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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0514
v. Schrenck-Notzing f: Die Entwicklung des Okkult, z. Parapsychologie. 459

Ein weiterer, aber gemeinverständlicher Leitfaden für das Studium der
melapsychischen Erscheinungen, stellt die von Dr. Wilhelm Platz verfaßte
kritische Uebersicht dar, betitelt „Das Forschungsgebiet des Okkultismus
" (Schröder, Stuttgart 1924). Es handelt sich hier lediglich um eine allerdings
genau dem heutigen Stand der Wissenschaft angepaßte Einführung und
Uebersicht mit reichlichen Literaturangaben. Bemerkenswort erscheint der
kurze Hinweis von Platz auf die Beeinflussung der Schwerkraft, wobei er den
heute fast vergessenen, in den <)oiger Jahren des vorigen Jahrhunderts beobachteten
Fall Abbott (Sphinx XIV, 5783 und Psychische Studien 19*32, S. »Wi)
bespricht. Während mehrere Männer nicht imstande waren, Anny Abbott zu
heben, erhob sie selbst einen Herrn mit Stuhl durch tbloßes Auflegen der
Hand auf seinen Kopf. Ein Kind wurde unaufhebbar dadurch, daß sie seine
Hand berührte. Dessoir behauptete, diese Leistungen seien durch einseitig
entwickelte Muskelkraft unter geschickter Ausnützung mechanischer Prinzipien
bewirkt worden. Platz erklärt das als bloße theoretische Annahmen, die aus
Prinzipien und Vorurteilen abgeleitet seien. Professor Ekhous hält die
Levitation a priori für ebenso vernunftgemäß wie die Gravitation.

Die kleine Schrift von Platz ist gefällig geschrieben und enthält für den
Leser alles Wissenswerte.

Wesentlich umfangreicher ist der von Eberhard Buchner ausgearbeitete
Führer durch das Reich der okkulten Forschung mit der Aufschrift
„Von den übersinnlichen Dingen' (Meiner, Leipzig 192/»). iußer der Besprechung
des Doppel-Ich&, des 4nimismus und Spiritismus, der Zauberei und
des Aberglaubens sind besondere Kapitel aufgenommen über 3,Magische Heilkunde
", „Magnetismus und Hypnose", über „Okkulte Kunst und Wissenschaft".

Der zweite Teil enthält ein eingehendes Referat der parapsychologischen
und parapsychischen Probleme, wobef wiederum einzelne Abschnitte wie „Theosophie
" und „Anthroposophie", „Trancemedien", „Spuk" bemerkenswert erscheinen
.

Trotz der ungewöhnlichen Literaturkenntnis des Verfassers miß die
Quellenkritik für manche Angaben als unzureichend bezeichnet werden. Außerdem
ist Verfasser stark von Du Preischen Gedankengängen beeinflußt. Dagegen
hat Büchner das außerordentlich umfassende und reichhaltige Material
in leichtfaßlicher und übersichtlicher Form dem Leser zugänglich gemacht.
Auch die äußere Ausstattung^ der 325 Seiten langen Darstellung läßt nichts
zu wünschen übrig.

Eine gedrängte Uebersicht über die Erscheinungen der Parapsychologie
bietet das in der Lehrmeisterbücherei herausgegebene populär geschriebene
Werkchen des Dr. phil. Friedrich Luther: „Der Okkultismus", eine kritische
Einführung in das Gebiet und seine Probleme (Hach?neisler Ä: Thal, Leipzig
1926). Verfasser steht den fraglichen Vorgängen skeptisch, wenn nicht direkt
negativ gegenüber. Allerdings betrachtet er die Telepathie als eine wissenschaftlich
bewiesene Talsache, für welche eine allgemein anerkannte Erklärung
ebenso fehle wie für das Hellsehen und die Psychometrie.

Die von einigen Forschern vertretene Theorie der Verbindung des mensch-

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