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Kleine Mitteilungen.

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rungen, weil die dortige Darstellung schon mit Rücksicht auf die hier geschilderten
Auseinandersetzungen mit Frhr. v. Schrenck-Notzing und Prof. G r u b e r
verfaßt ist, obwohl ich damals — um nicht privaten Briefwechsel in öffentliche
Verhandlungen hineinzuziehen — den Verlauf dieses Meinungsstreites unerwähnt
gelassen habe. Erst die in der angeführten Abhandlung des verstorbenen Frhr.
v. Schrenck-Notzing unter Verwendung dieses Briefwechsels gegen mich
erhobenen Vorwürfe haben mich veranlaßt, die bisher geübte Rücksicht fallen zu
lassen.

Anmerkung der Schriftlcitung: Wir bringen, dem Wunsche des Einsenders entsprechend
, diese „Verteidigung", obwohl die beiden Hauptbeteiligten nicht mehr
am Leben sind. Es ist darauf hinzuweisen, daß Prof. Gruber als Sachverständiger
immerhin Schrencks Auffassung unterstützte, was auch aus dem von Prof. Kupffer
mitgeteilten Brief hervorgeht. Die ganze, heute überflüssige, Polemik beweist
nur, daß Prof. Kupffer sich eben nicht überzeugen ließ, also gerade das, was
v. Schrenck auch behauptet hat. Die Sache selbst kann leider heute nicht mehr
einer neuen Nachprüfung unterzogen werden.

Eine neue okkulte Zeitschrift in England.

Von Florizel von Reuter.

In London hat sich vor einigen Monaten eine neue spiritistische Wochenschrift
dem Publikum vorgestellt und bereits eine sehr beträchtliche Anhängerschaft
und einen breiten Leserkreis erobert. Die neue Zeitschrift führt den Titel
„The Psychic News'. Der Chefredakteur ist Maurice Barbancll, der in allen
englischen spiritistischen Kreisen und auch in der nichtspiritistischen Öffentlichkeit
für seine Propagandareden und schneidige Debatteführung bei öffentlichen
Argumenten für und gegen den Spiritismus einen großen Ruf genießt. Barbancll
ist übrigens der intime Freund von Hannen- Swaffer, dem berühmten Theaterkritiker
für den „Daily Express". Swaffer ist auch eine Leuchte des englischen
Spiritismus geworden und steht Barbanell als wichtiger Mitarbeiter an der neuen
Zeitschrift bei. Sein Humor und Sarkasmus, welche ihn /um meist gefürchteten
Kritiker gemacht haben, werden als vernichtende Angriffswaffe gegen die Anti-
spiritisten in seinen zahlreichen Aufsätzen angeführt. Die neue Zeitschrift verfolgt
das Ziel, die breiten Massen für den Spiritismus zu interessieren und gewinnen.
Im Gegensatz zur spiritistischen Zeitschrift „Light", deren Aufsätze für eine
intellektuelle Leserschaft bestimmt < sind, bringt die „The Psychic News" ihr
Material in möglichst anschaulicher Form. Die leicht sensationelle Aufmachung
hat sofort die beabsichtigte Wirkung erreicht und Menschen, die sich nie für die
mehr wissenschaftlich gehaltenen okkulten Zeitschriften interessiert haben, sind
schon eifrige Leser der neuen Zeitschrift geworden. Dabei ist zu berücksichtigen
, daß die Zeitung den Umfang und die Form einer englischen Tageszeitung
aufweist. Sie wird auch echt journalistisch geführt mit großen Überschriften.
Jede Nummer bringt eine Anzahl sehr interessanter Photographien, entweder von
berühmten Medien oder von Apportphänomenen oder „Extras". Die „The Psychic
News" rühmt sich, ein hervorragendes Photographieimedium, namens John
Myers, entdeckt zu haben. Myers arbeitet unter wissenschaftlich strenger Kontrolle
. Ein vielbesprochenes „Extra" war ein Geistbild des kürzlich verstorbenen
Kriminalschriftstellers Edgar Wallace. Dem Geist von Edgar Wallace ist es gelungen
seine ersten Erlebnisse im Jenseits einem ungebildeten Medium in Wallis
zu diktieren. Dieser Bericht ist seinem Freund Hannen Swaffer gewidmet und
wurde in Fortsetzungen in der „The Psychic News" veröffentlicht.

Eine besondere Einrichtung der Psychic News i*t die Debatteseite, wo alle
Gegner des Spiritismus zu Wort kommen dürfen und ebenso sachlich wie scharf
widerlegt werden. Die Erwiderungen liegen in den Händen der ersten spiritistischen
Führer Englands, die Angreifer sind aus den Reihen der klerikalen Gegnerschaft
rekrutiert. Hier geht es manchmal sehr scharf, aber immer geistreich und
unterhaltend her. Gerade dieser Teil der Zeitschrift ist vielleicht am allerinter-
essantesten.

Ein eifriger Mitarbeiter der Zeitschrift ist Will Goldston, Präsident des englischen
Zauberkünstlerverbandes, ein überzeugter Spiritist. Goldston tritt für
Mrs. Duncan (die seinerzeit von Harry Price angeblich entlarvt wurde) besonders
energisch ein, behauptet, daß er unter striktester Kontrolle echte Materialisations-


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