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340 Zeitschrift für Parapsychologie. 8. Heft. (August 1932.)
Es brannte helles elektrisches Licht, bei welchem bald nach dem Eintreten
und Platznehmen Fr. Silberts von allen Seiten starke und schwächere Klopflaute
hörbar wurden, Klopfdiktate kamen, unter den Tisch gestellte Gegenstände
auf die Tischplatte kamen und anderes mehr.
Den Höhepunkt bildete das Erklingen einer um 21 Uhr 55 unter den Tisch
gelegten Laute des Gastgebers, die zu diesem Behufe erst aus einem Kasten
im Nebenzimmer geholt wurde und natürlich auch nicht vom Medium vorher
präpariert werden konnte.
Die Laute wurde derart unter den Tisch gelegt, daß sich der Hals zwischen
den Füßen des Arztes, der Körper zwischen den Füßen des Gastgebers und
dem Ingenieurssohne befand, so daß das links von diesem sitzende Medium
ein Meter vom Lautenende entfernt war, getrennt durch das dazwischen gestellte
Bein des Ingenieursohnes, so daß eine allfällige Fußbewegung gegen die Laute
hin unbedingt auf dieses Hindernis gestoßen wäre. Die Laute lag unter dem
Tischkreuz und blieb nur ein dreieinhalb Zentimeter breiter Zwischenraum
zwischen Griffbrett und Tischkreuz, der auch das Hindurchgreifen mit der
Hand oder dem Fuß — was überhaupt niemandem hätte verborgen bleiben
können - erschwert haben würde.
' Um die akkustischen Phänomene leichter in Fluß zu bringen, wurde das
*' Lied: „O alte Burschenherrlichkeit" leise angestimmt, worauf man zuerst leise
Einzel töne auf der Laute und schließlich drei Laute Akkorde über mehrere
Saiten deutlich hörte.
Das Medium, das während dieser Zeit im vollen Scheine des elektrischen
Lichtes saß, hielt seine Hände unentwegt auf der Tischplatte und wäre auch
jede Körperbewegung sofort sichtbar gewesen.
Da in früheren Jahren bei ähnlichen Anlässen greifklauenartige Ektoplas-
men des Mediums beobachtet und auf photographischen Platten festgehalten
wurden, könnte man annehmen, daß auch in diesem Falle solche vergängliche
Zweckgcbilde tätig waren, die jedoch nicht bis zur Sichtbarkeit gediehen.
II. Farbige Zeichnungen auf Photographien von Conan
Doyles Grabstätte — ein Identitätsbeweis?
Am 20. Dez. iq3i war Frau Silbert in der neuen Wohnung des Grazer
#>trafrichters eingeladen, die sie bis dorthin noch nie betreten hatte, auch hier
waren irgendwelche Vorbereitungen durch sie ganz ausgeschlossen.
t Anwesend waren außer dem Gastgeber und dessen Frau, Mevrouw Nbe
! samt Freundin Ms. Suttie aus Holland bzw. England, ein Grazer Ingenieur,
[ Ehepaar Prof. Walter, das aber die Gesellschaft bald verließ, weil infolge eines
! Trauerfalles in der Familie die Stimmung auch des Mediums sichtlich beein-
f flußt wurde.
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1 Es blieb während der ganzen Sitzung helles elektrisches Licht. Unter den
J Tisch wurde bei Beginn der Sitzung um 18 Uhr ein Farbstift (rosa-blau) und
; eine Photographie vom Hause der Dame aus Holland gegeben mit dem Wunsche
einer Bezeichnung durch den „Kontrollgeist" Neil.
Nach den üblichen Klopf lauten und Diktaten vernahm man um 20 Uhr t5
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