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Zeitschrift für Parapsychologie. 7. Heft. (Juli 1932.)

den dazu Disponierten magische Phänomene hervorrufen. Dieser verhängnisvolle
Irrtum hat sich schwer gerächt, und in Zukunft wird die experimentelle
parapsychologische Forschung von ihren Schülern in derselben Weise gründliche
Vorkenntnisse verlangen müssen,!wie sie in anderen Wissenszweigen beim
Experimentator vorausgesetzt werden, —

Auf eine gewisse, wenn auch entfernte Beziehung zu den paranormalen
Erscheinungen weist das Werk des Professor Dr. S a 1 z e r „Augendiagnose und
Okkultismus4* (Reinhardt, München 1926) hin.

Der Verfasser steht auf dem Standpunkt, daß die gar nicht auf übernatürlichen
Ebenen liegenden Behauptungen der Augendiagnostiker völlig unzutreffend
sind. Auch das Hellsehen kann nach seiner Meinung nicht zur Erklärung
der richtigen Diagnose herangezogen werden. Denn es bliebe für einen
Hellseher ein gewagtes Unternehmen, auf eine so schwankende, launenhaft
auftretende, also unberechenbare Fähigkeit hin eine tägliche Sprechstunde zu
gründen. Außerdem spreche dagegen das subjektive Feststellen bestimmter
Zeichen auf der Iris, die untrüglich den Sitz der Krankheit erschließen lassen
sollen. Uebrigens behandelt Salzer die Frage des Hellsehens in einem längeren
Kapitel und tritt mit Recht energisch gegen die Begriffsverwirrung durch den
augendiagnostischen Aberglauben in der Medizin ein. (Fortsetzung folgt.)

Bemerkungen zum Fred-Marion-Prozefe.

Von Rudolf Tischner.

Die öffentlichen Vorführungen der „Telepathen" und Hellseher sind ein
besonderes und recht unerfreuliches Kapitel der Metapsychik. Gerade weil die
wissenschaftliche, und — nebenbei gesagt — auch die werbende Bedeutung dieser
Darbietungen sehr fragwürdig ist, ist es um so dringlicher, an Hand eines Beispieles
die Frage nach dem öffentlichen Interesse an derartigen Schaustellungen
zu erörtern. Daß manche Kreise der Okkultisten sich von diesen Vorstellungen
etwas für die Interessen der Metapsychik oder wenigstens des Okkultismus
erhoffen, zeigte mir kürzlich die einer Bitte gleichende Frage eines überzeugten
und begeisterten Anhängers, ob ich denn nicht in günstigem Sinne
darüber berichten könnte. Ich glaube, auch den gläubigen Anhängern des Gebietes
zeigen zu können, daß es für die Bewegung besser ist, so bald und so
gründlich wie möglich die Beziehungen zu diesen „Konzertsaal-Telepathen" abzubrechen
, soweit sie nicht gewillt sind, vor einem wissenschaftlichen Ausschuß
ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

Was kann, allgemein gesprochen, der Sinn und Zweck derartiger Darbietungen
sein? Theoretisch beständen verschiedene Möglichkeiten. Entweder könnte
ein wirklich echter Telepath und Hellseher durch seine Versuche die Kenntnis
dieser Erscheinungen in weitere Kreise tragen, die sogenannte öffentliche Meinung
der Anerkennung des Gebietes geneigter machen und dadurch auch der
Wissenschaft indirekt einen guten Dienst erweisen.

Zweitens könnte eine solche Vorführung mit der Bemerkung eingeleitet
sein, alles, was gezeigt werde, sei Trick. Nach der Sitzung könnten dann die


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