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Blacher: Apportstudien. 427

auf <hn nächsten Teil des Schreibens ein, <ler das wichtige, liier mit hineinspielende
Beti ugsprohlem behandelt. Ich habe schon früher1) darauf hingewiesen
, daß der Belrugsveidaeht ungünstig auf die Produktion der Medien
einwirkt und schrieb meinem Opponenten am 17. i?.3i:

„Ich bemerke nebenbei, daß es meist gar nicht bekannt ist, wie die Betrugs-
verdaehtigungen das Forschen erschweren. Ich habe jetzt z.B. bei den Medien
die ganze Zeit gegen Kontrollmaßnahmen zu kämpfen, welche \on ihnen im
Trancezustande vorgenommen werden. Sie sind nicht beweisend genug, weil das
logische Denken, wo der Intellekt ausgeschaltet ist, versagt, ich habe den Eindruck
, daß die frisch in dieses Gebiet und in diesen Zustand eintretenden Individuen
, vom Drang, die eigene hhre zu verteidigen getrieben, sich in eine fixe
Idee verrannt haben, welche den psychischen Verlauf beherrscht und stört. Sie
werden verstehen ..., daß jeder Experimentator gegen diese, wenn auch ungewollte
, Vergiftung der Atmosphäre ankämpfen muß." ... „Kritik und Betrugs-
verdachtigung sind nicht dasselbe."

Im weiteren Verlauf der schriftlichen Diskussion wurden noch aktuelle
Fälle behandelt, wobei ich die Vnsicht vertrat, daß die Publikationen von
Beslerman und Lambert betr. Frau SiJhert einer wissenschaftlichen Kritik nicht
standhalten, da weder die Vertuthshedingungen während des Beobachtern noch
die Daner der Versuche ein so sicher ablehnend beleidigende«* l'ileil rechtfertigten
. Die Worte bewußter Betrug", flagranter Betrug* dürfe man, wenn
das überhaupt einen Zweck habe, nur dann aussprechen, wenn man seiner
Sache absolut sicher sei. In meinem Schreiben vom r, konzentrierte
ich meine Deduktionen auf die Thesv, daß da*« Wort Bei rüg und besonders
das „direkt gezielte Wort Betrug" schwer wieder gutzumachendes l nheil
anrichte.

Zu diesen meinen lusführungen finden sich im Schreiben meines Kritikers
v. 7. 1.3*} sehr wichtige Erwägungen, die durchaus von Objektivität und
Wohlwollen zeugen und die ein jeder hieb zur sog. positiven Richtung Zählende
kennen muß. Ich kann leider nur kurz referieren.

Bewußte und unbewußte Täuschung von seilen des Mediums, wie von seilen
der Beisitzer mußten ausgeschaltet weiden angesichts dei engebeuieu Dinge, die
behauptet werden. Man müsse einen Betrug zunächst für unterbewußt halten, es
müsse abtr unbedingt gestattet sein, die Vermutung bewußten Behufes auszusprechen
im Interesse der wissenschaftlichen Forschung. Gerade ein ein liebes
Medium winde sich nicht beleidigt fühlen. Ein Beleidigtsein sei hier schon be-
denklic h. .,.

f ür den Sitzungsleiter sei ein Vorwurf, daß er sich tauschen lasse, unangenehm
, das sei aber kein moralischer Vorwurf, da ferner erstens die
Dinge sehr schwierig seien und zweitens es Taschenspieler gäbe, sei es auch
kein intellektueller Vorwurf. Soweit der Schreiber.

Obgleich meiner \uffassung nach nichl alles Angeführte mit der Praxis
stimmt, hin ich uberzeugt, daß beim Einhalten der hier /um Ausdruck gekommenen
Korrektheit keine Mißstimmungen und nicht die zur Zeil herrschenden
Gegensätze Fo-ilhisten \egali\is|«»n entstanden wären. Leider haben weder
Lamheil noch Hcsleimau, besonders m ihrem Benehmen Frau Silbert-Graz
gegenüber, auch nur in bescheidenem Maße sich dieser Korrektheit befleißigt
und gerade durch die Veröffentlichung wissenschaftlich leichtfertiger Werl-

4) Z.B. schon in Zeitsehr. f. psveh Forschung 1029. S. 133.

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