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Zeitschrift für Parapsychologie. 7. Heft (Juli 1932.)

bender, von denen gelegentlich deutliche Berührungen ausgehen (Seite 209 f.),
symbolischen Träumen, dem Stehenbleiben von Uhren, Zusammenstürzen eines
Tisches (Seite 200), — während wieder das Vernehmen anderer starker Geräusche
zwar auch telepathisch verursacht ist, aber der sinnlichen Grundlage entbehrt
. Es entspricht dann dem, was man auf optischem Gebiet eine objektive
Vision nennt.

Von großem Interesse sind natürlich auch die Beobachtungen an Sterbebetten
selbst, auf die M.-L. im einzelnen näher eingeht. Starke Kräfte machen sich da
.kurz vor ihrem Tode ihr klares Bewußtsein wiedererlangten. Es hat auch nicht
selten den Anschein, als ob die Sterbenden schon einen Blick in eine höhere
Welt tun, der sie mit Frieden und Freude erfüllt, unter Umständen auch ihr.
Oewissen aufrüttelt, ja, daß sie exkurrieren, Wunderbares erschauen und dann
noch einmal in den irdischen Leib zurückkehren, etwa auf Grund1 inbrünstigen
.auf seiten der Seele geltend, wie er Seite 126 schreibt, so daß selbst Geisteskranke
Gebets eines anwesenden Verwandten, Seite 174, vgl. auch Seite 115, 176, 167.
Auch daß Sterbende längst Verstorbene schauen, erwähnt der Verfasser Seite 158ff.,
er hätte noch betonen müssen, daß solche Schauungen in der Todesstunde stets
nur Verstorbene, nie aber ferne Lieben, die noch am Leben sind, betreffen. Auch
geht er darauf nicht näher ein, daß Hellsehende das allmähliche Sichloslösen
einer neuen Gestalt von dem alten Körper in der Todesstunde mehr oder
minder deutlich beobachtet haben, wie er überhaupt in der Regel — siehe aber
Seite 216 — mit der sehr fragwürdigen Vorstellung rechnet, daß nur die unräum-
Jiche Seele als das in Betracht kommt, was den Tod überdauern könnte.

Alles in allem muß man urteilen, daß der Verfasser, so fesselnd er auch im
einzelnen schreibt, doch auf halbem Wege stehengeblieben ist. Gegenüber materialistischer
Blasiertheit hat er das hohe Verdienst, die Frage des Weiterleben^
nach dem Tode energisch aufgerührt zu haben. Aber er vermag sie schließlich
<loch nicht klar zu beantworten, weil er eben nur an der Pforte des Todes
verweilt und darauf nicht näher eingeht, ob wir nicht auch von denen erfahrungsgemäß
etwas wissen, die diese Pforte schon kürzere oder längere Zeit passiert
fiaben.

Bei Besprechung des Todes Jesu Seite 219ff. fällt auf, daß das doch wohl
telekinetische Phänomen des Zerreißens des Tempelvorhangs (wahrscheinlich des
Vorhangs am Eingangstor zum Heiligtum) nicht erwähnt ist. Von Durckfehlern
bemerke ich, daß der Seite 61 erwähnte Hellseher Vout (nicht Vont) Peters heißt.

Wien. Richard Hoffmann.

Prof. D. Fraser-Harris: „Fraudulent Mediums" (Betrügerische Medien), Bulletin
of the National Laboratory ot Psychical Research, 1932.
Der berühmte englische Physiologe und Neurologe schildert einige Trick -
Vorrichtungen zur Erzeugung betrügerischer mediumistischer Phänomene, die er
in der Sammlung von Harry Price gesehen hat. Darunter befindet sich auch der
Stuhl, an den sich das berühmte Variete-„Medium" Annie Eva Fay fesseln ließ.
In der rechten Seitenlehne dieses Stuhls, an der Stelle, an die das Handgelenk
des JVlediums gefesselt wurde, ist ein versteckter Holzblock so geschickt eingefügt
, daß man ihn kaum bemerkt. Dieser Block ist mit einer verborgenen Feder
versehen, die das Medium nach der Fesselung gerade noch mit den Fingern erreichen
konnte und mit deren Hilfe der Block aus der Stuhllehne sprang, so
<iaß die rechte Hand des „Mediums", ohne Verletzung der Fesselung an den
Block, frei beweglich war und die schönsten Phänomene vortäuschen konnte
(das „Medium" saß dabei hinter dem Vorhang im Kabinett). Bei Schluß der
Sitzung wurde der Block mit der daran befindlichen Hand wieder in die Lehne
eingefügt. — Interessant ist auch die „Trompete" (Megaphon) eines „Mediums"
für direkte Stimme, dem im Dunkeln Zettel in das finstere Kabinett gereicht
wurden, worauf durch die Trompete von den „Geisterstimmen" die Antwort ge-

feben wurde. Im Dunkeln war es dem Medium augenscheinlich unmöglich, den
ettel zu lesen. In dem Ende des Megaphons, das dem Medium zugekehrt ist,
befindet sich aber eine hohle Scheibe mit einer Trockenbatterie, welche eine
ganz kleine elektrische Lampe speist, mit deren Hilfe nun die Zettel gelesen
und die Antwort von dem „Medium" in die Trompete gesprochen wird. — Eine
„Klingeldose", bei der sich der Knopt zur Betätigung der Klingel innen befindet
unter dem Deckel, so daß nur ein „Geist" sie bei geschlossenem Deckel läuten


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