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Zeitschrift für Parapsychologie. Heftl. (Januar 1933.)

weiteres alles, was im Seelenleben der Patienten vorgeht. Die Anstrengungen!
des Kampfes ums Dasein, oder ein starker körperlicher (schwere Krankheit) oder
geistiger Schock scheinen eine solche Hellsichtigkeit, oder telepathische Fähigkeit
, auch bei den Patienten in abnormer Weise auszulösen, was zu Zwangs-
gedanken und -Handlungen, geistiger Verwirrung usw. führt. Man pflegt
dies aus dem Unterbewußtsein der Kranken allein, körperlichen Veränderungen
usw. zu erklären, die Tätigkeit Dr. Bulls weist aber stark in der Richtung, daß es
sich hier um eine vom Patienten ungewollte, ungeregelte Invasion fremder (diesseitiger
oder jenseitiger) Wesenheiten in das Seelenleben der Patienten handelt
. — „Le Livre des Revenants" wird fortgesetzt. — Aus der „Revue
Metapsychique" wird ein Aufsatz von Dr. O s t y über die Entwicklung usw. der
Fähigkeit jenseiligen Erkennens abgedruckt. (Vgl. Z. f. P., 1931, S. 506.) —
Henry Tr eat Sperry: „Exteriorisationen des Unbewußten" berichtet über
das Buch von Dr. Anita Mühl: „Automatic Wnting" (vgl. Z.f.P., 1931, S.364)
und druckt ferner einen Bericht von Dr. Gerda Walther ab über das 1918
geborene Münchener Malmedium Jutta Kieser (illustriert) — die in feinster
farbiger Tuschezeichnung merkwürdige, sagenhafte Tiere in babylonisch oder persisch
anmutendem Stil hervorbringt — und über das Simbacher Zeichenmediuim
Frau B., die mit Buntstift automatisch ornamentartige Zeichnungen der Seelen
anderer macht, denen wahrscheinlich die Aura der Gezeichneten zugrunde liegt. —
H. Carrington: „Persönlichkeit und persönliche Identität" Gibt zunächst
zur Begriffserkläiung einen Uberblick über die wichtigsten psychologischen Fachausdrücke
, und zwar v or allem an Hand1 der Theorien von William James, es wird
aber auch die Kritik James* durch F. B. J e vons und die Psychologie Mc Dou-
g a 11 s mit seiner Lehre von der Reduktion angeblich zusammengesetzter Gesinnungen
auf ihre Elemente berührt. (So die Deutung der Dankbarkeit als „Zärtlichkeit
plus negativem Selbstgefühl" usw.; wenig überzeugende Theorien, die
mir dem inneren Gehalt der angeblich reduzierten Phänomene nicht gerecht zu
werden scheinen.) Nach dieser Begnffserklärung referiert Carrington einen Aufsatz
von Prof. J. W. Bridge: „Eine Persönlichkeitstheorie" (Journ. of Abnorm.
Psychol., Januar 1926), wonach die Persönlichkeit sich aus einfachen und zusammengesetzten
Elementen aufbaut, wobei Körper und Bewußtsein nur verschiedene
Aspekte desselben sind. Es werden dann noch ähnliche Theorien von G o s 1 i n e .
und Wa kern an, eine entgegengesetzte von Sidis referiert und gezeigt, welche
Schwierigkeit für die Anhänger der Assoziations- und experimentellen Psychologie
„ohne Seele" in der Annahme eines Fortlebens von etwas besteht, das ihrer
Meinung nach gar keine dauernde Einheit besitzt. Dem werden die Theorien von
F. Meyers und William Mc. Dougall gegenübergestellt. (Meyers sieht
auf Grund parapsychischer Phänomene in der empirischen Person nur eine Äußerung
einer größeren jenseitigen Einheit, während Mc Dougall umgekehrt die empirische
Persönlichkeit als Hierarchie von „Ichen" auffaßt, von denen das eine
gewöhnlich, aber nicht immer dominiert.) Diese Theorien sind mit der Idee des
Fortlebens durchaus zu vereinen, es ist Sache der Parapsychologie, ihre Realität
zu beweisen. — J. Leigh: „Was ist Trancemedialität" (Auszug aus seinem
Aufsatz in „Two Worlds", 28. August, 4. und 11. September 1931), untersucht, ob
die Äußerungen eines Mediums in Trance immer dadurch zustande kommen, daß
ein Geist in seinen Körper eingeht, oder dadurch, daß er ihm die Gedanken eingibt
, deren Formulierung aber aus seinem Unterbewußten (mehr oder weniger
adäquat) genommen wird, oder ob ein Teil aus dem Unterbewußten der Sitzungsteilnehmer
stammt, oder aber ob das Medium selbst auf eine höhere Bewußtseinssphäre
versetzt wird und das mitteilt, was es dort erlebt. Alle diese Formen sind
möglich, ganz abgesehen von den bloßen Sensitiven, deren eigenes Bewußtsein
oder Unterbewußtsein sich äußert. Dr. Gerda Walt her.


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