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Zeitschrift für Parapsychologie. Heft 3. (März 1933.)

ten damaligen Medien, sprach von Franek Kluski und seinen Paraffin-Handschuh
-Experimenten in Paris, um wieder aus eigenen Erlebnissen zu dem Medium
Zugun überzugehen, in dessen Gegenwart ein Stuhl wilde Bocksprünge durchs
Zimmer machte, daß die Anwesenden ihre Schienbeine nur mit Mühe in Sicherheit
bringen konnten und bei dem auch materialisierte Gliedmaßen deutlich
gefühlt wurden.

Wir wunderten uns nicht, daß Herr Dessoir längst den übrigens nicht sehr
zahlreich besuchten Saal verlassen hatte, und als Herr Kröner weiter in uns
längst bekannte Einzelheiten einging, verließen wir mit Herrn Dr. Quade ziemlich
entmutigt gleichfalls vor Schluß die Versammlung und bedauerten, daß
nicht mehr zur Ehrenrettung Schrenck-Notzings gesagt worden war.

Wie schon betont: es rächte sich das Zurückziehen von der Parapsvehologiel
Man darf nicht 20 Jahre, wie der Herr aus München, auf seinem verrosteten
Piedestal stehenbleiben, man darf nicht einmal 3 Jahre sich selbst ausschalten,
wenn man solche peinlichen Gefühle eines veilorenen Abends bei seinen Beiüner
Bekannten vermeiden will. Sünner.

Die Parapsychologie in Schweden.

Von Dr. phil. Gerda W a 11 h e r (München)

In Schweden gab es lange Zeit keine Gesellschaft für psychische Forschung
mit einer eigenen Zeitschrift, wie in vielen anderen Ländern Einen gewissen
Ersatz hierfür bot jedoch die Person und das Werk von Sidney Airtitz,
Direktor des psychologischen Institutes der Universität Upsala und Herausgeber
der Zeitschrift ",Psyke", der sich hauptsächlich mit den Problemen des Unlet-
bewußtseins, des Hypnotismus und der Telepathie (\gl. sein Hauptwerk „Till
nervsystemets dynarriik") befaßte. Interessant ist hier vor allem seine Behauptung,
daß der Hypnotiseur (er selbst war ein ausgezeichneter Hypnotiseur) eine besondere
Energie ausstrahle, die bestimmte Stoffe durchdringen, von anderen dagegen
aufgehalten werde, eine Anschauung, die vielleicht von den neuesten Forschungen
fz. B. denjenigen Prof Cazzamallis in Mailand) bestätigt werden wird. Es war ein
großer Schlag für die psychische Forschung in Schweden, als Alrutz 1925 plötzlich
unerwartet im Alter von erst 53 Jahren starb. Es hat sich bisher noch kein schwedischer
Gelehrter gefunden, der sich ebenso warm und verständnisvoll wie er der
parapsychologischen Probleme angenommen hätte.

Prof. Nils von Hofsten, Professor der vergleichenden Anatomie ebenfalls
an dei Universität Upsala, der mit Alrutz befreundet war, interessiert sich
allerdings auch für Parapsychologie, doch hat er hier wohl nicht dieselbe Erfahrung
und dasselbe Verständnis wie sein verstorbener Freund. Im Jahre 1930
weilte er inkognito in England, um einige Medien für psychische Phänomene
zu untersuchen, dabei machte er auch die Bekanntschaft von Harry Price,
der ihn zu zwei Sitzungen mit Rudi Schneider einlud, von denen er nach
mündlichen Äußerungen wie einem Brief, den er unter dem 22. Januar 1930 an
Price schrieb, durchaus befriedigt zu sein schien. (Vgl. Z. f. P., Septemberheft
1930, S. 525 ff.) Etwas merkwürdig mutet es demgegenüber an, daß Prof. von
Hofsten ietzt nach zwei Jahren, plötzlich in dem von dem bekanntlich sehr
kritisch eingestellten Dr. W. F. P r i n c e herausgegebenen Bulletin XVII (August
1932) der Boston S. P. R. ziemlich heftige Angriffe auf Rudi Schneider und Harry
Price veröffentlicht. Prof. von Hofsten schildert hier, wie er in der Sitzung \orh
16. Januar 1930 seinen rechten Fuß aus dem Metallsocken der elektrischen Ziikel-
Fußkontrolle (bei dem das Band um das Bein nicht zugebunden war) befreite
und ihn nach dem Versuchsraum zu ausstreckte, nachdem er vorher den leeren
Socken gegen denjenigen seines Nachbarn gedrückt hatte, so daß die Signallampe
weiterbrannte. Während Töne auf der auf dem Papierkorb liegenden Zither
angeschlagen wurden, streckte er schnell seinen Fuß aus und tastete an dem Tisch
herum, konnte aber das entfernteste Ende der auf dem Leuchtpapierkorb liegenden
Zither nicht erreichen. Er fühlte hierbei nichts, hörte auch
nichts zu Boden fallen, aber die Töne hörten auf. Er brachte dann seinen
Fuß wieder in die vorgeschriebene Stellung, Olga fragte mehrmals, ob er zufrieden
sei und ließ ihn bitten, seine Füße ruhig zu halten, woraus Prof. von
Hofsten schließt, daß Rudi vielleicht die Silhouette seines Fußes gegen den
Leuchtpapierkorb oder die Zither gesehen habe. Ein späterer Versuch, den Fuß


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