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Zeitschrift für Parapsychoiogie. Heft 3. (März 1933.)

spielsweise der Münchner Facharzt für Psychotherapie Dr. O. R. Heyer in seinen
wichtigen Ausführungen (S. 120) diesen Dingen doch etwas mehr Verständnis entgegenbringt
und über die Herstellung einer Verbindung des Kollektivunterbewußtseins
" der Sitzungsteilnehmer mit dem Unterbewußtsein des Mediums sehr bedeutsame
Bemerkungen macht, ebenso wie über die Störung einzelner Teilnehmer
durch Verhinderung des Zustandekommens einer „Kollektivseele". Es ist interessant
, daß ein so erfahrener Praktiker wie der Berliner Dr. Schwab soeben in
seinem hier veröffentlichten Aufsatz (Febr.-Heft) — ganz gewiß ohne Kenntnis
dieser Ausführungen Dr. Heyers -- sehr ähnliche Auffassungen bekundet hat.

Unter den photographischen Bildbeigaben, die natürlich nur einen schwachen
Begriff von dem Oesamtmilieu des Laboratoriums wiedergeben, fällt mir auf
Tafel II die Reproduktion einer Schiefertafel (vom 23. Juni 1924) mit den von einer
materialisierten Hand geschriebenen Schriftzügen „Olga" auf, weil ich bei dem
hiesigen Spukfall im Jahre 1929 und der Untersuchung des Mediums Lucie R.
als Spontanphänomen etwas ganz Ähnliches erzielte fsiehe die Reproduktion im
Oktoberheft 1929, S. 574).

Am Schluß des Buches stellt Frl. Dr. O. Walther- in einem besonderen Verzeichnis
aller — auch der in diesem Buch aus Raumgründen) nicht wiedergegebenen
- Sitzungsprotokolle sämtliche Teilnehmer namentlich zusammen, wobei auch die
außerhalb des Schrenckschen Laboratoriums abgehaltenen Sitzungen berücksichtigt
sind. Hier ist zu bemerken, daß ja Rudi schon im Sommer 1925 in völlig fremder
Umgebung in Zürich vor einer Reihe von Schweizer Gelehrten seine Phänomene
gezeigt hat. Von all diesen vielen Teilnehmern weisen einige zahlreiche, ja ein oder
mehrere Dutzend Sitzungen auf, so z. B. Fräulein Dr. Qeida Walther 21 Sitzungen,
der verstorbene Prof. Gruber 23 Sitzungen, und der bekannte österreichische Major
und Forscher Kalifius, langjähriger Zirkelleiter in Braunau hat an insgesamt über
200 Sitzungen mit Rudi teilgenommen.

Es ist nun bemerkenswert, daß von all diesen prominenten Teilnehmern
bisher kein einziger die Echtheit Rudis anzuzweifeln gewagt hat, doch halt, bis
auf eine einzige Ausnahme! Studienrat Lambert, selbst Teilnehmer neben einer
Reihe „angesehener und gelehrter Beobachter" an einer sehi eindrucksvollen
Sitzung am 17. Januar 1925, in der sich, wie v. Schrenck schreibt, das „außerordentlich
eindrucksvolle Phänomen der Zerschmetterung einer kleinen Spielzeugvioline
durch die telekinetjscheu Kräfte ereignete", hat unlängst in einem im
„Stuttgarter Neuen Tagblatt" veröffentlichten Aufsatz (am 23. November 1932)
über: „Die neuesten Ergebnisse der sogenannten Paraphysik" eine fundamentale
Entdeckung zum besten gegeben. Er bezweifelt sogar die bisher unerschütterten
und epochalen Untersuchungen Dr. Ostys in Paris mit infraroten Strahlen an Rudi
und meint, daß vielleicht Rudi durch Verschlucken irgendwelcher chemischer
Mittel, besonders zubereiteter Pillen in der Lage sei, seinem Atem nach Wunsch
eine gasförmige Substanz beizumischen, die ihrerseits die Absorptionsschwankungen
des infraroten Strahls, bzw. die dadurch hervorgerufenen Schwankungen des elektrischen
Stroms der Lichtzelle hervorzurufen imstande sei. Er stellt die Frage:
„So bleibt ein letzter Zweifel an der Natur der die infraroten Strahlen absorbierenden
Substanz; ist sie, wie Osty glaubt, das lang gesuchte Teleplasma oder
ein Produkt der chemischen Industrie?"

Man merkt es dem ganzen Aufsatz an, daß Herr Lambert der letzteren
Hypothese zustimmen möchte, womit er ohne Zweifel einen Rekord an Negativismus
aufgestellt haben dürfte. Wir haben Grund zu der Annahme, daß Herr
Dr. Osty über diese „Entdeckung" herzlich gelacht haben und einen guten Eindruck
von der Scharfsinnigkeit deutscher „streng-kritischer" Parapsychologen
bekommen haben wird.

Schrenck-Notzings Vermächtnis wird durch solche ein wenig gekünstelte Konstruktionen
unbelehrbarer deutscher „Fachwissenschaftler" nicht im mindesten erschüttert
. Dieses vorliegende Buch, dessen übersichtliche Zusammenstellung wir
der fleißigen Hand von Frl. Dr. G. Walther verdanken, bedeutet einen weiteren
Matkstein auf dem Wege der kommenden und überall verspürbaren endgültigen
Anerkennung unseres Gebietes.

Auch Herr Prof. Bleuler wird über Herrn Lambert den Kopf schütteln, da
er in seinem Vorwort meinte: Rudi Schneider habe sich den Ansprüchen wissenschaftlicher
Untersuchungen so weit angepaßt, „daß schließlich die strengsten


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