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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0563
504 Zeitschrift für Parapsychologie. 11. Heft. (November 1932.)

Respekt vor der wahren Wirklichkeit und die Beugung unter die Wahrheil
gelernt, und zwar das letztere auch dann, wenn die Wahrheit uns paradox
und tinerhört ist.

Und diese unsere Stellung zur Wirklichkeit und zur Wahrheit kommt
auch der Geltung der biblischen Berichte zugute.

Die Entwicklung des Okkultismus zur Parapsychologie in

Deutschland.

Von Dr. A. Freiherr v. Schrenck-Notzingf in München.

Anhang.

Gesamtdarstellungen und Stellungnahme.

Schluß.

Stellungnahme des Protestantismus zur Parapsychologie
.

Vertreter der protestantischen Kirche haben ebenfalls begonnen, den
parapsychologischen Phänomenen ihr Interesse zuzuwenden. An erster Stelle
mag hier genannt werden das Werk des Dr. Richard Hoffmann, Professor
an der evang.-theolog. Fakultät in Wien: „Das Geheimnis der Auferstehung
Jesu'* (Mutze, Leipzig 1921). Nachdem der Autor die verschiedenen Aufer-
stehungshypothesen des Heilands untersucht hat (wie z. B. diejenige des Scheintods
) komml er zu dem Schluß, daß es sich bei der Wiederkehr des Christus
um ein Materialisationsphänomen, um eine körperliche Neustoffbildung gehandelt
habe, — eine Anschauung, die auch von Georg S u 1 z e r in seiner
Studie „Die leibliche Auferstehung Jesu" (Mutze, Leipzig 1920) vertreten
worden ist. Das Problem der Teleplastie und Phantombildung wird an der
Hand der Literatur eingehend von Hoffmann besprochen, ebenso dasjenige
der Kundgebungen Verstorbener. Die Analogien der Christuserscheinungen mit
den Erfahrungen des Materialisationsvorganges erscheinen ihm auffallend. Das
Pj|oblem löst sich zufriedenstellend durch die Annahme, die anwesenden Jünger
hätten Jesum als materialisierte Gestalt erlebt. Auch die Engelserscheinung bei
Petrus, dem Hoffmann mediale Fähigkeiten zuschreibt, dürfte eine gut ausgebildete
Materialisation gewesen sein.

Eine weitere, außerordentlich gründliche Studie verfaßte Dr. Hans R u s t,
Professor der Theologie an der Universität Königsberg: „Wunder der Bibel I,
Die Visionen des Alten Testaments" (Baum, Pfullingen, 1922—1925).

Die seelischen Offenbarungswunder des Neuen Testamentes werden in der
genannten Schrift religionspsychologisch untersucht und unserem Verständnis
näher gebracht. Mit Recht weist der Autor darauf hin, daß die fraglichen
Seelenvorgänge ganz ungenügend beobachtet und noch ungenügender berichtet
worden seien. Die Entstehungsgeschichte von Fehlberichten ist nicht unbekannt.
Oft wird als objektiver GeschichtsVorgang geschildert, was in Wirklichkeit innerseelischer
Vorgang war. Nach Rust war die Auferstehung kein wirkliches Er-


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