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Blacher: Apportstudien.

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dadurch, daß das Medium in Trance durch Apporte Zweckhandlungen vornimmt
und, wie ich schon angedeutet habe, manches macht, was sozusagen vom
Diesseits aus gesehen als Betrug gewertet werden könnte. Ich komme noch im
Verlauf der Phänomene darauf zurück. Wenn ich nun aber für mich, d. h. für
meine innere Überzeugung, ausreichenden Grund gefunden habe, daß der Betrug
keine irgendwie maßgebende Rolle spielt, so entbindet es mich nicht der Pflicht,
doch die Versuche so zu gestalten, daß man auch ohne diese Überlegungen —
man kann sie auch indirekte Beweise nennen — auskommt und auf bündige
, gar nicht anzuzweifelnde Schlußfolgerungen losgeht. Die nun folgenden
Experimente sollten diese bündigen Beweise erbringen.

III. Weitere Versuche , die Realitätder Apporte zu bew eisen.

Ich ging von folgender Überlegung aus: Wenn, wie im letzten Versuch
beschrieben und vom Medium in Trance erklärt, das Leuchtkörpereben im Sack
in der linken, im Sack befindlichen Hand des Mediums aufgelöst und außerhalb
des Sackes in der gleichfalls im Sack befindlichen rechten Hand des Mediums
, also von außen auf dem Stoff, unter dem die rechte Hand sich befand,
zusammengestellt wurde, so könnte doch im Prinzip folgendes Experiment
genau dasselbe bedeuten. Ich nähe in einen Sack das Leuchlkörperchen ein,
so daß es vollständig eingeschlossen ist, das Medium berührt mit der einen,
selbstverständlich außeihalb des Sackes sich befindlichen Hand das Leuchlkörperchen
, löst es auf, wobei der dazwischen liegende Stoff ebenso niebt stören müßte,
und läßt es in der anderen, gleichfalls außerhalb des Sackes befindlichen Hand
wieder erstehen. Die«es muß im Grunde nichts anderes als eine Umkehrung
des gelungenen Prozesses sein, und da kein Grund vorhanden ist, jeden und speziell
diesen Prozeß nach der Lehre der Energetik — und wir haben es ja hier
zweifellos mit energetischen Prozessen zu tun - als irreversibel anzusehen, so
muß ein so ausgestalteter bündiger Versuch der Durchdringung der Materie»
durch einen experimentell erzeugten Vpport gelingen. Wie gesagt, wollte
es nicht recht gehen. Die Bemühungen, die nicht zur Klärung der Fiage führten
, brachten aber manches Interessante und lenkten in andere Phänomene ein,
die, wie mir scheint, \on der medialen Psyche dazwischen geschoben wurden,
um mich als Experimentator davon abzubringen, daß ich auf der Durchführung
des in Aussicht genommenen, wahrscheinlich für die mediale Psyche schweren
Experimentes bestehe34). Ich hebe hier hervor, daß das Medium in Trance

J4) Ganz ohne Zweifel spielt hier auch die spiritistische Einstellung von
Frl. Meinert eine Rolle, die, wie erwähnt, mit den Medien stets in Kontakt ist,
wodurch jedenfalls eine lhi — wie ich mich überzeugt habe - unbewußte starke
suggestive Wirkung auf die Medien Hand in Hand geht. Dank ihrer an Offenbarungsspiritismus
grenzenden Einstellung, welcher unwillkürlich meine physikalischen
Versuche gegen den Strich gehen, entstehen in den Medien Widerstände
, die ich immerfort sozusagen auf diplomatischem Wege zu überwinden
habe. Übrigens glaube ich, daß es mir durch Bewußtmachen in freier Aussprache
gelingen wird, hier eine Besserung herbeizuführen. Jedenfalls kommt Frl. Meinert
mir bewußt, so viel sie es für wünschenswert hält, immer entgegen.
Daher ist das Arbeiten in ihrem Kreise angenehm und erfolgreich.

Ich führe dieses alle« für diejenigen an, welche in dem Irrglauben befangen
sind, daß man sich nur hinzusetzen braucht, und nachher zu schreiben und zu kritisieren
, was sie Wissenschaft nennen.


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