http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0320
283
fast normal und für besser als die von Schrenck und Geley photographierten.
Wiederum scheint iim die Belichtung besonders des oberen Gesichtes die Annahme
einer eigenen aktinischen Strahlenwirkung der Masse notwendig zu
machen. Das eine der /wei größeren Bilder wurde schon in der folgenden Sitzung
von der Trancepersönlichkeit „Schwar/er Falke" (!) des Mediums als das des
Raymond Lodge, des Sohnes Sir O. Lodges erklart. Ein Vergleich mit einem
Originallichtbiid zeigt dieselben bezeichnenden Augenbrauen, die gleichen Augen
mit dem Blick tiefen Ernstes, dieselbe Nase, denselben Mund, dasselbe Kinn.
Auffälligerweise fehlt dem teleplastischen Bilde das linke Ohrläppchen. Das Gesicht
zeigt 7war dieselben Züge, wie sie der Verstorbene hatte, aber — wesentlich
gealtert. Das untere Gesicht wurde erst nach zwei Jahren als das einer sich
regelmäßig meldenden Trancepersönlichkeit J. B., auch eines im Kriege Gefallenen
, „identifiziert". In noch weitergehendem Maße als schon früher scheint
Dr. H. — abgesehen von der Dauerkontroile -- die Initiative in be/ug
auf die Versuchsanstellung, den Augenblick des Abfeuerns des Blitzlichtes usw.
der Trancepersönlichkeit „Walter" zu überlassen, die sich — neben den mehr
oder minder ausgeprägten Tranceperscnlichkeiten „Mercedes-Lucy", „Spurgeon",
„Schwarzer Falke" — nicht nur im Medium Mary M., sondern auch bei einem
„Hilfsmedium" X. manifestiert. Dr. H. sieht auch weiterhin den Echtheitsbeweis
für die Erscheinungen gerade darin, daß „Walter", bei völliger Dunkelheit, schon
im vorhinein das Ergebnis der unmittelbar folgenden Aufnahme im Detail angibt.
Ja, die durch Mary M., das im Wachzustand angeblich so einfache und schlichte
Medium, sich meldende Persönlichkeit „Walter" scheint Dr. H. so wissenschaftlich
eingestellt, in bezug auf die Entstehung des Teleplasma* so kundig, daß er
kein Bedenken trägt, im Anhang die Erklärungen „Walters" über diesen mc-
diumistischen Vorgang abzudrucken. Wie schon anderwärts wird natürlich hier
der Skeptiker einhaken, auf die besonders auffällige Tatsache des Vorhersagens
durch die Trancepers^nliehkert nicht nur des Mediums, sondern auch eines Hilts-
mediums (!) hinweisen. — Ungeachtet der besonderen Bedeutung, die die eindringlichen
Untersuchungen des National-Laboratory-Direktors Harry Price über
Mrs. Duncan (klassischer Fall für die Ruminationshypothese!) für Teleplasma-
Erscheinungen haben, glaubt Ref. auf Grund persönlicher Mitteilungen von Dr.
Hamilton an ihn und solchen aus seiner nächsten Umgebung an seiner hier
(Z. f. P. 1930, S. 274) schon einmal begründeten positiv en Einstellung festhalten
zu müssen.
Ein College-Mitglied berichtet in dem Aufsatz „Die Mediumschaft
der Mrs. Murphy Lydy" (vgl. Z. f. P. 1932, S. 46) Interessantes über dieses
amerikanische Medium für direkte Stimme. Als Fremder im College,
übrigens an sich skeptisch und argwöhnisch, hört er sclion in der ersten Sitzung
die Stimmen seines Sohnes, seiner Schwägerin, seines Vaters, seiner Mutter und
eines Freundes, der nur deutsch spricht. Die Stimmen kommen manchmal direkt
von rückwärts, was ihm Bauchrednerei auszuschließen scheint. Die Stimme
seines Sohnes wiederholt ihm die seinerzeit beim Ableben des Sohnes nur gedachten
Worte. In einer Pause beim College-Lmplang in der Queen's Gate Hall
zu Ehren dieses Mediums hört das Mitglied mit dem linken Ohr eine Geisterstimme
in der Trompete, mit dem rechten Ohr dieselbe Stimme etwa zwei
bis drei Meter entfernt. Die Lippen des Mediums, bei \ ollem Licht deutlich sichtbar
, sind völlig unbewegt.
Florizel von R e u t e r berichtet: „Wie ich in meinem eigenen Zirkel di<*
direkte Stimme erzielte" — (siehe auch dessen Vortrag in Berlin (Dez.-Heft 1931).
Die restlichen Aufsätze seien schlagwortartig erwähnt. Miß F. B. Gib b es:
„Das unterbewußte Selbst" (Ausführungen der Trancepersönlichkeit „Myers"
duich das Medium Miß Cummins — vgl. Z. f. P., 1Q32, S. 46 — über Unter
bewußtsein, Schlaf, H>pnose), Mrs. Edith Kirkwood: „Deutlich vorgestellte
Rhythmus-Formen in der Musik", Mr. S. H. Hart: „Edward Maitland, sein
Leben und Werk", Dr. Neville Whymant (eigentlich scheinbar Zusammenstellung
durch den Herausgeber De Brath): „Die Stimme des Confucius" (im
Hinblick auf die Buchveröffentlichung Dr. Whymants „Parapsychologische Erlebnisse
in New York", die an anderer Stelle besprochen wird — vgl. zur Sache
Z.f. P. 1927, S. 574, 1928, S. 1M2 —, wird die Eigenart des archaischen Chinesisch
nach hervorragenden Sinologen besprochen, darauf verwiesen, daß die
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0320