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Blacher: Apportstudien.

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Glocke und den Sack." (Vorher war das Licht gelöscht worden.) „Mache Licht!"
Ich machte Rotlicht, nahm die Glocke und wie mir schien, den Sack. „Hast du
auch richtig alles genommen?" Ich sagte „ja", bemerkte aber auch zugleich,
daß ich den Schleier (Mariebinde) und nicht den Sack genommen hatte. Ich
tauschte die beiden um. Medium: „Siehst du, ich habe es wohl bemerkt, daß du
das Falsche genommen hast." (Bemerk, vom 17. 2. 32: das Medium sitzt mit geschlossenen
Augen da.) Ich muß nachtragen, daß gleich am Anfang der Sitzung
das Medium Rock, Weste und wollene Jacke abzog und jetzt, nachdem alles
dunkel gemacht worden war, den Oberkörper entblößte. Es gab die Glocke
Fr. Wermel und Fr. Feldmann, welche sie beide je mit einer Hand festhalten
sollten. Dann ließ es von mir den Sack über beide Arme ziehen. Fn. Meinert

tuigaag vom.

Abb. 1. Sitzungsraum in der Meinertschen Wohnung.

Es war eine Küche, da keine anderen Räume zur Verfügung standen. Sie war so mit ^luidum geladen
, daß man dort blieb. Auch wenn die Medien nich» <ia waren, traten dort KIop laute in Anwesenheit
von Frl Meinert aur, wohl von ihr selbst angeregt. In dem Rahmen des arofeen Bildes
einer Heiligen steckten eine ganze Reihe von aprortierten Kärtchen mit idigiösen Sprüchen und Abbildungen
, auf dem Tisch lagen apportierte Gegenstände, z B ein Rosenkranz, Amuletts. Der
Spe«setisch wurde später zusammengeklappt und ans Fenster gestellt oder herausgeschaut. Ich hatte
meinen ständen Piatz rechts vom Soia. Hinter mir saßen meist die Neulinge unter den Gästen.
Es wurde immer Kette gebildet Die Fr mden saßen zuerst außerhalb der Keite in der zweiten Reifte.
KlopUaute trattn meist, besonders am Tage, in der Ecke auf, wo das Bild war, oder auch an der
Speisekammerttir. Die Speisekammer hatte nur vom Sitzungsraum aus Zugang. Das Fenster wurde
verhängt, die Beleuchtung vom Ecktisch aus besorgt und später vom Protokollführer ein- und ausgeschaltet
.

mußte die Ränder der linken Öffnung am Arm und ich am rechten Arm festhalten
. Dann ließ es die Glocke von außen auf die Innenfläche einer von seinen
Händen, d. h. auf den Sack legen. Vorher hatte das Medium während des Rotlichts
zu mir gesagt: ich möchte die Glocke bezeichnen; ich ritzte damals gleich
mit meinem Taschenmesser zwei Stellen so tief es ging ein. Nachdem alles
vorbereitet war, lehnte sich das Medium zurück, stöhnte und sagte: „Seht nach,
wo die Glocke ist!" Die Glocke erwies sich als im Sack befindlich. Nun wurde
von mir mit großer Aufmerksamkeit der Sack von den Armen heruntergezogen
und auf Geheiß des Mediums Rotlicht gemacht.

Die Glocke erwies sich tatsächlich im Sack, und daß es dieselbe war, bezeugten
die eingeritzten Stellen. Die mit der Nähmaschine genähten Ränder des Sacks

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