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Irnich: Bericht über zwei Sitzungen mit einem neuen Medium M. S. 295

sucht und erwiesen sich als geschlossen; die Schlüssel steckten in den Schlössern
. Ebenso war Tür 6 geschlossen, der Schlüssel befand sich in meiner Tasche.
.Nach einer Pause, während der man natürlich über den seltsamen Fall gesprochen
hatte, wurde die Sitzung fortgesetzt.

Es fanden einige Apporte statt; während eines solchen hörte man Rauschen
, als wenn sich mehrere Meter Papier entwickelten. Bei Licht bemerkten
wir einen einzigen Papierzettel, etwa i3xi8 cm groß, in vier Teile zusammengelegt
, mit der Aufschrift: „Matyldo! Wladza Twoja jest wielkai', was in
Uebersetzung lautet: Mathilde! Deine Macht ist groß. (Mathilde ist der Name
des Mediums.) Der Zettel befindet sich in meinem Besitz.

Die Stimme von „Guzik" sprach weiter über verschiedene Sachen. U.a.
kündigte sie an, daß Ghandi würde im Gefängnis ermordet werden. Auf unsere
Bitte, daß das Wesen sich materialisiere, antwortete die Stimme, daß es von
der gestrigen Sitzung ermüdet ist. Einige Teilnehmer und das Medium sahen
aber eine Gestalt in weißen Stoff verhüllt; ich persönlich hatte nichts gesehen.

In einem Momente begann die Stimme dem Medium ein erotisches Erlebnis
zu prophezeien, was auch schon, wie ich nachher erfuhr, ein paarmal auf früheren
Sitzungen stattfand. Das Medium fing an, die Stimme zu bitten, daß
solche Sachen nicht erzählt würden, als aber die Stimme weitersprach, ging
das Medium von der Bitte zum Befeh! über, nannte die Wahrsagung eine
Dummheit und wurde aufgeregt. Alles dies hatte wenig Erfolg. Das Medium
fing an, immer lauter zu sprechen, und endlich zu schreien. Dasselbe aber
machte die Stimme gleichzeitig, und dies wurde zu einem vollkommenen Streit,
währenddessen die äußerst tiefe Stimme „G u z i k s" immer seine Prophezeiung
schreiend ausdrückte. Das Medium machte Licht, und erst das machte dem
wunderbaren Streit ein Ende.

Es wurden noch verschiedene Geräusche, auch das schreckliche Klopfen im
Tisch unter anderem hörbar, und auch ein Geräusch wie vom Einschlagen einer
Kette von hölzernen Kügelchen an die Wände, Fußboden und Decke im Zimmer
3. Es ertönte langes Pfeifen. Allerhand Berührungen und endlich ein starkes
Geräusch des Speiens, bei dem das Medium mit einer Flüssigkeit, anscheinend
Wasser, begossen wurde, beendeten die Sitzung.

Wie man mir erzählte, geschah auf einer Sitzung, auf der ich abwesend
war, ein Apport von 7 Personen, die nämlich aus demselben Sitzungszimmer bei
Leutnant L. bei geschlossenen Fenstern, Fensterläden und Türen in für sie
unbekannter Weise auf die Straße übertragen wurden. Nach Erzählung des
Mediums sind auf den Sitzungen auch Apporte lebender Tiere vorhanden.

Interessant und wichtig ist, daß das Medium nicht nur in Trance verfällt,
aber keine Spuren der Ermüdung während oder nach der Sitzung verrät und
verspürt, ferner liebt es sehr die Sitzungen und wollte jeden Tag solche abhalten
Auch plötzliches Unterbrechen der Sitzung übt bei ihm keinen Schaden
aus. Bisher halte es mit einem Forscher noch keine Sitzungen veranstaltet, weitere
solche sind jetzt aber in Aussicht genommen.

Anm. Wegen des bisweilen fremdartigen Ausdrucks bitten wir um Entschuldigung
angesichts der Tatsache, daß es sich um das Deutsch eines Ausländers handelt
Wir haben es so belassen, um die Anschaulichkeit nicht zu vermindern. — Red.