http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0621
558
Zeitschrift für Parapsychologie. 12. Heft. (Dezember 1932.)
s c h e i n u n g e n zu halten, sow ohl der antcmovtalon als auch der postmortalen
.
Die Annahme eines übeiphysischen oder „astralen" Organismus besäße vor
jeder anderen diesbezüglichen Hypothese den großen Vorzug, daß zwei bisher
ganz unbegreifliche Dinge, nämlich: das Nichterscheinen der wirklichen jenseiligen
Persönlichkeit in ihrer vollen Integrität und das Unvermögen der post
mortem erscheinenden Phantome, über die jenseitige Welt irgendwelche Aufschlüsse
zu geben, ganz ungezwungen dadurch erklärt werden, daß die Persönlichkeit
, die erscheint, nicht die Persönlichkeit selbst ist, sondern nur eine nach
außen projizierte T r a u m g e s t a 11 derselben, und daß man sich von
Träumenden und ihren Traumgestalten, gleichgültig, ob sie uns ante oder
post mortem erscheinen, weder über das Diesseits noch über das Jenseits
wahre Aufschlüsse erhoffen darf.
Mit einei Ideopla^tik, welche außer unterbewußten Vorstellungen oder
Traumgestallen und Traumbildern auch lebende'Organismen außeroiganisch plastisch
verwirklicht, wird man sich auf die Dauer wohl ebensowenig befreunden
können, wie mit einer organogenetischen Naturkraft, die ihre Geschöpfe nicht
nur bekleidet, sondern imch mit allem erdenklichen nicht zugehörigen Kribb«-
ftrabbs zui Well bringt.
Aus diesem Dilemma bleibt, wie ich glaube, nur als einziger Ausweg die
Annahme, daß jene beiden Vermögen, welche bei Bildung von Phantomen
ihre Mitwirkung \erraten, im abnormen Zustand ihrer Ex-
terioi isiertheit-— vermutlich infolge einer Vermischung der ihre respek-
liven Träger bildenden überphysischen Substanzen sich zu einem einheitlichen
W i r k u n g s "\ e r m Ö g e n verbinden, was angesichts der*
Tatsache, daß die durch die Sinnesorgane geregelten fünf
Arten > o n Empfindungsvermögen bei abnormer außer-
o r g a n i s c h e r F u n k t i o n d e s Emp f i n d u n g s \ ermöge n 8.gleichfalls
zu einem einheitlich funktionierenden (ah .,A 11 sinn"
bekannten) Emp f i n d u n g s v e r m ö g c n v e r s c h m e 1 / e n , nicht so un -
glaublich scheint.
Kleine Mitteilungen.
Aus der Werkstatt der Seele im menschlichen Organismus.
(Weitere vorläufige Mitteilung.)
Von C. B 1 a c h e r, Riga.
Aus der Fortsetzung meines Berichtes „Apportsrudien" ist schon /u ersehen,
in welcher Richtung die Phänomene bei dem Medium Herrn BX sich entwickeln.
Vor kurzem, am 14.10., hat sich ein Phänomen gezeigt, über das ich hier zu berichten
bereits für zweckmäßig ansehe. Das Medium hat in letzter Zeit immer
deutlicher verschiedene Gegenstände aus dem Körper treten lassen, bzw. herausgezogen
. So am 30. 9. eine 2,5 kg schwere Bleiplatte, am 7. 10. zwei je 1,5 kg
schwere Drehstahlbolzen und fast in jeder Sitzung eine ganze Reihe von 11 cm
langen Holzschrauben. Das Medium dachte offenbar im Unterbewußten, daß je
schwerer der Gegenstand, desto überzeugender der Apport sei und sagte es auch
im Trance. Ich hatte nun das Medium in der vorletzten Sitzung darauf aufmerksam
gemacht, daß ein etwa 1 m langer harter Gegenstand (nicht eine
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0621