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Bruck. Zwei neuere Sitzungen mit dem Medium „Wolf". 379

nutzen, das unter den gegebenen Bedingungen einer relativ schwachen Kontrolle
[das Arbeiten in der Dunkelheit mit mir unbekannten Teilnehmern)
seine Evidenz möglichst in sich selber tragen sollte. Ob und wie weit mir das
in der zweiten Sitzung gelungen ist, sei zunächst dahingestellt. Für diesen
Zwerk hatte ich Dr. S. rechtzeitig gebeten, W\, um de^en Vertrauen ich werben
wollte, wissen zu lassen, daß ich schon vielen erfolgreichen Sitzungen mit
bekannten Medien beigewohnt hätte, und ich hatte selbst ziemlich ausführlich
von jener Sitzung mit Frau liudlof £ erzählt, bei der u. a. auch das sog. II e i -
fenphänomen, d. h. der Apport von je einem hölzernen Kinderspiel-Reifen
, die an meinem und Dr. Sünners Oberarm hingen, erzieit worden wart
Auch hatte ich meine Überzeugung von der Tat^ächliehkeil der Telepathie betont
, da Dr. S. von der Möglichkeit einer telepathischen Auslösung von telekineti-
schen Leistungen W.s berichtet hatte. (Daß gerade das Hei fenphänomen umstritten
ist, tut hier nichts zur Sache. Trotz einem kleinen Fehler in der Ter-
snchsanordnung halte ich selbst an der Wahrscheinlichkeit seiner Echtheit fest,
weil es sich in den Rahmen der übrigen, experimentell durchaus gesicherten
Ergebnisse jener Sitzung <rut einfügt. Gerade wogen seiner angefochtenen Echtheit
wollte ich jetzt vorsuchen, durch W., und zwar unter Zuhilfenahme seiner
telepathischen ßeeinflußbavkpit, einen ähnlichen Apport wie bei Frau liudloff
und ebenfalls an meinem linken, wie damals durch llandkette mit dem Medium
verbundenen Arm zu erzielen ^,,prevoir et diriger les phenomenes'' verlangt
Claude Bernard vom Experimentator.)

Die beiden Sitzungen fanden <m den Abenden des *?. und 3. Juni d. J. statt,
und zwar im Eßzimmer von W.s Wohnung im ersten Stock seine«; eigenen,
kleinen, isoliert gelegenen Zweifamilienhauses. Die Türen wurden geschlossen.
Vußer den fünf Teilnehmern war niemand in der Wohnung, auch nicht in
der danebenliegenden Küche. Die Sitzungen dauerten, abgesehen von dem vorausgehenden
kleinen Imbiß, jedesmal etwa 1V2 Stunden, von bis gegen
11 ( Lr. Die Dunkelheit war vollständig1); nur durch das eine verhängte Fenster
drang ein ganz unwesentlicher Lichtschein, während das andere sogat doppelt
verhängt wurde, weil aus dieser Richtung von der daneben liegenden Zimmerecke
mit dem dort stehenden Klavier oft Leuchlphänoniene kommen sollten
(gerade diese Stelle war aber am weitesten von W.s Platz entfernt). Es nahmen
teil neben W. und seiner Frau, Dr. §. und mir, noch ein Fräulein II., die,
weil nach Dr. S.s Angabe schwach medial begabt, als ,,llilfsmedium'* dienen
sollte und deshalb wohl auch den Platz an W.s linker Seite einnahm, während
ich immer an seiner rechten saß. Nur einmal wurde aul meinen Vorschlag, und
zwar ohne Einspruch W.s, die Sitzordnung so geändert, daß ich an seiner linken
und Dr. S. an seiner rechten Seite saß. Und gerade hierbei ergab sich ein besonders
eindrucksvolles Phänomen (das letzte der ersten Sitzung). Sonst saß
Dr. S. immer an meiner rechten Seite und Frau W\ neben Fräulein II. an der

2) Es ist für das kleinlich denkende Milieu, in dem W. leben muß, bezeichnend,
daß man vorsichtigerweise die Küche erieuchtet ließ, damit die übelwollenden
Nachbarn aus der völligen Dunkelheit der Wohnung nicht auf eine mediale Sitzung
schließen sollten.

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