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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0445
394 Zeitschrift für Parapsychologie. 9. Heft. (September 1932.)

tigle, der Gartenarbeit verrichtete. Ferner sah sie spielende Kinder, deren
Vornamen gerufen wurden; auch wurde der Weg beschrieben, den der Junge
mit seinem Vetter gekommen war. Frau Hessel schilderte ferner den Sturz
ins Wasser und den Weg, den die Leiche zwischen grünen Wiesen, Ufermauern
nahm, bis sie in einen Wirbel geriet (Einfluß eines Nebenwassers von M. in
die P.), sie trieb dann wieder zwischen grünen Wiesen in einem Bogen
des Flusses nach rechts zu, bis sie an einem Pfahl an einer gemauerten Ufer-
wand hängen blieb. An dieser Stelle seien ein flachaufsteigendes, grünes Ufer
und Büsche, ferner seien ein großer Schornstein sichtbar und eine Art Zimmerplatz
sowie ein Geräteschuppen nicht fern von der Stadt, außerdem sei noch
das nächste Dorf zu sehen. Da nach diesen Angaben bei T feststand, daß nur
das Wehr der N.-Mühle oder das der L.-Mühle gemeint sein könne, die beide
nur zehn Wegminuten auseinanderliegen, die P. noch ziemlich starkes Wasser
führte und der Hinweis auf die Umgebung eher auf die zweite Mühle paßte,
wurde an dem Nachmittag desselben Tages, an dem T. bei Frau Hessel gewesen
war, das Wehr der ersten Mühle angestaut und der dadurch leergewordene Mühlgraben
der zweiten abgesucht, ohne daß das Kind gefunden worden wäre. T.
rief infolgedessen von der L.-Mühle Frau Hessel telephonisch an, die angab,
daß sich die Lage des Kindes nicht geändert habe. Am Sonnabendvormittag
sollte infolgedessen das Wehr der N.-Mühle abgelassen werden, vorher aber
riet Herr T. Frau Hessel nochmals telephonisch an und bot ihr an, sie mit dem
Personenwagen seines Schwagers abholen zu lassen; sie erbot sich, am Sonntag
selbst nach G. zu kommen, falls auch jetzt noch kein Erfolg beim Suchen aufzuweisen
wäre. Sie gab nun nochmals eine genaue Beschreibung der betr.
örtlichkeit: Die Lage des Jungen habe sich noch nicht geändert, das Wasser
sei starkbewegt, aber in der nächsten Nähe wäre ein Zufluß wie ein großes Rohr,
das sie jedoch nicht genau sehen könne. Da die Beschreibung diesmal genau für
die N.-Mühle paßte, wurden am Nachmittag nochmals die Ufer der P. abgesucht
, ohne daß ein Erfolg sichtbar war. Am Sonntagmorgen um 7 Uhr
wurde die Arbeit wieder Aufgenommen und das Wehr der N.-Mühle abgestaut,
worauf zuerst das Wasser zwischen den beiden Wehren befahren wurde, da dort
nocfci nicht alle Stellen abgesucht worden waren. Unterdessen war in der Wehrtiefe
alles Wasser abgeflossen, worauf endlich das Kind morgens 1/29 Uhr gefunden
wurde, wie Frau Hessel angegeben hatte: rechtsseitig nach der Ufer- «r
mauer an einem Pfahl hängend keine i5 Meter entfernt von dem Schleusenrohr
der Ernststraße, das dort einmündet. Das Wehr der N.-Mühle liegt genau nördlich
\om Markt, die nächsten Grundstücke gehören zu ihr. Der Besitzer ist ein
Herr S., der Herrn T. in wohlwollender Weise unterstützte.

Der Fall ist so ungewöhnlich, daß ich mich veranlaßt sehe, ihn mit allen
Einzelheiten anzugeben; sie sind von mir an Ort und Stelle nochmals nachgeprüft
worden. Der Bericht geht auf eine dreifache Quelle zurück: 1. Den
Brief des Herrn A. T. an Frau Hessel vom 8. II. iq32, der in ziemlicher Kürze
den Sachverhalt wiedergibt und nur auf die zweite Beschreibung von ihr ausführlicher
eingeht; 2. auf den ganz ausführlichen Bericht von Herrn T. an mich
vom 6. V. 1932, auf dem im wesentlichen die vorliegende Schilderung aufgebaut


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