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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0455
404 Zeitschrift für Parapsychologie. 9. Heft. (September 1932.)

Dagegen ist die spiritistische Hypothese sehr breit behandelt. Trotz der
ihr entgegenstehenden Bedenken können nach Mattiesen die Gegner derselben
der anwachsenden Masse der Tatsachen gegenüber sich nur schwer behaupten.
Gleichwohl aber kann ein zwingender Beweis für den Fortbesland persönlicher
Wesen aus dem bloßen Inhalt mediumistischer Mitteilungen niemals gemacht
werden. Der Beweis wäre also mit anderen Mitteln zu führen.

Der dritte Teil des Werkes ist im wesentlichen religionspsychologischer
Natur und betrifft die Metapsychologie des mystischen Erkennens (mit den
dazu gehörigen Spaltungen, Komplexen und Neurosen).

Das Werk Mattiesens zeigt also eine ungleichartige, mitunter etwas schwerfällige
Behandlung des Stoffes, aber es bietet eine ungewöhnlich reichhaltige
und kritisch gesichtete Kasuistik mit genauen Nachweisen und zweckmäßigen
Anmerkungen; überall sucht der Verfasser der Wahrheit durch gewissenhafte
Prüfung des Materials gerecht zu werden. Geradezu erstaunlich ist aber seine
Kenntnis der ausländischen, besonders der angelsächsischen Literatur auf
unserem Gebiet. In diesem Punkt steht sein Werk unübertroffen da. Außerdem
legt es ein beredtes Zeugnis ab für das tiefe Wissen und die umfassende
Gelehrsamkeil und große Geistesschärfe seines Autors.

Eine eigenartige wissenschaftliche Theorie vertritt Karl Gamillo
Schneider, Professor der Biologie an der Wiener Universität in seinem
Büchlein „Die Stellung der heutigen Wissenschaft zu den paraphysischen Phänomenen
* (Verlag Baum in Pfullingen, Jahr des Erscheinens nicht angegeben).

Seine Analyse bringt die Telekinese in enge Beziehung zur Telepathie.
In beiden Fällen handelt es sich nach Schneider um an den Energie-Inhalt
des Individuums geknüpfte Wirkungen nach außen, bei der Telepathie um
durch den Raum vermittelte Einflußnahme des Erregungszustandes eines Gehirns
auf denjenigen eines andern, bei den Telekinesen um Einflußnahme
eines Mediums auf den Bewegungszustand toter Körper, durch Energietransformation
iui Individuum. Schneider operiert mit dem Aether als Naturraum
und Energiepotenz, uiu gewisse Wirkungen des Mediumismus zu erklären
. Seine Theorien über Traum und Wahnsinn in diesem Zusammenhang
sind lediglich gewagte Hypothesen, gegen die sich vieles einwenden läßt. Trotz
der*zum Teil schwer verständlichen, abstrakten Schreibweise, enthält das Buch
Schneiders doch manche wertvollen Gedanken und Anregungen. So erklärt er *
z. B. in Uebereinstimmung mit Dacque, den Okkultismus als Lebensform des
Naturmenschen, die Wissenschaft als Lebensform des Kulturmenschen.

Eine sehr gründliche und den schwierigen Stoff voll beherrschende Arbeit
hat Dr. Karl Bl acher, Professor an der lettländischen Universität in Riga,
unter dem Titel „Das Okkulte, von den Naturwissenschaften aus betrachtet"
(Verlag Baum in Pfullingen. Erscheinungsjahr ig*?5).

Nach einer psychologischen und erkenntnislheoretischen Einleitung, in der
für die Bearbeitung der Parapsvchologie physikalische, physiologische und
biologische Grundlagen gefordert werden, beschäftigt sich Blacher mit den
geistigen Aeußerungen und mechanischen Wirkungen des Unterbewußtseins,
über Telepathie und Hellsehen, Materialisation und Ideoplasma entsprechen


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