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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0497
442 Zeitschrift für Parapsychologie. 10. Heft. (Oktober 1932.)

mitteilte und die ich, um der vollständigen Übersicht willen, hier nochmals wiedergeben
zu dürfen bitte:

45. Ein österreichischer General, Gegner des Okkultismus (!), der sein Erlebnis
aber ehrenwörtlich erhärtet, „lag schwer krank darnieder, litt unsäglich;
es scheint, daß die Agonie bereits eingesetzt hatte. Plötzlich sah er sich mitten
im Zimmer stehen: neben dem Bett, in dem sein Körper lag, nahm er seinen
Bruder und den behandelnden Arzt wahr, nichts jedoch erfüllte ihn so sehr
mit Verwunderung und einem beseligenden Glücksgefühl, als die Empfindung
, völlig gesund und kräftiger, jünger als je zu sein. Doch unvermutet
empfand er einen furchtbaren Schmerz und er fand sich in all dem Elend
und Jammer seiner Krankheit in seinem Bette wieder. Der Arzt hatte ihm
eine Kampferinjektion mitten ins Herz gegeben I Der General schloß seinen
Bericht mit den Worten: Die Leute mögen reden, was ihnen beliebe, für ihn
sei das Problem des Todes gelöst, denn einen Tod gebe es gar nicht."

46. Auf etwa derselben Stufe steht eine Beobachtung an Fraulein Amalie
Br. aus P. L. in xMähren, einer offenbar leicht medial veranlagten Persönlichkeit
, die als ruhig, intelligent und geistig völlig normal bezeichnet wird und nie
an Halluzinationen irgendwelchen Ursprungs gelitten hat. (Ich bitte dies im
Interesse späterer Überlegungen festzuhalten.) Über sie berichtet Herr Dr.
K. Kuchynka1) das folgende: „Eines Tages fuhr sie plötzlich aus tiefem
Schlafe auf und erblickte zu ihrem Erstaunen ihren eigenen Körper in ruhiger
Lage im Bette liegend, wobei sie sich dessen bewußt war, daß hier ihr eigenes
Ich mit allen Attributen der wirklichen Persönlichkeit der Beobachter war.
Die Vision dauerte einen kurzen Moment, worauf erst Fräulein Br., als ob sie
vollständig wach geworden wäre, sah, daß sie im Bette liege genau so, wie sie es
vor einer Weile gesehen hatte."

47. Hier reihe ich ferner ein den folgenden, mir erst nachträglich zugänglich
gewordenen Fall der Mrs. Quentin, einer Bekannten des verstorbenen
Metapsychologen Prof. James Hyslop (es ist der einzige Fall in E. Bozzanos
Arbeit über Les phenomenes de bilocation in den Ann. des sciences psych., 1911,
der für meinen Zusammenhang unmittelbare Bedeutung hat): „Vier- oder fünfmal
— schreibt die Dame — habe ich, während ich im Bett lag, die unbeschreiblich
e Empfindung erlebt, anscheinend von meinem Körper getrennt zu sein.
Ich habe dann das Gefühl, daß ich in der Luft schwebe, über meinem Körper
hängend, den ich betrachte, und völlig meiner Umgebung mir bewußt. Ich erfahre
dann das herrliche Gefühl absoluter Freiheit; doch erscheint eine leichte
Anstrengung meinerseits notwendig, um es zu verlängern. Nach einigen Augenblicken
überkommt mich ein seltsames Gefühl. .., das mich veranlaßt zu denken
: Ich muß wieder in meinen Körper eingehen. Ich bin überzeugt, daß es
mir gelungen ist, diese Periode der Freiheit durch eine Willensanstrengung
zu verlängern, aber nur um kurze Augenblicke, denn. .. etwas geht in mir
vor, was mich nötigt, allmählich in den Leib wieder einzugehen."

Den Hinweis auf die folgenden Selbstbeobachtungen verdanke ich Frau

l) Zeitschrift für metapsychische Forschung 1931, S. 170.


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