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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0393
348 Zeitschrift für Parapsychologie. 8. Heft. (August 1932.)

Motive des Betruges.) Dann spricht Graf Karl von, Klinckowstroem über die
experimentellen Untersuchungen früherer Jahrzehnte sowie über Beobachtungsfehler
. So behandelt er u. a. auch die „Confessions of a medium" und die
Untersuchungen der Dialectical Society und schließlich die Experimente von
Crookes und Zoellner.

Dr. med. Rosenbusch sucht auf 79 Seiten „das Medium Eusapia Paladino"
zur Strecke zu bringen. Hierzu äußert sich Geheimrat Walter wie folgt: „So
gründlich oder besser nach allen denkbaren Seiten wurde wohl das Medium
E. P. noch niemals seziert, so gründlich allerdings, daß nichts mehr übrig blieb/*

Ebenso eindringlich geht Rosenbusch mit den Berichten über Stanislawa
Tomczyk (Untersuchungen des Professors Ochorowicz und Dr. von Schrenek-
Notzing) und den Feststellungen des Professor Grawford mit Kathleen Coligher
ins Gericht Bei Stanislawa Tomczyk nimmt Rosenbusch an, sie habe betrügerisch
mit Textilfäden und Haaren die Gegenstände bewegt und emporgehoben.
Auch die psychischen Strukturen des Professors Grawford existierten nur in
dessen Einbildung und seien in Wirklichkeit nur vorgetäuscht.

Dr. von Gulat-Wellenburg beschäftigt sich dann in einer Reihe von Kapiteln
mit dem Medium Lucia Sordi, Linda Gazerra, Eva G., und Einar Nielsen. In
der Hauptsache handelt es sich hier um Angriffe auf meine Untersuchungen.
Im August 1911 war Dr. von Gulat während unserer gemeinsamen Versuche
mit Eva C. in St. Jean de Luc (bei Biarritz) auf Grund eigener Prüfung überzeugt
von der Echtheit der Phänomene, kam aber ein Jahr später zu der Anschauung
, „in seiner Kritikfähigkeit überrannt worden zu sein, da doch alles auf
Schwindel beruhe, auch wenn dieser nicht in einzelnen Fällen nachzuweisein
sei". Wie gründlich er aber auch schon in seiner positiven Periode die Phänomene
untersuchte und wie tief der Eindruck seines persönlichen Emlebens
war, das geht aus einer vom 3. August 1911 datierten, an den Münchner Professor
der Physik Dr. Graetz gesandten und mir von diesem zur Verfügung gestellten
Postkarte hervor. Dieselbe lautet wie folgt:

1 3. August 1911.

Verehrter Herr Professor! Sie wissen als welcher ich ging, aber ich bin
erdrückt von den Beweisen. Alle gewollten, ersinnlichen Bedingungen,
^ Untersuchungen erfüllt; ich hätte jede verborgene Nadel gefunden. Kein
Mensch, der sich nähert, außer mir und doch geschehen Dinge, die die
größten, kompliziertesten Apparate voraussetzen; aber auch so ginge es*
nicht, denn ich sah oft das Werden aus dem Nichts und die retractio ad
locum ad originem. Je suis au bout de mon latin et je m'indine devant
une nouvelle verite. Mündlich Genaueres...

Ihr sehr ergebener

gez. von Gulat.4'

Diese Anerkennung einer neuen Wahrheit wich aber später seiner Ueber-
zeugung von einem raffinierten Betrug. Trotzdem aber blieben ihm auch
noch 1912 die in meinem Laboratorium unter den allerrigorosesten Kontrollmaßregeln
beobachteten Phänomene unerklärlich.


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