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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0629
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Zeitschrift tür Parapsychologie. 12. Heft. (Dezember 1932.)

fert". Ein Überblick über die Versuche mit Raphael Schermann und Otto Reirnann.

Drs. W. H. C. Tenhaeff: „Die Magie in Tibet". Weitere Auszüge
aus dem Buch von A. David-Neel. Dr. Gerda W a 11 h e r.

Buchbe*p.echungen.

Dr. Hermann Rorschach (f), „P s y c h o d i a g n o s t i k", herausgegeben von

Dr. W. Morgenthaler, Bern. (Verlegt bei Hans Huber, Bern, 1932, 2. Aufl.)

Verfasser hat auf Grund neiur Tests, die er in Form der den meisten Kindernl
bekannten „Kleksographic" herstellte, charakterologische, aber auch diagnostische
Ergänzungen zu den bisherigen Methoden der Experimentalpsychologie hinzuzufügen
gesucht. Dem Buch liegen zu diesem Zweck eine Reihe von Testtafeln,
/. T. farbig, bei. Aus Form und Inhalt der Antworten werden in systematischer
Weise Rückschlüsse auf den psychischen Habitus der Versuchsperson gezogen.

Bei deiartigen Experimenten spielen eine Reihe schwer einfügbarer und
leicht übersehbare r Imponderabilien eine Rolle, in erster Linie die r e 1 a t i v e,
psychische Situation der Versuchsperson, so daß die Endergebnisse, besonders
wenn sie so systematisiert werden, wie R. es tut, nur mit größtem Vorbehalt gewertet
werden können. Vor allem aber stehen dem Psychiater zur Sicherung der
Diagnose eindeutigere und einfachere Behelfsmittel zur Verfügung. Als reines
Assoziationsexperiment geben die neuen Tests interessante und individuell jzu
wertende Anregungen.

Für den Parapsychologen speziell dürften sie aber kaum einen neuen Ausgangspunkt
zur Forschung bieten. —

Der Herausgeber betont selber im Vorwort einerseits das „Bedürfnis, auf
Grund neuen Tatsachenmaterials Prinzipielles noch stärker herauszuarbeiten und
Einzelheiten noch mehr zu erhärten". Andererseits meint er aber, die Methode
sei „so eng mit der Person des (verstorbenen) Verfassers verwachsen", daß
„durch Ergänzungen sehr wahrscheinlich auch eine ausgesprochene Schädigung
des ganzen Werkes erreicht würde". Dr. Hans Jacobson, Berlin-Wilm.

Professor Daniel Walter: Zum Kapitel „Goethe und der Okkultismus". Goethes
Glaube an das Fortleben nach dem Tode. (Sondtrabdruck aus dem 29. Jahresbericht
des Prix at Realgymnasiums des Marien-Institutes in Graz 1931/32
35 Seiten.)

In der stattlichen Reihe der Veröffentlichungen zum Goethejahr nimmt die
schmächtige, aber gehaltvolle Schrift des Grazer Germanisten und Parapsychologen
Professor Walter eine wichtige Stelle ein. Sie ist in gleicher Weise bedeutsam
für die Germanistik, Philosophie, Rtligion und Parapsychologie. Demgemäß
haben auch bereite Vertreter dieser Disziplinen das Erscheinen der Schrift
in der Tagespresse begrüßt und gewürdigt.

Hier sei nur kurz auf das Wesentliche des für diese Zeitschrift in Betracht
Kommenden verwiesen.

*Für Walter ist Goethe nicht nur der Dichter, sondern vor allem auch der
Naturschauer, Weisheitslehrer und Künder eines von den Heutigen in seinen
Tiefen noen gar nicht erkannten Okkultismus. Goethe sei eine Jahrtausenderscheinung
, deren Bedeutung durch ein Goethejahr nicht entfernt erschöpft
werde, sondern der ein Goethe-Jahrhundert gebühre.

Walter greift aus Goethes Naturphilosophie und Metaphysik das Herzstück
heraus: seinen Glauben an die Unsterblichkeit und zeigt,
wie Goethe sich diesen, bei aller Hochschätzung der Religion im allgemeinen
und des Christentums im besonderen, in voraussetzungslosem Porscherdrang errungen
hat. Walter benützt als Quellen die verdienstvollen Vorarbeiten Koebers
und besonders die Hofrat Seilings, dach ist es ihm gelungen, die verhältnißi-
mäßig wenigen Stellen, die sich speziell auf den Unsterblichkeitsglauben beziehen
, zu vervielfachen. Konnte man bisher von einzelnen „Kennern" noch immer
gelegentlich die Ansicht vertreten hören, Goethe könne, wie einzelne Stellen
beweisen, ebensogut als Vertreter einer idealistischen wie materialistischen Weltanschauung
angesprochen werden, so müssen solche oberflächliche Behauptungen
nunmehr angesichts der Schrift Walters endgültig verstummen. Walter
zeigt nämlich, daß sich die Bekundungen dieses Glaubens über
die ganze Lebenszeit Goethes erstrecken. Aus den wenigen


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