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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0592
Blacher: Apportstudien

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Die Unterhaltung darüber, wie der Apport vor sich gegangen sei, brachte
wesentlich nichts Neues; ich übergehe es. In dieser Sitzung ging noch ein miß-
lungenes Sackexperiment vor sich, ein Zeichen, daß das Medium den Sack
noch im Sinn hat.

Die Sitzung 80 vom 23. 7. 32 war dadurch interessant, daß die modernere
Intelligenz erschien und gleich über die Dunkelheit schimpfte; ein Zeichen,
daß das Medium tatsächlich auf Experimente bei hellerem Licht losgeht. Freilich
war ich nicht überzeugt, daß das gleich mit großem Erfolg verbunden
sain wird, da ich das Medium in Verdacht hatte, daß das Erscheinen der Intelli -
genz gegen Frl. Meinert gerichtet war, welcher der spiritistische Sektor mehr
zusagt als der animistische und die die „modernen" Versuche nicht liebt. Während
nämlich die Sitzungen immer am Freitag stattfanden, war es diesmal ein
Sonnabend. Das Medium wollte ursprünglich nicht kommen, ließ sich aber von
Frl. Meinert bereden und kam hin, aber ungern. Es schien auch am Anfang
nicht recht in Stimmung zu sein. In dieser Sitzung fand auch ein Apport statt,
bei welchem bei Rotlicht ein Heiligenblättchen mir aus der Hand gezogen wurde.
Damit schließe ich vorläufig die Beschreibung der Phänomene ab (August 1932).

Nachtrag. Ich muß jetzt (Sept.) vor dem Abschicken des Manuskriptes
noch etwas sehr Wichtiges nachtragen. In der 85. Sitzung, am 26. 8., zog das
Medium BX bei Rotlicht ein 8 cm langes und 2,5 cm dickes, dickwandiges, ziemlich
schweres Stück eisernen Gasrohrs aus seiner linken Schulter. Gestern, am
9.9., in der 87. Sitzung holte dasselbe Medium zuerst im Dunkeln aus meinem
Arme eine 8 cm lange und 8 mm dicke eiserne Holzschraube, dann noch desgleichen
bei einigen anderen Teilnehmern und darauf bei Rotlicht eine aus
seiner Brust. Die Schrauben fielen laut auf den Fußboden. Dieses Herausholen
aus der Brust wäre einwandfrei gewesen, wenn die Hände des Mediums nicht
immer nach hinten und hinuntergreifen würden, was trotz des entblößten
Oberkörpers und des Rotlichts zu ^Verdachtsmomenten Veranlassung gibt. Als
nun das Medium sich an mich mit den Worten: „Du hast ja immar zu fragen,
frage!" richtete, blitzte mir ein Gedanke durch den Kopf und sagte ich langsam
mit Betonung dem Medium, es möge beim Apport die Hände nicht von
ddr Brust wegbewegen. „Aha, ich verstehe" fiel das Medium sehr lebhaft ein
und verlangte das Leuchtbrett. Ich hatte selbst vorgeschlagen, das Leuchtbrett
zu benutzen, da wir damit sehr intensive Beleuchtungswirkungen erzielt hatten.
Das Medium sagte, daß das Brett ihm das ^liebste Licht" gebe. Das Brett wurde
beleuchtet und der Versuch*mit Erfolg durchgeführt. Leider luminiszierte es
nach kurzer Lampen-Bestrahlung (vorhandenes Magnesium konnte nicht so
schnell gefunden werden!) zu schwach, so daß der Prozeß nicht prägnant genug
sich darstellte. Er wird wiederholt werden. Frau Irbe, welche immer die Leuchterscheinungen
besser sah, meldete, daß sie ganz deutlich zuerst das Erscheinen
eines breiteren, weniger dunklen Schatten gesehen hätte, der sich sehr schnell
zur Schraube verdichtete.

Die Bedeutung dieses Phänomens liegt in der vollen Analogie zu dem von
mir bereits veröffentlichten Beweis der Telekinese, wo die Bewegung eines
Handschuhs auch mit Hilfe eines Leuchtbretts genau beobachtet werden konnte,


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