http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0536
Blacher: Apportstudien
477
zog ich, meist auf ihren Wunsch, heran. Leider mußte mein Sohn nach einiger
» Zeit die Mitarbeit aufgeben, da er an das hiesige deutsche Krankenhaus gebunden
, nicht die nötige Zeit aulbringen konnte, und die Ärzte blieben allmählich
weg, weil bei ihnen offenbar die Widerstände zu groß waren, um für
das Einarbeiten in dieses Gebiet die nötige Zeit und Ruhe aufzubringen.
Am 19. (i. konnte ich die Sitzung Nr. 60 krankheitshalber nicht mitmachen.
Jn meinen Notizen heißt es nach einem Bericht:
Dann wurde mitgeteilt, daß das Medium BX unter Benutzung" des Sackes
in den Sack hinein ein Amulett apportiert hätte... Das Medium BX nahm die
Glocke in die Hand, steckte die Hand in den Sack und verlangte (alles im Dunkeln)
daß Medium Nachida von außen die in dem Sack in der Hand des Mediums befindliche
Glocke fühlen möge. Medium Nachida bestätigte die Richtigkeit.
Gleich darauf aber hatte sie selbst die Glocke in der Hand.
Ferner schrieb ich am 27. 2. 32: Zur letzten Sitzung Nr. 60 ist noch nachzutragen
, daß der Apport des Amuletts, das die katholische Schwester erhalten
hat, unter folgenden Umständen vor sich gegangen war. Das Medium ließ in
Trance (alles im Dunkeln) das Medium Nachida die eine Öffnung umd Frl. Mei-
nert die andere festhalten und sagte: „Was im Sack ist, wird der Schwester
übergeben, es ist sehr alt." In kür«ester Zeit erschien im Sack ein Amulett,
ähnlich wie das, welches vor einiger Zeit Medium EX bekommen hatte. Den
Versuch mit der Glocke durch die Wand des Sackes in die Hand vom Medium
Nachida konnte ich in be/ug auf genauere Details nicht prüfen, da Medium
Nachida krank war. Das muß noch nachgeholt werden *-).
Nun noch ein Phänomen:
Diktiert, den 27.2.32.
61. Sitzung bei Frl. Meiner t am 26. 2. 32.
Anwesend waren (in dei Richtung des Uhrzeigers): Medium BX, Frl. Meinert,
Herr Blumberg, Fr. Wermei, Fr. Meschak (die Schwester des Mediums EX),
Fr. Feldmann, Dr. med. M. Blacher (zum erstenmal), Prof. Blacher, Medium EX.
Zwanzig Minuten vor der Sitzung war Dr. Blacher erschienen und es wurde
eine leichte Unterhaltung im Nebenzimmer geführt, an der sich Medium BX
beteiligte, um einen gewissen Kontakt zu erhalten. Nachdem das helle Licht
gelöscht war, zog sich Medium BX den Rock aus und krempelte die Ärmel
auf. Darauf erhob sich Medium EX in Trance, befühlte zuerst mit den Fingerspitzen
meine Fingerspitzen, ging hinüber zu Dr. Blacher, stellte sich ihm gegenüber
, befühlte mit beiden Händen seinen Kopf und ging an den Schultern hinunter
. Dann setzte es sich wieder hin. Ich sollte (offenbar aut Geheiß des
Mediums BX. Bl.) den Sack und die Glocke nehmen. Ich tat es. Das Rotlicht
{wurde gelöscht. Wie mir M. Blacher berichtete, kam auch das Medium BX an ihn
heran und befühlte ihn ebenso. (Dieses mediumistische Beschnuppern, dessen
Wesen wir nicht kennen, ist sehr eigenartig. Den Sinn kann man sich schon
denken. Es ist ein Sicheinfühlen in die neuen Fluide — um die Terminologie des
Okkultismus zu benutzen — und ein Versuch das neue seelische Individuum
mediumistisch zu werten. Jedenfalls paßt es sehr gut in das ganze Gehaben der
Medien in Trance hinein. Bl. 7. 32.) Darauf sagte zu mir Medium BX: „Was
willst du haben, daß ich tun soll?" Ich bat um die Wiederholung des letzten
Experiments, wo die Glocke aus dem Sack herauskam. Ich erinnerte mich aber
nicht mehr, ob ich gewünscht habe, daß die Glocke in die Hand eines Teilnehmers
komme. (Unterdessen war eine Leuchterscheinung zu sehen, die
M. Blacher genau verfolgte.) Als ich das eben Angeführte sagte, bat das Medium:
„Bitte sprich langsamer." Als ich das Gesagte langsamer wiederholte und genauer
beschrieb, schien das Medium zufrieden zu sein. Ich fragte: „Hast du
mich verstanden?" Medium: „Ja!" Und nun versuchte ich das kommende Experiment
so auszugestalten, daß es nur unter meiner und meines Sohnes Kon-
32) Leider entstanden später Widersprüche, die offenbar menschliche Schwä
chen zur Grundlage hatten. Ich kann nur andeuten. Bl. 9. 32.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0536