauptabschnitt
über Parapsychologie (Unterbewußtsein, Traum und Hypnose, seelischer
Automatismus, seelisches Doppelleben, Fernwirkung und Fernsehen)
und Spiritismus (eigene Erfahrungen mit Medien, spiritistische Täuschungen).
Der Schluß behandelt die Geheimwissenschaft und den magischen Idealismus.

Wie bereits an anderer Stelle ausgeführt wurde, schießt Dessoir bei aller
Berechtigung seiner Kritik der Mißbräuche des Okkultismus doch weit über
das Ziel hinaus in der einseitigen und ungerechten Behandlung jenes Talsachenmaterials
, das man heute als wissenschaftlich gesichert ansehen kann.

Indessen darf man hierbei nicht vergessen, daß die Wissenschalt den ungeheuren
Unfug, der heute noch in den weitesten Kreisen mit Spiritismus,
Mystik und den sogenannten Geheimlehren getrieben wird, großenteils selbst
verschuldet hat, indem sie im Geiste des Apriorismus lange Zeit hindurch
jede Prüfung der paranormalen Erscheinungen ablehnte und damit ein wichtiges
Forschungsgebiet der Willkür des Laienpublikums, d. h. dem Aberglauben
überlieferte.

In einer besonderen Arbeit .,Die neuere Okkultismusforschung der Gegner"
(Materialisationsexperimente mit M. F. Kluski, Mutze, Leipzig) nahm Verfasser
im Jahre 1922 Stellung zu den verschiedenen Angriffen und Einwänden der
Gegner. Der Schrift ist ein Literaturverzeichnis angehängt, in welchem die
verschiedenen Artikel für und wider nach dem damaligen Stand der Kontroverse
angeführt sind. Am Schluß meiner Ausführungen wies ich daraufhin,
daß der deutschen gegnerischen Literatur das Grunderfordernis jeder objektiven
Untersuchung und Beurteilung fehle, nach welchem sich der Gelehrte
frei zu machen habe von subjektiver Beeinflussung durch Gefühlsrichtungen
sowie von jedweder Voreingenommenheit. Nur derjenige Wahrheitssucher,
welcher sich zu dieser inneren Freiheit durchgerungen hat, ist berechtigt zur
Kritik und zur Prüfung der außerordentlich komplizierten okkulten Phänomene.

In einer etwas marktschreierischen Aufmachung ließ der Geheime Sanitätsrat
Dr. Albert Moll (Berlin) zwei Hefte erscheinen, von denen das erste
„Prophezeien und Hellsehen" (Stuttgart, Franckhscher Verlag 1922) scharfe
Angriffe gegen die den parapsychischen Phänomenen gewidmeten Werke des
neueren Okkultismus sowie gegen ihre Autoren enthält, während das zweite,
betitelt „Spiritismus'' (Stuttgart, Franckhscher Verlag 192^ die Paraphysik
betrifft.

Moll findet die meisten Veröffentlichungen über Telepathie und Hellsehen
, wie z. B. diejenigen von Tischner, Kotik, Wassielewski, Kindborg usw.
oberflächlich und unwissenschaftlich; ja, er bezweifelt sogar die Ehrlichkeit


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