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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0391
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sie an dem Haus, wo die Familie E. wohnt, vorbeikam, etwas wie eine rote
Wolke auf dem Dach liegen. Sie erschrak, dachte an Feuer, ging ums Haus
herum, konnte aber erkennen, daß es kein Feuer war. Da wurde ihr unheimlich
und sie schaute, daß sie weiterkam. Eine Stunde später, als es schon grau
war, kamen zwei Burschen, die an di3 Arbeit gingen; die sahen am Boden ums
Haus herum einen grauen Nebel sich bewegen. —

Dies alles ist mii von der Familie E. berichtet worden, als ich sie am
8. Mai besuchte. Anschließend daran machten wir eine Sitzung in der Kammer,
indem wir, Frau E., ihre Schwester Fi au S., der Herr E.. die Frau L.-M., der
kleine Franz, der Neffe, eine Frau und ich. die Hände auf den kleinen Tisch
legten. Die Familie hat, wie ich erfuhr, nie etwas von dieser Methode gewußt;
nach etlichen Minuten klopfte es ganz leise. Wir versuchten, weitere Mitteilungen
zu erhalten, aber mit Klopfen wollte es nicht gehen. Dagegen fing
der Tisch gewaltig zu beuteln an, als ob er durch und durch elastisch wäre.
Auf diese Art bezeichnete er Buchstaben; es kam der Name Peham. Er antwortete
} auch auf Fragen, indem das Beuteln Ja bedeutete. Die Frauen fragten
ilm um verschiedene Sachen, deren Sinn ich nicht verstand, wohl Familienangelegenheiten
, und waren über die Antworten, d. h. die Bejahung, sehr verwundert
. — Leider zwang uns Zeitmangel, das Experiment abzubrechen. —

Die Familie E. zählt zur intelligenten Landbevölkerung, macht einen überaus
günstigen und netten Eindruck und hat duich den Spuk viel Aufregung
und Atiger gehabt. Nicht nur 10, sondern 23 Messen wurden gelesen, welchem
I mstand sie das Ausbleiben weiteien Spukes zuschreiben. Bei der Tischsitzung
wurde übrigens die Frage, ob er noch einmal etwas zeigen oder hören lassen
werde, durch gewaltiges Beuteln bejaht. —

Interessant ist noch folgender Zug: der kleine Franz schildert die Erscheinung
so, wie alle, d*e sie gesehen haben; nur will er in ihrer Hand einen
Hammer wahrgenommen haben. —

Noch einen Spukfall aus der dortigen Gegend hat man mir erzählt: in
St. Agatha, zwei Stunden weit von Peuerbach, auf einem Berge ziemlich hoch
gelegen, starb im Winter eine Bäuerin. Ungefähr i4 Tage nach ihrem Begräbnis
ging der Fcuerwehrhauptmann von Agatha, ein gewisser Gr., spät
abends heim. Der Weg war einsam und finster, und so freute er sich, als ihm
<fin Lichtchen nachkam. Aber die Freude waid Schrecken, als er sah, daß das
Licht von einer Gestalt ausging, in welcher er die verstorbene Bäuerin erkannte
. Sie redete ihn auch gleich an: „Nun Gr., was machst du denn da?" r-
Yoll schauernder Verwunderung antwortete er ihr: „Ja — Bäuerin — bist
du's? — Wir haben dich doch ja erst vor i4 Tagen begraben?" — Darauf
sprach die Erscheinung: ,,0h - ich muß noch oft den Berg da auf und
ab gehen .. Dann wurde es plötzlich so hell, wie am lichten Tag — und
alles verschwand. Der Mann entsetzte sich so, daß er den steilen Berg im

Laufschritt nahm und schweißgebadet daheim ankam. --

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Was für merkwürdige Phänomene mögen sich in abgelegenen Orten zu-
tragen, von denen man nie etwas erfährt!


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