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Kaindl: Was ich für einen Trugschluß Du Preis halte

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„D c r 1) i s s e 11 l e n g e i s 11 i c h e J o s e f W i 1 k i ti s erzählt als von einem
eigenen Erlebnis, indem er sagt, einmal des iNaehls habe ihm gelräumt, er reise
nach London, und da er keinen großen Umweg hatte, so wollte er zugleich
über Gloueestershire gehen und dort seine Verwandten besuchen. Er langte \or
dem Hause seineb Vaters an und ging, da er die Vordertüre geschlossen fand,
nach der llinlerseile, um daselbst einzutreten. Die Familie lag bereits im Bell,
weshalb er die Treppe hinanstieg und in das Scillafgemach seines Vaters ging.
Der alte Mann schlief; er trat deshalb an die Seite seiner noch wachenden Mutter
und sagte zu ihr: ,Mutter, ich trete eine lange Reise an und bin gekommen,
um euch Lebewohl zu sagen/ Sie antwortete: ,0 mein lieber Sohn, du bist
tot!' — Obschon betroffen von der Deutlichkeit des Traumes, legte ihm Mr. Wil-
kins keinen Wert bei, bis er zu seiner großen Überraschung einen Brief \on
seinem Vater mit der Aufschrift erhielt, wenn der Ydressal nicht mehr lebe,
so solle das Schreiben seinen Freunden übergeben werden. Der alte Mann bat
dringend um schnelle Rückantwort, da sie in großer Sorge um ihres Sohnes
willen seien und von ihm fürchteten, er möchte entweder gestorben sein oder
in Todesgefahr schweben. In jener und jener Nacht - er uannle dabei dieselbe
, in welcher der bereits mitgeteilte Traum stattgefunden -- habe Mrs. Wil-
kins, als er eben schlief, deutlich jemand an der \ orderlür auf die Klinke drük-
ken hören; da es aber dort geschlossen gewesen, sei die Person nach dem Hinterteil
des Hauses gegangen und dort eingetreten. Die Frau habe, da sie hell
wachte, in dem Tritt den ihres Sohnes erkannt, der die Treppe herauf und in
das Schlafgemach gekommen sc*, um sie mit den Worten anzureden: ,Mutter,
ich trete eine lange Reise an und bin gekommen, um euch Lebewohl zu sagen!*
Sie habe darauf geantwortet: ,0 mein lieber Sohn, du bist tot!' — In großer
l'nruhe habe sie sodann ihren Gallen geweckt und ihm das \ orgefallcne
mitgeteilt unlei der \ ersichcrung, daß \on keinem Traum die Rede sein könne,
weil sio in hellem Wachen gewesen. Air. \\ ilkins berichtete, daß dieser merkwürdig
«» \ orfall im Jahre 17.V1 stattfand, als er zu Otter) wohnte, und daß er
seitdem oft übei den Gegenstand mit .seiner Muller gesprochen habe, auf welche
die Sache eimn noch stärkeren Findruck machte, als auf ihn selbst. Ms folgte
weder ein Todesfall, noch .sonst oin merkwürdiges Ereignis darauf." (Seih i^i3,
1 Vi. - C. Crowe, ..Nachtseile der i\Tatur'\ nach der zweiten englischen Ausgabe
übersetzt \on Carl Ivolb, Stuttgart iN'if), J. Scheibles Verlag.)

In den uns hier vorliegenden Belichten \on Erfahrungstatsachen liegt der
Enlstelnm<>spro/'>ß der Spukphänomene, 711 denen selbshersländlieh auch die
spiritistischen Phantome" gehören, so überaus klar /ut ige, daß es auf Grund
des Einblicks, den sie gewahren, nicht mehr gewagt scheint, die „ekstatischen
\ 11s n a b m e / u s l ä n d e" als die unerläßliche Bedingung
, die conditio s i n e q u <t n o n ihres Zustandekommens zu bell
achten, denn ohne gleichzeitige« Bestehen eines solchen abnormen Zuslands
wurde wedei ein „Monoideismus'* Du Preis norh einer der „Affekte" des
Paraeelsus sie hervoizurufen imstande sein. Ferner ist man, gestützt auf vorerwähnte
Einsicht, geneigt, die in jenen abnormen Zuständen sich einstellenden
Träume für die unmittelbare Ursache der Spuker-


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