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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0555
496 Zeitschrift für Parapsychologie. 11. Heft. (November 1932.)

führen würde. Seine Gutgläubigkeit und Vertrauenswürdigkeit kann nicht bezweifelt
werden und wenn es sich zeigen sollte, daß die mit großer Klarheit
vorgebrachten Tatsachen nicht auf Telepathie beruhen, sondern auf irgendeinem
unbekannten hypnotischen Einfluß von Mensch zu Mensch, so wäre auch dies
von hohem psychologischem Interesse. Auf jeden Fall sollten die psychologisch
Interessierten dieses Buch nicht unbeachtet übergehen."

Daß dieses Buch selbst auf einen Gelehrten wie Einstein einen so großen
Eindruck machte, spricht wohl am besten für seine Bedeutung. Daß es sich
dabei nicht um Telepathie, sondern eine unbekannte Form von „hypnotischer
Beeinflussung von Mensch zu Mensch" handelt, glaube ich allerdings nicht -
es sei denn, daß man Telepathie als eine Ait Hypnose bezeichnen will, auf
Worte kommt es ja nicht an und das Wesen der Hypnose, die ihr letztlich
zugrunde liegenden Vorgänge, sind schließlich noch ebensowenig völlig geklärt
und erforscht wie das Wesen der Telepathie. Daß es sich aber nicht um
Hypnose im gewöhnlichen Sinn handeln kann, geht schon daraus hervor, daß
Mrs. Sinclair ja vom „Sender" nicht hypnotisiert wurde. Denn selbst wenn
man ein unbewußtes, unwillkürliches Hypnotisieren (— eine Art der Hypnose
, die allerdings nicht bekannt ist, da Hypnose sonst immer die Absicht
des Hypnotiseurs voraussetzt —) von seiten ihres im Nebenzimmer befindlichen
Mannes annehmen wollte, so scheint ein solches ohne vorhergehenden
hypnotischen „Rapport" bei räumlichem Beisammensein1) bei den Fernversuchen
mit Mr. Irwin und Prof. McDougall ausgeschlossen zu sein. Von
einer solchen vorhergehenden Hypnose ist aber nichts bekannt und eine erstmalige
Hypnose über mehrere Kilometer hinweg würde zu ihrer Erklärung
schon Telepathie voraussetzen, nicht umgekehrt die Telepathie erklären können.

(Fortsetzung folgt.)

Weltanschauliches und Theoretisches.

Das Problem des biblisdien Wunders im Lichte der
4 mediumistischen Forschung.

Von Prof. D. Gustav E n t z , Wien.

Die Bibel, besonders auch das Neue Testament, enthält in reichem Maße
einen bestimmten Stoff, der von dem modernen Leser, auch dem religiös
gesinnten, als schwere Belastung empfunden wird: die vielen und mannigfaltigen
Wunderberichte.

Wir alle sind viel zu stark vom naturwissenschaftlichen Denken beeinflußt
, als daß wir nicht tatsächlich diese Berichte als Anstoß und Last fühlen

*) Man vergleiche etwa den in dieser Hinsicht besonders interessanten Fall
von Dr. He>icourt, dem wirklich eine telepathische Fernhypnose einer Dame gelang,
die er allerdings vorher hypnotisch behandelt hatte. iVgl. Ztsch. f. Parapsych.,
Dez. 1931, S. 599.) Solche Fälle gehören aber doch keineswegs zu den allgemein
üblichen hypnotischen Phänomenen, vielmehr scheint mir dieser Fall gerade dadurch
besonders bemerkenswert zu sein, daß hier zu dem gewöhnlichen hypnotischen
Rapport noch ein telepathischer Rapport hinzu kam.


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