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Blacher: Apportstudien
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Wesen am Anfang stehen, durch weitere empirische Erkenntnisse korrigiert
und weiter ausgebaut werden können.
Apporte beobachte ich schon sehr lange. Es war bis jetzt bei Beobachtungen
geblieben, was bei diesen neuen und schwierigen Erscheinungen nicht weiter
zu verwundern ist. Dementsprechend habe ich auch meine früheren Berichte
in der Zeitschr. f. metapsychische Forschung ig3i und 1932 „Apportbeobach-
tungen" genannt. Die gegenwärtige Arbeit habe ich mir erlaubt „Apportstudien
" zu bezeichnen, weil ich hier nunmehr unter Benutzung der medialen
Psyche in die Phänomene hineinzugreifen versuche, wie sich wohl die Leser
selbst überzeugt haben werden. (Dasselbe gilt unzweifelhaft für Schimsas Studien
). Ich hatte aber damals schon aus den Beobachtungen heraus meine Eindrücke
entwickelt, die in der Zeitschr. f. metapsychische Forschung io,32 dargelegt
sind. Ich rekapituliere hier kurz. An das Verständnis für das Verschwinden
und plötzliche Erscheinen eines Gegenstandes im Apport kann man auf
zwei Wegen heranzutreten suchen: man kann die Gründe in erkenntnistheoretischen
Problemen vermuten, man kann aber auch auf das
energetisch-biologische Gebiet hinübergreifen. Wie an genannter
Stelle ausgeführt, war ich zuerst geneigt, anzunehmen, daß man auf dem ersten
Wege leichter vorwäits kommen würde. Diesen Weg hat bekanntlich Zöllner beschritten
. Es ist tatsächlich anzunehmen, daß unsere Erkennlniswerkzeuge nicht
unendlich vollkommen sind, also manchen Zustand nicht wahrnehmen können,
in den ein Gegenstand kommen kann. Wie ich aber dort weiter aus verschie-
nen Apportphänomenen, besonders denen des Mediums NX, die wir beide, mein
Sohn Dr. med. M. Blacher und ich, sehr eingehend beobachtet und kontrolliert
haben, entnehme, scheint doch der erste Weg nicht gangbar zu sein, denn die
Gegenstände müßten dann für uns gewissermaßen auftauchen, d. h. in unveränderter
Gestalt. Talsächlich ist aber ein Wachsen, d. h. ein Entstehen (?)
beobachtet worden. Daß die apportierten Gegenstände oft warm eintreffen und,
wie auch hier berichtet, angesengt sind, deutet darauf hin, daß man es mit
energetischen Prozessen, also von unseren Sinnen unabhängigen
Erscheinungen zu tun hat. Diese damals schon gewonnene Erkenntnis hat sich
nun bei den Apportstudien, die hier beschrieben sind, noch mehr gefestigt. Aus
dem hier Mitgeteilten scheint doch hervorzuheben, was ich damals noch nicht
aussprechen konnte, daß der Organismus des Mediums in irgendeiner
Form mitbeteiligt ist, und zwar offenbar biologisch. In der
Sitzung 66 am 8. 4. 32 ließ *mich ^das Medium in seiner Hand einen Knoten
anfühlen. In vielen Sitzungen, z. B. in den Sitzungen 68, 71, 74, 77, 79, zog44)
das Medium den Gegenstand aus seinem Körper oder aus dem Körper des anderen
Mediums oder auch eines der Teilnehmer. Bei dem bewußten Sackexperiment
gelang der Apport bis jetzt, als das Medium seine Hände im Sack hatte.
Ob er in der anderen Form mit einem eingenähten Gegenstand gelingen wird,
kann noch nicht vorausgesagt werden. Ob nur psychische Hindernisse vorhanden
waren, welche" den Sack dem Medium als „geschlossen, undu chdringlich"
4*) Man nehme bitte das Wort zog in stark übertragener Bedeutung. Ich
habe kein anderes. Rein mechanisch ist dieser Prozeß natürlich nicht aufzufassen.
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