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außer organisch wirkenden Vorstellungskraft oder, was das wahrscheinlichste
ist, solche der Traumphantasie, sondern stellt sich in ihnen, wie die
Spiritisten glauben und auch Du Prel anzunehmen schein?, die desinkarnierle
Psyche oder Persönlichkeit seihst dar (darstellen ist hier im eigentlichen Sinne
\on gegenwärtig machen, vergegenwärtigen, gemeint, der Ausdruck „zugegen
sein* wäre jedenfalls klarer und passender; denn mit dem Wort darstellen
soll hier nicht gesagt sein, daß sie sich bloß bildlich darstellt), dann kann die
vollständige Auflösung solcher psychischer Residuen und Persönlichkeits fragin
ente nur eine Frage der Zeit sein.

Daß man die „spiritistischen Phantome*' nicht als die Psyche oder die Persönlichkeil
selbst, sondern als bloße Schöpfungen der Traumphantasie zu betrachten
habe, die in gewissen Stadien des ekstatischen Schlafe? ihre plastisch
gestaltende Kraft abnormerweise außerorganisch betätigt, wird meines Erachtens
durch Erfahrungstatsachen, wie es die folgenden sind, zur vollen Gewißheit
.

,,IT a p p a c h hatte eine alte Magd, ein Muster von Pünktlichkeit, die mit
sich selbst nicht zufrieden war, wenn sie etwas versäumt hatte. Um 3 Uhr früh
mußte sie ihm täglich den Tee bringen, wobei sie seine unter dem Spiegel
hängende Taschenuhr, an der sie selber sich nicht orientieren konnte, ihm ans
Bett brachte. Eines Tages kam sie zur Tür herein, leise, als ginge sie auf
Strümpfen, trat mit der Uhr an sein Bett, wendete sich aber dann wieder hinweg
und antwortete nicht, als er sie ansprach. Er stand auf und ging durch
die Tür, die er verschlossen fand, zu ihr in den zweiten Stock hinauf, wo er
sie mit Mühe aus dem Schlafe weckte. Dies wiederholte sich nach einigen
Tagen. Von nun an rief er hie an, wenn er sie kommen hörte; sie antwortete,
wenn sie körperlich da war, schwieg abei, wenn es nur das Phantom war. Ermahnte
er sie abends, nicht zu verschlafen und ihm rechtzeitig den Tee zu
bringen, dann kam sie jedesmal etwa eine Stunde spater, oft zweimal doppelgängerisch
. Es gcsehidi das über hundertmal, so daß Happach sich daran ge-
wölmte, und ihm nur das Interesse für das Problem blieb/' (Du Prel: Monistische
Seelcnlehre 228; zil. aus ,,Happach*» Materialien zu neuen Vnsichlen
ülj^r Erfahrungsseelenkunde", n. iö^i—172.)

„Vor einigen Wochen war mein Papa Zeuge einer Materialisation. Die
Sache trug sich folgendermaßen zu: mein Vater, der ein Frühaufsteher ist»
wurde am Abend von der Köchin gebeten, er möge sie am nächsten Morgen um
5 Uhr früh wecken. — Am nächsten Morgen, mein Vater war bereits wach
und las die Zeitung, ging die Tür seines Schlafzimmers auf, die Köchin stand
unter der Tin und fragte: ,Gnädiger Herr, ist es 5 Uhr?' Mein Vater sah auf
die Uhr, die 5 zeigte, und antwortete: ,Ja, Minna, es ist gerade 5/ — Die
Gestalt verschwand lautlos. Als alles im nebenanliegenden Dienstboten/immer
-vollkommen still blieb, ging der alte Herr in dasselbe: du* Köchin schlief tief
und fest und war kaum wach zu bekommen. Sie lag ausgezogen im Bett,
während die Doppelgängerin, die höchstens fünf Minuten vorher im Zimmer
erschien, vollständig angezogen war." (^Übersinnliche Welt, s5. Jahrgang. 1917.
Seite 32Ö. 326.)


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