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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0452
v. Schrenck-Notzing f: Die Entwicklung des Okkult. /. Parapsychologie. 401

Märchen eben gerade das noch hören, was den Mitfühlenden so überaus ähnlich
mit jenen Dingen erscheint, die uns als Hellsehen und Telepathie und als
geringe Zauberei der Primitiven noch spärlich entgegentreten und vor denen
unser gelehrter Zeitgeist wohl gar zu lange Auge und Ohr verschlossen hielt/'

„Wir überzeugten uns weiter, daß die Ilellsichtigkeit und Fernwirkung
heutiger Menschen oder bekannter geschichtlicher Zeiten mit Einschluß der
Natur- und Diluvialmenschen wohl nur ein schwacher liest sein müsse von
einer ehemaligen Naturverbundenheit in früheren Zeitaltern, wo diese Kräfte
und Gestaltungsfähigkeiten eine so große Rolle spielten, daß daraus die Sagen
entstanden vom räumlichen und zeitlichen Fernsehen und Fernwirken, vom
magischen Geschehen, von der Umwandlung der äußeren Natur von innen her
und unter Umständen, die alles spätere hinter sich zurücklassen. Wir können
somit denken, daß die schwachen heutigen Kräfte der Telekinese und Telepathie
— jetzt nicht mehr zum Aberglauben, sondern zu den wissenschaftlich
festgestellten und kritisch beobachteten Erscheinungen des Körper- und Seelenlebens
gehörend — gleichfalls nur dürffige Ueberbleibsel sind einer dem indi-
\idualisierten Wortintellekt unterlegenen, ehemals viel gewaltigeren, nachhalligeren
überindividuellen natursomnambulen Gestaltungskraft der Gattungsseele.''

Es gäbe somit einen Evolutionsprozeß von innen heraus, der das Erscheinen
tierischer Gattungsformen, wie aus dem Ungefähr, also wie durch
Neuschöpfung erklären könnte, wenn diese Dinge einmal tiefer erforscht sein
werden als dies bis heute gelungen ist.

In solcher Rückwärtsverfolgung und sinnen Isprechenden Erweiterung der
jetzt nur noch schwach bemerkbaren, metaphysischen und medialen Kräfte in
dem erdgeschichtlichen Urzustand des noch mit dem Tierischen gefüllten Menschenstammes
liegt nicht nur die theoretische, sondern auch die naturhistorisch
eins! wohl vollziehbare Verknüpfung der seit alter Zeit die Menschheit
beschäftigenden okkulten Phänomene und Kräfte mit den Ergebnissen der
Paläontologie und Urgeschichte.

Den metaphysischen Teil dieses Werkes hat Dacque weiter ausgebaut in
einem zweiten 1926 erschienenen Buch „Natur und Seele" (Oldenbourg, München
) und setzt hier in Bezugnahme auf die Beeinflussung der Natur von
innen her die magische Weltanschauung in Gegensatz zur mechanistisch-
intellektuellen. In der magischen Wellsicht wird das Beseelende in den Erscheinungen
der Natur im Augenblick des Geschehens wirklich erschaut und
in diesen seinen Manifestationen erkannt. „Denn die Wirklichkeit selbst ist
transzendent und das Wesen des Daseins ist für unseren stets Begriffe bildenden
Wachzustand transzendent. Es kann nicht formuliert, es muß erlebt werden
. Der Ort des Erlebens ist das eigene Innere oder, wie es die Weisen
aller Zeiten nennen und fordern: die Versenkung und das Verlieren des Ichs
in dem All-Einen. Dort liegt das wahre Verstehen, der Quell der wahren
Wissenschaft."

In Verfolgung dieser rein theosophisehen Gedankengänge äußert sich
Dacque über die Hervorrufung magischer Wirkungen wie folgt: „Bei wem
magischer Sinn echt und lebendig ist, dem wird sich bald von selbst, natur-


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