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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0315
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„Am Donnerstag, den 25. Juni 1931, begab sich im Hause des Tagelöhners
K., der etwa 200 Meter von der Wohnung des Bürgermeisters H. entfernt
wohnte, folgendes:

Frau A. K. geb. Mathilde B., 30jährig, seit 1929 verheiratet, eine Riesin,
die stärkste junge Frau im Ort, furchtlos und von äußerst ruhigem Blick, .er-
mir auf Befragen:

,.Ich war um 9,30 Uhr vormittags damit beschäftigt, mein kleines einjähriges
Kind, das auf dem Stubenboden spielte, in den Kinderwagen /u setzen, als der
verstorbene Alfred H. in seiner gewöhnlichen Werktagskleidung (gelblichbrauner
Hose und Weste) aus der offenen Nebenkammer trat und traurig dreinschauend
seine Hand auf die Ecke der Bettstelle legte, wie er es stets stehend in unserer
Stube zu tun gewohnt war.

Vor Schrecken laut schreiend, floh ich mit dem Kind auf die Gasse und
erzählte die Sache den Nachbarn, die, teils glaubig, teils ungläubig, zuhörten. —
Mein Mann, der gegen Mittag nach Hause kam und dem ich den Vorfall ebenfalls
erzählte, sagte darauf: „Du hast ihn also gesehen, ich habe ihn schon
die ganze Nacht gehört. Er war also noch hier von heute nacht." —

Die Hauptsache ist aber diese: Die durchaus glaub würdige Frau sagt:
„Beim Hinauslaufen aus der Stube sah ich in dem mir gegen überhängenden
Wandspiegel sowohl mein entsetzliches Gesicht
als auch den Toten, vor dem ich floh." (Schade um den
fehlenden Photographen!)

Ich bedauerte, daß Frau K den Verstorbenen nicht angesprochen hatte.
Sie versprach mir aber, es zu tun, falls er noch einmal erscheinen sollte."

Soweit Herr Pfarrer G., der dann noch einige unwesentliche Angaben über
die Person des Verstorbenen macht.

An diesem Bericht ist hauptsächlich bemerkenswert, daß der Verstorbene
drei Monate nach seinem Tode am hellen Tage erschiene! ist,
und zwar so, daß er auch im Spiegel zu sehen war. Von Halluzination
bzw irgendeine»- Täuschung kann also keine Rede sein. E* kann sich vielmehr
hier nur um eine völlig reale Erscheinung gehandelt haben.

Bruno Grabinski, Iserlohn i. W.

Vorschlag eines neues Beobachtungsapparates für medium istische

Untersuchungen.

Von Oberstudienrat Dr. A. W e n d l e r, Erlangen.

Ueber „$trahlungcvorgän.re bei Lebensprozessen" bringt in der „Umschau *
(Februar 1932, Heft 6) Dr. B. Rajewskv in Anknüpfung einerseits an die bekannten
Vorstellungen der physikalischen Quantentheorie und andererseits an die Beobachtungen
über die von Oarwitsch entdeckte „mitogenetische" Zellteilungsstrahlung
neue interessante Beiträge, insbesondere bezüglich der Messung der an sich äußerst
geringen Intensität dieser Strahlung

Für diesen Zweck eignet sich in hervorragender Weise der von Dr. Rajewskv
konstruierte äußerst empfindliche „Lichtzähler", d. h. eine nach dem Prinzip des
Geigerschen Zahlrohrs zu verwendende Photozelle besonderer Art, deren Konstruktion
und Schaltung man aus dem Aufsatze bequem entnehmen kann. „Die Joni-
saiionsstöße im Zählrohr werden entweder durch die Sprünge des Elektrometerfadens
gezahlt oder mit Hilfe des aus der Radiotechnik bekannten Röhrem erstarkers
, an den ein automatisches Zahlwerk angeschlossen ist, registriert oder endlich
mit Hilfe eines Lautsprechers hörbar gemacht."

Indem das Instrument etwa 20 000 mal empfindlicher sein soll als die gewöhnliche
Photozelle, gelingt es, auch allerschwächste Ultraviolett-Quanten noch bequem
zu erfassen. „Ebenso wie das Geigersche Zählrohr, reagiert der Lichtzähler
auch auf die durchdringende ß und y- -Strahlung. Auch in vollkommener Dunkelheit
aufgestellt, schweigt er nicht, sondern ergibt eine gewisse Zahl von Schlägen.
Es sind die unsere Umgebung dauernd durchsetzenden y -Quanten und ß-Teilchen,
welche von den winzigsten Beimengungen der radioaktiven Substanzen in unseren
Gebrauchsgegenständen im Erdboden und in der Atmosphäre emittiert werden
und die Quanten der äußerst dutchdringungsfähigen Weltraumstrahlung, welche
diese Schläge des Zählrohrs verursachen. Mit Hilfe dieser neuen Meßanordnung
sind vom Verfasser Messungen an verschiedenen von biologischer Seite als Strahler


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