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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0429
378 Zeitschrift für Parapsychologie. 9. Heft (September 1932.)

sieht und, wie es sich jetzt zeigen dürfte, mit Erfolg gegangen ist. Aus pädagogischen
Gründen hält er nämlich bis heute noch die llanuketfe der Silzungsteilnehmer
, und diese auch noch ohne Zuhilfenahme von Leuchtbändern, als
einzige Kontrolle für richtig, für durchaus genügend und zunächst für notwendig
, um das sozusagen in Freiheit dressierte Medium zu weiterer Leistungssteigerung
zu führen. Er kommt damit durchaus nicht einer Forderung W.s
entgegen, der im Gegensatz zu anderen Medien die Versuchsbedingungen so
wenig vorschreibt oder gar, wie oft andere Medien, durch launenhafte Wünsche
eines ,,Kontiollgeistes" \orschreiben läßt, daß er sich jedem Wunsche
nach schärferen Sicherungen - auch dem meinigen — ohne weiteres fügt
oder fügen würde, wenn nicht Dr. S. auf Grund seiner hundertfachen Ei fahrung
davon zunächst noch Abstand genommen haben möchte, um nicht W.
durch ihm ungewohnte Kontrollen zu hemmen. Durch dieses subjektive Verfahren
sind deshalb nachprüfende Untersucher genötigt, von anderen Gesichtspunkten
aus sich bei diesen DunkeHtzungen ein ungefähres Bild von der Echtheit
der zur Debatte stehenden Ergebnisse zu machen.

Die mir von Dr. S. freundlichst gebotene Gelegenheit zu eigenen Beobachtungen
war mir um so erwünschter, als ich bereits frühei die Möglichkeit
betont hatte, mit den einfachen Prinzipien der naiven Beobachtungspsychologie
den Nachweis echter Ph&nomenik zu fördern. Verlockend erschien es dabei
auch, vielleicht zu den Motiven vorzudringen, die W. über das von Dr. S. berichtete
Programm hinaus zu immer neuen Phänomenen antrieben, zumal
diese nach Dr. v. W.s Vngabe ich hatte ähnliches bereits 19*24 zusammen
mit Dr. Sünner bei Puidi Schneider gesehen - die Tendenz zeigten, «ich mit
Vorliebe gegen einen jeweils neu hinzugekommenen Sitzungsteilnehmer zu
wenden. V>ue Phänomene sind aber besonders dann wichtig, wenn sie
nach der fordetung GeJevs die Beglaubigung ihrer Echtheit unabhängig von
strengen Kontrollen in *\ch selber tragen (z. B. hei den Einfädlungsversuchen
im Dunkeln).

Auf der Suche nach den psychologischen Motiven der immer wechselnden
Phänomenik W.» ist bereits Dr. S. sehr erfolgreich gewesen. Für diesen Zweck
hat er ihn wohl auch zur Anregung des den Medien eigentümlichen Nachahmungstriebes
und ihres Ehrgeizes und Strebens nach Anerkennung sein
Buch: ,,S e e 1 e n g e he i m n i s s e und Medien" mit Erfolg lesen lassen,
das besonders von seinen Erfahrungen gerade mit tschechischen Medien (in
Prag, Brünn und Nikolsburg) handelt. W. hatte .*ogar aus dieser Lektüre trotz
seiner antispiritistischen Einstellung anfänglich den Namen des „Kontrollgeistes"
des Brünner Mediums Hilde Zwieselbauer „Alados" mit einer kleinen Abwandlung
als „xVlathos" übernommen. Von diesem „Alathos" war jetzt bei
mir nicht mehr die Rede.) Ferner hat Dr. v. W. eine sehr annehmbare tiefenpsychologische
Hypothese, nämlich W.s \orausz umsetzenden religiösen Zwiespalt
(Familientradition gegen Rationalismus) als hauptsächlichen Antrieb für
seine mediale Betätigung aufgestellt, f Ähnlich wie bei Neuroseubildung.)

Ich selbst \ersuchte den Nachahmungstrieb W.s für die eventuelle llervor-
bringung eines mir besonders am Herzen liegenden Apportphänomens zu be-


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