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v. Schrenck-Notzing f: Die Entwicklung des Okkultismus zur Parapsychologie. 509
Kundgebungen des im Kriege gefallenen Sohnes Raymond an seinen Vater, den
berühmten Physiker Sir Oliver Lodge, weicher — als Anhänger der spiritistischen
Weltanschauung — auf Grund des ihm vorliegenden Materials den Identitätsbeweis
für erbracht hält. Eine eingehende kritische Besprechung des Falles
gibt Baerwald in seinem Werk „Intellektuelle Phänomene".
In zurückhallender Weise behandelt die spiritistische Weltanschauung das
vorzügliche Werk von Johannes Iiiig ,.Ewiges Schweigen". Ein Blick in die
Tiefen der Menschenseele und zur Deutung ihrer Rätsel. Mit vielen neuen
Tatsachenberichten. (Union Verlag, Stuttgart, ityif\-)
In bezug auf die Art der Darstellung wie in der Beherrschung des vorliegenden
, großenteils auf eigener Erfahrung beruhenden Tatsachenmaterials wird der
Autor wissenschaftlichen Ansprüchen durchaus gerecht. Bemerkenswert ist seine
eingehende Erörterung des Spukproblems.
Die Geschichte der Bekehrung des II. Dennis Bradley, eines bedeutenden
englischen Schriftstellers, zur Geisterlehre, bringt das von Emmy Benvenisti
übersetzte Werk „Den Steinen entgegen". (Union, Stuttgart 192/1.) Bradley
experimentierte mit dem Medium George Valiantine, der die rätselvolle Gabe
der „direkten Stimme" besitzen soll, und will auf diesem Wege Angaben intimer
Art durch den Mund seiner verstorbenen Schwester erfahren haben. Der
physikalische Weg des Zustandekommens solcher akustischer Phänomene —
also der wichtigste Punkt für die Beurteilung des Vorgangs - wird überhaupt
nicht untersucht, sondern lediglich der Inhalt dieser Kundgebung. Der Rest
des Buches enthält mehr oder minder gelungene Versuche ähnlicher Art mit
anderen Medien und durch automatische Schrift zustande gekommene Offenbarungen
eines Geistes „Johannes", über tiefere philosophische Probleme und
Fragen der Ethik. Das spannend und temperamentvoll geschriebene Buch ist
in den angelsächsischen Ländern außerordentlich verbreitet.
Beiträge zur spiritistischen Parapsychologie finden sich in den 1926 (Verlag
Mutzo, Leipzig) herausgegebenen drei Vorträgen des o. Professors der Theo-
lo gie an der Isländischen Universität Reykjavik und in Kopenhagen II a r a 1 d u r
Niels son (mit einer Vorrede \on Professor lloffmann). Der erste derselben
bringt „eigene Eilebnisse auf okkultem Gebiet", u. a. ein Referat über „erstaunliche
physikalische Phänomene", die der Gelehrte bei dem isländischen Medium
Indridason beobachten konnte (ganze materialisierte Figuren, Lichtphänomene,
Apporte usw.). An diesen Versuchen beteiligten sich Aerzte und Professoren
der Universität Reykjavik. Die zwei weiteren Vorträge betreffen „Kirche und
psychische Forschung", sowie Erörterungen „Vom Tode", die auf der christlichen
Glaubenslehre basieren. Das Werk ist mit großer Frische und erfieu-
1 ich er Kraft geschrieben. — — — — — — — — — — — — — —
Mit di( *sem Beitrag bricht leider die nachgelassene Abhandlung meines
Mannes ab. Er hat noch im letzten Jahr \or seinem Tode daran gearbeitet
und wollte dieses als sein letztes Werk herausbringen, das nun bedauerlicherweise
ein Torso geblieben ist. Anläßlich seines in dieses Jahr fallenden 70. Geburtstages
war es mir ein Herzensbedürfnis, diese Aufsätze auch als Broschüre
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