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Zeitschrift für Parapsychologie. 7. Heft. (Juli 1932.)

materialisierte Fluidal muß, wenn er die nötigen physikalischen oder psychischen
Idealitätszeugnisse liefert, unbedingt als etwas Selbständiges, und zwar als
der Oeist dessen betrachtet werden, für den er sich ausgibt, vorausgesetzt daß der
Abgeschiedene keinem der Anwesenden bekannt war. Insofern sind die spiritistischen
Argumente für die Lehre vom Weiterleben unbedingt wichtiger als der
bloße Nachweis von der Möglichkeit des Auftretens des Fluidals. Allerdings
ist diese Möglichkeit die Voraussetzung für ein Weiterleben des Fluidals im
Jenseits. Der Negativist kann sich für seine Ansicht über das nur bedingte*
Leben und die Vergänglichkeit des Fluidals sogar auf die Theosophen berufen.
Nach der Lehre der Theosophen zeigt der sogenannte Aetherleib als der Träger
der Individualität nach dem Tode des materielien Körpers nur eine kurze Existenz.
Er löst sich nach kurzer Zeit auf und der in ihm verborgene Astralleib tritt in dia
Erscheinung. Solange der Astralleib noch mit dem Aetherleib oder der Lebenskraft
(Prana) verbunden ist, vermag er auch noch beschränkt auf die Materie
einzuwirken, und darauf sind die physikalischen Erscheinungen bei Sterbenden
wie z. B, das Stehenbleiben von Uhren zurückzuführen. Das was die Astralweseit
den Medien zum Zweck physikalischer Manifestationen entziehen, ist eben
die Lebenskraft, eventuell verbunden mit Materie (Teleplasma). Der Negativist
iedoch wird die theosophischen Behauptungen von der Existenz eines Astral-,
Mental- und Kausalkörpers entrüstet als unbewiesene Phantasien zurückweisen
und nur das ihm Passende, nämlich den Zerfall des Aetherleibes als eines Produktes
der Materie, als wahrscheinlich anerkennen.

Fachliteratur des Auslandes.

Revue metapsychique 1932, Nr. 2.

1. Dr. E. Osty und Marcel Osty: „Die unbekannten Einwirkungen
des Geistes auf die Materie," (Schluß) Im Anschluß an die
bisherigen Mitteilungen wird als Ergebnis weiterhin mitgeteilt, daß die unsichtbare
Substanz, wenn sie sich im Bereiche des ultraroten Lichtes befindet, ständigen
Schwankungen in bezug auf die Ausdehnung und Dichtigkeit unterworfen ist, wie
die photographisdh aufgezeichneten Schwankungen des Galvanometers zeigen.
* Bekanntlich besteht bei Rudi Schneider ein Zustand der Hyperpnöe, das heißt
ein Zustand verstärkter Atmung mit bis zu drei- und vierhundert Atemzügen in
der Minute, der von Osty auch in seinem Zusammenhang mit den übrigen Erscheinungen
bei Rudi studiert worden ist. Es wurde gleichzeitig die Absorption
des Lichtbündels durch die unsichtbare Substanz und seine Atmung graphisch
aufgezeichnet. Es zeigte sich, daß die Zahl der Schwankungen der Absorption
in genauem Zusammenhange mit der Atmung steht, indem die Zahl der Schwankungen
doppelt so groß ist als die gleichzeitigen Atemzüge, was offenbar so zu
deuten ist, daß bei jeder Muskel anstr engung der Ein- und Ausatmung eine Erhöhung
der Absorption eintritt. Im Anschluß an diese tatsächlichen Feststellungen
erörtert Osty zum Schluß ausführlich die Erklärung, wobei er auch ausführlich
$uf die Möglichkeit des Betrugs eingeht. Die physiologischen Folgen der
Hyperpnöe sind erst seit etwa 10 Jahren bekannt und seitdem ausgiebig studiert,
ohne daß über ihre Erklärung schon volle Klarheit besteht. Wenn ein normaler
Mensch verstärkt atmet — meist nur bei geringer Steigerung der Häufigkeit —
dann treten krampfhafte Muskelzusammenziehungen auf, sowie eine Verdunkelung
des Bewußtseins. Auch bei Rudi Schneider treten Muskelkontraktionen auf; er
ist offenbar instinktmäßig dazu gekommen, die verstärkte Atmung, die bei ihm
allerdings wesentlich beschleunigter ist, anzuwenden, doch auch sonst unterscheiden
sich die Erscheinungen bei ihm von den in andern Fällen in mancher
Hinsicht. Osty vermutet, daß diese verstärkte Muskelarbeit Rudis ihm die Energie
zur Verfügung stellt für seine übernormalen von ihm ausgehenden Wirkungen.
Die Sicherheit der Versudhsbedingungen wird von Osty eingehend erörtert. Nur
wenige Punkte seien hier erwähnt. Man könnte vielleicht einwenden, daß die
Absorption des roten Lichtes durch Verschiebung eines Spiegels betrügerisch
vorgetäuscht wird. Diese Verschiebung dürfte natürlich nur sehr gering sein,
da schon sehr kleine Aenderungen bei einem Lichtstrahl, der drei- bis viermal
reflektiert wird, sehr starke Ablenkungen erzielen würde. Da nach Aufhören der
Erscheinungen immer wieder der am Anfang vorhandene Strahlengang vorhanden


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