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Kleine Mitteilungen.

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Schnur; solche Apporte sind auch vorgekommen) überzeugender wäre, da er
schwerer taschenspielerisch untergebracht weden könnte. Nun erfolgte am genannten
14. 10. der Apport eines 105 cm langen u id 1.5 mm dicken, ziemlich
steifen eisernen Drahtes, dessen Enden in Schleifen und Ösen verschlungen waren;
an einem Ende war der Draht — etwa 400 cm lang - doppelt zusammenge-
gedreht. Der Apport erfolgte unter folgenden Umständen: Das Medium hatte
sich bis zu den Oberschenkeln entblößt; der Rücken wurde durch eine Leuchtplatte
beleuchtet; auf den Knien lag eine ca. 30x50 cm große Leuchtplatte;
außerdem wurde das Medium von rechts und links durch kleinere Leuchtplatten
bestrahlt. Der ganze Raum war außerdem in schwächere? Rotlicht getaucht
. Während meine Hand auf der Brust des Mediums ruhte und von den
beiden Händen des Mediums berührt wurde, zog das Medium durch langsame Bewegungen
diesen Draht aus seiner Bru^t. Ein Auseinanderfalten des eventuell
zusammengefalteten Drahtes war während des Apports unter der herrschenden
Beleuchtung unbemerkt gar nicht möglich; ebenso war es so gut wie ausgeschlossen
, den Draht seiner ganzen Länge nach dem Medium zuzureichen. Ich will
jedenfalls, um meines Beweises ganz sicher zu sein, diesen Versuch mit einem
Taschenspieler wiederholen.

Unsere Denker der Gegenwart und die ParaPsychologie.

Im Dezemberheft 1Q31 dieser Zeitschrift führte ich die Stellung Oswald Spenglers
zur Parapsychologie an. Für uns, Veitreter dieser Wissenschaft, ist es sehr wichtig
, die Mentalität der bedeutenden gegenwärtigen Wissenschaftler und Philosophen
zu kennen, um Hinwtise zu finden, wie der Parapsychologie zu einer allseitigen
Anerkennung verholfen werden könnte. Ich brLige hier nun einige weitere
Beispiele.

Am 16. Januar 1931 hörte ich tinen Radiovortrag des bekannten Philosophen
und Politikers Dr. Ii e 11 p a c h über „Proletarisierung der bürgerlichen Welt*',
in welchem der Vortragende als Beispiel dafür, wie sich Anschauungen wandeln,
den Wunderglauben anführte, dem neuerdings Männer der Wissenschaft ver-
fallen seien. Offenbar wußte dieser bedeutende Denker nichts \on der Parapsychologie
. Ich schrieb ihm einen Brief, schickte ihm das Verzeichnis der Mitarbeiter
der Zeitschrift für Paiapsvdiologie und versuchte durch einige Beispiele
nachzuweisen, daß man die Parapsvchologie nicht mehr aus dem Weltbild ausschalten
könne. Ob mein Brief eine Whkung ausgeübt hat, weiß ieli nicht.

Am 20. 11. 32 erzählte der bekannte Akademiker Wilhelm von S c h o i 7
über den Stuttgarter Sender seine eigenartigen Erlebnisse, die vollständig in das
Gebiet der Telepathie schlagen, und gab seine eigene Theorie ind Erklärung,
woraus zu eigenen war, daß er \on der Existenz der Parapsychologie auch nichts
wußte. Auch an Herrn W. v. Scholz schrieb ich, machte ihn auf die Parapsychologie
aufmeiksam und legte ihm nahe, sich entweder an die Schriftleitung dieser
Zeitschrift oder an Herrn StuJienrat Lambert, Stuttgart, zu wenden. Letzteres
tat ich, da der Radiovortrag über Stuttgart gesandt wurde. Die Wirkung auch
dieses meines Biiefes ist mir nicht bekannt.

Im Jahre 1931 erschien ein Bueh des bekannten Chirurgen, Geheim. Medizinalrats
Dr. H.Braun, „Uber den psychischen Urspiung des Lebens. Erkenntnis
oder Glaube", in welchem, zum Teil in Anschluß an die Gedankengänge des
bekannten Arztes Dr. Erwin Liek 'Das Wuider in der Heilkunde), Fragen berührt
wurden, die der ganzen parapsychologischen Phänomenologie nahestehen.
Der Parapsv chologie war ab^r natürlich mit keinem Worte Erwähnung getan.
Ich schrieb am 20. 3. 32 an den Vei fasser, beschrieb einige Apporte? lebnisse und
machte ihn auf die dortselbst zu beobachtenden analogea Erscheinungen, die er
in seinem Grundexperiment an zwei Kakteen bemerkt hatte, aufmerksam, welche
auch, wie dort, auf irgendwelche innere schöpferische Macht schließen lassen.
Ich erhielt folgendes Antwortschreiben vom 11. 4. 32, in welchem am meisten
das eigenartige Maß auffällt, mit dem die Parapsychologie gemessen wird, als ob
sie nur aus dem ominösen Wort „okkult", dem Inbegriff alles Aber- und Wunderglaubens
, bestände.

„Ich danke Ihnen bestens für Ihr Schreiben anläßlich meiner Schrift
über den psychischen Ursprung des Lebens. Die Beobachtung an den zwei
Kakteen, welche meinen Aufsatz einrahmt, halte ich für den Ausdruek des


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