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Zeitschrift für Parapsychologie. 10. Heft. (Oktober 1932.)

Ich greife dieses hier vor, um die Versuchsgrundlagen von vornherein leichter
erkennen zu lassen und gehe auf die Versuche selbst über, die in der ersten
Zeit mit dem Briefwechsel verknüpft waren. Ich kann hier den ersten Teil
meiner Darlegungen mit der Feststellung schließen, daß sich leicht eine gemeinsame
Basis findet, wenn man nicht starr an einem ein für allemal eingenommenen
Standpunkt festhält, sondern mit wohlwollender Objektivität der Entwicklung
der Dinge aufmerksam folgt.

II. Die Aufgabe und die ersten Durchführungsversuche.

Durch die in vorstehendem geschilderte Entwicklung hatte sich eine konkrete
Aufgabe ergeben, die, wenn auch nicht als gemeinsamer Boden, so doch,
wie gesagt, als ein beide Teile interessierender Ausgangspunkt angesehen werden
konnte. Bei gutem Willen und aufrichtiger Objektivität auf beiden Seiten,
müßte sich auch in analogen Fällen eine Zusammenarbeit ergeben, wobei natürlich
nicht ausgeschlosssen ist, daß die Ergebnisse verschieden gedeutet werden,
was jedoch der Sache nicht weiter schadet.

Wenn icli mich nun an die Durchführung dieser \ufgabe mache, so kann
ich nicht weitergehen, ohne auf die psychologische Situation in den Sitzungen
Rücksicht zu nehmen oder vielmehr sie auszunutzen Ich habe aus diesem
Grunde im ersten Teil jede Gelegenheit benutzt um diesbezüglich vorbereitende
Andeutungen zu machen. Wenn ich nun zusammenfasse, so war bei der weiteren
Entwicklung der Untersuchungen mit folgenden psychischen Gegebenheiten
zu rechnen: t. mit dem Ehrgeiz des Mediums, welcher oft als innere
Trsache bestimmend in dm Ablauf eingreift und <?. mit der suggestiven
Einwirkung \on außen. Hierher gehören die Betrugsverdächtigungen,
\on denen ein Teil der okkulten Literatur durchsetzt ist, was natürlich auch
auf die Medien nicht ohne Einfluß sein kann und die, wie bereits erwähnt,
die fixe Id<e der M iederherstellungspflichl ihrer Ehre im Medium hervorgerufen
haben, und dadurch sehr störend sich auswirken. Diesen Einwirkungen
kann man aber durch Suggestion, zum Teil durch Wachsuggestion begegnen,
indem man die \ crständlichkeil dieser Zweifel den Medien nahelegt und, gestützt
aul verschiedene frühere Phäuomene, die Überzeugung ausspracht, daß
hier >ou Bei rüg nicht die Rede sein könne. Ferner 3. liegt noch die Möglichkeit
\or, d u r c h s u g g e s t i v e E i n w i r k u n g den medialen Prozeß
seihst zu b e e i n f 1 u s s e n. Zuletzt kommen noch Einflüsse, die nicht immer
uberseheu werden können. die sich auf den psychischen Zustand de** Teilnehmer
beziehen. So ist z. B. Frl. Meinert, die die nächsten Beziehungen zu den Medien
hat, stark religiös, mit katholischem Einschlag, eingestellt, was ganz ausgesprochen
in den Phänomenen zum lusdruck komm*, oft sogar ihren Charakter
bestimmt. Zufällige Besucher, die sehr skeptisch auftreten, können auch manche
Desorganisation hineinbringen. Vuf alle diese Sachen wird im einzelnen noch
zur Erklärung der Richtung des \ersuchs der Phänomene zurückzukommen sein.

Nun kommt noch ein weiteres Moment hinzu, welche« in die Abwicklung
der mediumistischen Prozesse eingieift: es ist, ich möchte es so nennen, die


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