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Zeitschrift für Parapsychologie. 10. Heft. (Oktober 1032.)

die Echtheit paraphysischer Phänomene. In diesem Geist werden besprochen:
die orientalische Magie, die älteren spiritistischen Tricks unter vielfacher Bezugnahme
auf das Dreimännerwerk. Das Fazit dieser ganzen Ausführungen
besteht in der Behauptung, daß die physikalischen Phänomene des Spiritismus
auf Betrug beruhen.

Auch der Konvertit J. Goddf rey Raup er t nimmt in seinem oben
erwähnten ersten Werk .,Der Spiritismus im Lichte der vollen Wahrheit" noch
weitgehend diabolische Einflüsse an. Dagegen spricht er sich wesentlich zurückhaltender
aus in seinem zweiten, äußerst interessanten und lesenswerten Buch
„Die Geister des Spiritismus, Erfahrungen und Beweise", das ebenfalls wie das
erste der Abwehr spiritistischer Gefahren gewidmet ist. Mit vollem Recht sagt
Verfasser Seite 9: „Wer heute sich einbildet, daß es ihm gelingen könnte,
durch ein Ignorieren der spiritistischen Bewegung das Volk in der Stadt oder
auf dem Lande vom Experimentieren abzuhalten, gleicht einem Kinde, das
Steine gegen den Mond wirft, in der Hoffnung, daß dieser dadurch auf die
Erde fallen wird.4' Nur die geistig Blinden können bezweifeln, daß volle Aufklärung
über den Spiritismus eine der dringendsten Notwendigkeiten unserer
Zeit ist. Die kühne Ableugnung, alles beruhe auf Schwindel, sei verkehrt.
Raupert kann es verstehen, daß die nicht zu negierenden Phänomene, die intelligenten
Mitteilungen in den Sitzungen von einfachen Menschen Geistern
bzw. den Verstorbenen zugeschrieben werden. Die Spiritisten erblicken darin
schließlich einen Religionssalz und fallen von der Kirche ab, was durch die
englischen und amerikanischen Statistiken über die Ausbreitung dieser Sekte
leicht nachzuweisen ist.

Raupert selbst nimmt zur Erklärung der Phänomene die Gegenwart und
Tätigkeit übersinnlicher Intelligenzen an und lehnt die animistische Theorie
als unwissenschaftlich ab. Für ihn ist es denkbar, daß menschliche Seelen
sich in einzelnen Fällen an diesen Manifestationen beteiligen, wobei auch dämonische
Mächte eine Rolle spielen könnten. Hier sind große Rätsel zu lösen,
zu deren Aufklärung die katholische Kirche und Wissenschaft berufen seien.

Raupert zitiert einige für die spiritistische Theorie sprechende Beobachtungen
aus dem Werk des Verfassers „Materialisationsphänomene", und glaubt,
da^ mit diesen die von mir vertretene animistische Hypothese überholt sei.
4ber er befindet sich im Irrtum. Denn das von mir angeführte Material ist
heute noch viel zu gering und ungeklärt, um auf demselben eine Geister-
theorie aufzurichten. Es handelt sich zum Teil auch dabei um Mitteilungen
und Schilderungen der Madame Bisson. die trotz ihrer Glaubwürdigkeit doch
aus zweiter Hand kommen, also nicht nachgeprüft werden konnten. Die Photographie
eines materialisierten Bildes des Mr. Bisson wird mit der in meinem
Buch vertretenen ideoplastischen Theorie zu erklären versucht.

Der wichtigste Teil des Buches besteht in dem Bericht über die eigenen
Experimente Rauperts, welche das Problem der Photographie unsichtbarer Phantome
und Köpfe betreffen, die erst auf dem Negativ zusammen mit der aufgenommenen
Person sichtbar werden. Raupert publiziert in seinem Werk zehn
solche, von ihm selbst kontrollierte Bilder. Mehrfach nahm er noch im letzten


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