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Zeitschrift für Parapsychologie. 10. Heft. (Oktober 1932.)

deutung. Deswegen sollte sich jeder Seelsorger einen offenen Sinn für dieses
Gebiet bewahren. — „Die Ansicht, daß alles glatter Schwindel und Betrug sei,
muß als rückständig und überholt bezeichnet werden . . . Die Kirche erhebt
nur Einspruch gegen unberechtigte, vom Standpunkt der echten Wissenschaft
und ethischen Sauberkeit nicht zulässige Folgerungen und Ausführungen."

„Die Genehmigungsklausel auf der Umschlagseite des Buches spricht dafür
, daß es sich bei dieser Schrift um eine Kundgebung des Jesuitenordens
selbst handelt (vgl. auch Tartaruga „Ein Jesuitenprediger über deq modernen
Okkultismus", Zentralblatt für Okkultismus, Januarheft 1926, Seite 323).

Ebenfalls vom katholischen Standpunkt aus zu werten ist das Werk des
Dr. H. Malfatti em. Prof. der med. Ghem. an der Universität Innsbruck:
„Menschenseele und Okkultismus." Eine biologische Shidie (Borgmeyer, Hildesheim
1926). Nach seiner Auffassung läßt sich trotz aller physikalischen und
physiologischen Erklärung das Mystische bei Beurteilung der okkulten Phänomene
nicht ausschalten. Der Inhalt (219 Seiten) bietet eine objektive Darstellung
der parapsychologischen Phänomenologie. Der erste Abschnitt bespricht
die Tätigkeit der Menschenseele mit besonderer Berücksichtigung des
Unterbewußtseins, das zweite größere Kapitel die Telepathie, Vorahnungen, das
Rückschauen, den Wahrtraum und das Emmerichproblem (darunter sind die
Visionen der Katharina Emmerich zu verstehen); endlich die geträumte Gegenwart
, das Hexenwesen, den Halbschlaf, den Wachtraum, das Hellsehen, die
Wünschelrute und das zweite Gesicht.

Der dritte Teil des Buches ist den telekinetischen, teleplastischen sowie
den Spukerscheinungen gewidmet. Für diesen Teil des Problems stellt sich
Verfasser im Einklang mit der alten Volksmeinung vollständig auf den spiritistischen
Standpunkt, besonders da auch Professor Gutberiet die spiritistische
Hypothese als die annehmbarste in Sachen des Okkultismus erklärt habe, und
macht sogar für manche paraphysischen Wirkungen den Satan verantwortlich.

Sehr ausführlich erörtert Malfatti das Werk des Verfassers „Experimente
der Fernbewegung'* (Seite 188) und kommt zu dem Schluß, daß an der
Tatsächlichkeil und Realität der von meinen Mitarbeitern und mir beschriebenen
Erscheinungen nicht zu zweifeln sei.

In dem ersten der oben erwähnten Werke „Okkultismus, Wissenschaft und
Religion4 (2^0 Seiten) gibt Professor Anton Seitz einen referierenden
Ueberbliclc über das Gebiet der intellektuellen und der subjektiven Erscheinungen
des Okkultismus, immer unter dem Gesichtspunkt katholisch-religiöser
Einstellung. Das seelische Fernwirken (Hell- und Fernsehen, zweites Gesicht,
Todesmeldungen, Gedankenlesen, Psychometrie usw.) wird als räumliche Auswirkung
seelischer Energie oder Telepathie aufgefaßt und als real anerkannt.

Was dagegen den zeitlichen Fernblick betrifft, „so hat das Geschöpf weder
idealen Einblick in — noch realen Einfluß auf die nicht von ihm bestimmte,
ohne alles Zutun von seiner Seite gegebene Wirklichkeit; deren Zukunftsgestaltung
durch ihren schöpferischen Urheber ist ihm überhaupt noch nicht
gegeben, also auch noch nicht erfaßbar. Sie kann dies höchstens insoweit wer-


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