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Fachliteratur des Auslandes. 327

war, müßte Rudi, der außerdem doppelt gehalten wurde und Leuchtbänder trug,
den Spiegel in voller Dunkelheit in die alte Lage gebracht haben, was außerordentlich
schwer sein würde. Bei den Untersuchungen über die Hyperpnöe
war er außerdem durch den Pneumographen, der die Atembewegungen aufzeichnete
, gefesselt; wie die Kurven zeigen, setzte die Aufzeichnung nie aus. Auch
die mehrfache plötzliche photographische Aufnahme des Mediums und des Ortes
seiner Tätigkeit auf dem Tisch zeigte nie etwas Verdächtiges, geschweige, daß
das Medium aufgestanden wäre und sich an den Apparaten zu schaffen gemacht
hätte. Diese Untersuchungen bedeuten einen beträchtlichen Schritt vorwärts in
bezug auf das Materialisationsproblem; es ist zu hoffen, daß die weiteren Untersuchungen
über die Frage des „Wie" noch genauere Aufklärung bringen. — In
bezug auf nähere Einzelheiten sei auf das soeben erschienene Buch Ostys verwiesen
.

2. Pascal: „Die Prophezeiung des Mönchs von Padua." Es
handelt sich dabei um eine im Jahre 1899 nachgewiesenermaßen in der Zeitschrift
„Revue des Questions Heraldigues, Archeologiques et Historiques" (Nr. 9,
S. 454—463), erschienene angebliche Prophezeiung eines Paduaner Mönchs von
1740 bis über unsere Zeit hinaus. Sie umschreibt auf die bekannten Prophezeiungen
des „Malachias" sich stützend den Charakter der Päpste und nennt
auch ihre Namen. Von Interesse ist davon natürlich nur die Zeit nach 1899.
Der nächste Papst, der nach dem Tode Leo XIII. auf den Thron käme, würde
Piu9 X. sein, was dann in der Tat eintraf. Die nächste Vorhersage ist unrichtig,
da statt Benedikt XV. Paul VI. genannt wird. Dagegen ist der nächste Papst
Pius XI. wieder richtig genannt, dreiundzwanzig Jahre vor seiner Wahl. Zur
Erklärung werden drei Möglichkeiten besprochen. Den Zufall hält Pascal, wenn
er auch möglich ist, für sehr unwahrscheinlich. Der Betrug sei gleichfalls unwahrscheinlich
, es müßte der Vatikan selbst dazu die Hand geboten haben. Der
Fehlschlag bei Benedikt XV. spreche auch nicht dafür. Es bleibe deshalb die Möglichkeit
der zeitlichen Vorschau. Pascal entscheidet sich für keine der drei Möglichkeiten
. Theoretisch möglich wäre wohl noch eine unterbewußte suggestive
Einwirkung der ihnen einmal früher bekannt gewordenen Prophezeiung bei
Pius X. und Pius XI.

3. Tenaille: „Ueber die Rutengänger." Einige Bemerkungen
über die angeblich auf die Rute wirkende erhebliche mitunter Dutzende von Kilogramm
starke Kraft. Tischner.

La Ricerca Psichica (Luce e Ombra), April 1932.

Zwei Artikel feiern den 100. Geburtstag Sir William Crookes' (17. Juni
1832). Der erste Artikel erinnert an die großen Verdienste Crookes' auf dem Gebiete
der Chemie und Physik. Der zweite Artikel bringt die Einleitung zu dem
ersten Band der Sammlung „Die Klassiker der psychischen Forschung1
)", welche im Erscheinen begriffen ist. Dieser Band behandelt die Forschungen
Crookes' hinsichtlich der Phänomene des Spiritismus.

Der Autor dieser Einleitung, Sig. Em. Servadio, betont die Geduld und Ausdauer
, mit welcher der Forscher sein Ziel verfolgte, welcher seinen Gegnern
immer wieder in eleganter Polemik antwortete und auf die erreichten Resultate
hinwies, welche kein geringerer als Prof. Richet „graniten" nannte. Den Höhepunkt
der von Crookes beobachteten Phänomene mldeten die Materialisationen
von menschlichen Gestalten. Crookes schrieb einfach und sachlich, und man begegnet
nicht bei jedem Schritt dem Wunder und übernatürlichen Offenbarungen.
Nur angesichts der Erscheinung der Katie King fand der Gelehrte lyrische Worte,
welche seine Bewegung bei diesem einzigen Phänomen dokumentieren. Es war
ein ungewöhnlicher Mut erforderlich, sich einer so dornenvollen und strittigen
Materie zu widmen, aber bei Crookes war es auch das Pflichtbewußtsein des Gelehrten
und seine Anschauung über die Pflicht der Wissenschaft! In einer Ansprache
an die Britische Gesellschaft zu Edinburg sagte Sir William Thomson
folgende Worte, welche Crookes in einem Artikel im „Quarterly Journal of
Science" (1. Oktober 1871) zitiert: „Die Wissenschaft ist an die ewige Ehren-

!) Mailand, Libreria Lcmbarda, 1932; mit zahlreichen Illustrationen, 15 Lire.

Peter.


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