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intiern) und /wischen Mensch und Wetter (die „Föhnkrankheit" einer Patientin
verschwand, als der Föhn als äußere Analogie /u einem verleugneten Teil ihrer
Seele erkannt wurde). Beachtenswert ist auch ein Fall von Vorahnung in einem
Traum. Dr. Gerda Waith er.
„Supplement to: Regurgitation and the Duncan Mediumship", Bulletin des
National Laboratory of Psychical Research von Herry Price.
Enthält die am 22. Februar 1932 vor Gericht abgegebene, eidesstattliche Erklärung
von Miß Mary Mc Ginlay, die während des Londoner Aufenthaltes
der Mrs. Duncan bei dieser angestellt war und sich freiwillig erbot, Price einige
Aufklärungen zu liefern. Die Zeugin erklärte u. a., daß Mrs. Duncan drei Stück
zerschlissenen Käsemull von etwa 1 —11 3 Meter Länge mit sich brachte und die
Zeugin ihr später noch weitere 2 Meter Mull besorgen mußte. Nach den Sitzungen
wurden dieser immer übel säuerlich riechende Mullstreifen zum Auswaschen
übergeben. Die Risse auf den Photographien von Price entsprechen denjenigen
der von Mrs. Duncan aus Schottland mitgebrachten Mullstreifen. Auch Gummihandschuhe
sah Miß Mc Ginlay bei Mrs. Duncan, im Haushalt wurden sie nie
verwendet. Als sie einmal in einer Schublade etwas suchen mußte, fand sie in
einem Kuvert einen mit Leuchtfarbe bestrichenen Stern, wie ihn der „Geist"
eines Verstorbenen bei „Materialisationen" zu tragen ptlegte. Ein „materialisiertes
" Baby glich aufs Haar einer Puppe von Mrs. Duncans Kindern. Dio
Zeugin sah einmal, wie eines der Kinder ein Paar Gummihandschuhe im Garten
vergrub. Die Kinder schnitten oft Bilder aus, der von Price ihotographierte
„materialisierte" Kopf gleicht dem Titelbild einer Zeitschrift (True Story Magazine
"). In der Nacht vom 28. auf den 29. Mai 1931 kam Mr^. Duncan sehr
erregt heim, sie hatte mit ihrem Mann eine Auseinandersetzung gehabt und bat
Miß McGinlay, ihm entgegenzugehen und ihn zu beruhigen. Mr. Duncan (der die
Zeugin wiederholt fragte, ob sie etwas Verdächtiges bemerkt hätte, was sie auf
Befehl der Mrs. Duncan verneinte) berichtete über die 4. Sitzung bei Price, die
eben stattgefunden hatte und wie sich seine Frau benommen hatte, er zeigte auch
der Zeugin einen Streifen Mull, den seine Frau ihm in der Sfraße zugesteckt
halte (! vgl. Z. t. P., April 1932, S. 191) und erzählte, er hätte sich daraufhin
unter einem Vorwand geweigert, sich durchsuchen zu lassen. Er bemerkte: Es
su alles aus, Mr. Price habe seine Frau durchschaut. Dr. Gerda Waither.
„Mächte", von Wilhelm Mrsic; Delphin-Verlag, München 1931.
Mächte? Der moderne Mensch denkt an Großmächte, Geldmächte, an
äußere Energien; der Dichter der „Vierzehn Gleichnisse vom Sinn und Widersinn
der Welt" sieht durch die Götzen des Tages hindurch, erkennt ibre Hohlheit
und Macht und dringt zu den wirklichen Quellen des Lebens und der
Macht vor. Was er bei den Muttern gefunden hat, das formuliert er als Märchen,
in dem die Dinge selbst zu sprechen scheinen. Es ist bezeichnend, diß Dacque
und Kubin dem Dichter ihren Beifall gespendet haben, der Wissenschaftler,
dem die Nitur kein toter Begriff, sondern Geist und Leben ist, der Künstler,
der keine Im- und Expressionen malt, sondern der die Gestalten der Dinge sieht.
So gibt Mrsic nicht die Schale der Wirklichkeit, aber ihren Ken; so gibt er
keine „bloßen* Märchen, sondern „Mächte".
$ans Much, Aegyptische Nächte. Die Reise eines Biologen. 2. erweiterte und
umgearbeitete Ausgabe des Buches „Das ewi^e Aegvpten", Dresden, Karl
Reißner Verlag. 243 Seiten.
Ein interessantes, überaus lebendig geschriebenes Buch des bekannten Hamburger
Mediziners, das in die Tiefe des ägyptischen Geistes einzudringen sich bemüht
und inneres Leben in die manchmal recht trockenen Feststellungen der
Historiker, Archäologen und Religionsgeschichtler hineinträgt. Es steht ungemein
viel in dem kleinen Buch, Jas ein fesselndes lebensvolles Bild der altägvptischen
Kulturwelt entwirft Man möchte seinen Inhalt kurz dahin zusammenfassen: die
ägyptische Kultur gesehen durch das Auge eines ganz modernen vielseitigen,
zugleich mit dichterischer Einfühlungsgabe ausgestatteten Menschen.
Oesterreich.
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